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647) mit allen deutschen Forschern in der nafuiuXr] oslic, einen hölzernen Balken oder Träger,
den sie als „bent beam" bezeichnen und, damit er eine Krümmung oder Biegung aufweise,
an seinen beiden Enden mit je einem schrägen hölzernen Kopfband ausstatten.

In unserer Inschrift handelt es sich jedoch nicht um einen Balken und auch nicht um ein
Bauglied aus Holz. Vielmehr ist von einer opocpyj xajiTtuXr, die Rede, von einer gekrümmten
oder dachförmig geknickten Decke aus Stein, deren Tafeln oder Platten (asABsg) an ihren
Platz gelegt werden sollen.

Daß das Wort oslic, gewöhnlich keinen Balken oder Träger bezeichnet, gibt Caskey zwar
selbst zu (EW. 363, Z. 11), weil er richtig erkannt hat (365, Anm. 1), daß in Inschriften von
Delphi und Epidauros unter osXtSsg nur Steinplatten der Ringhallen verstanden werden
können; er zieht daraus aber nicht die nötigen Folgerungen. So sind keineswegs „mit Sicher-
heit" in XI, Sp. III, Z. 38 (EW. 365, Z. 4) Balken gemeint, nach deren Abtransport die Mauer
der Werkstatt wiederhergestellt wird. Dies kann ebensogut nach dem Abtransport von
Kassettenplatten geschehen sein, denn ein Zusammenhang zwischen der Reparatur und dem
Abtransport von Baumaterial ist weder in dem einen noch in dem anderen Falle aus der
Inschrift zu erkennen. Das Wort bedeutet in Wirklichkeit eine Tafel oder Platte aus Holz
oder Stein, die zwischen zwei Balken oder auch zwischen andere Platten gelegt werden konnte.
Das geht aus der antiken und modernen Bedeutung dieses Wortes zweifellos hervor. Wie
osXtg heute im Neugriechischen die Seite eines Buches bezeichnet, so wurde es im Altertum
für die Kolumne einer Papyrusrolle gebraucht und daneben auch für eine hölzerne Bank oder
Ruderbank und für hölzerne oder steinerne Platten verschiedener Art. Was es in unserer
Inschrift bedeutet, ergibt sich aus anderen Stellen der Erechtheion-Inschriften (EW. 338 XI,
Sp. II, Z. 22 und 340 XI, Sp. III, Z. 42—45), wo die mit Löchern für die Kassetten versehenen
Tafeln, die zwischen den Balken der Decke lagen, oeX£5s£ xXiaaxtBsg heißen, weil sie wie

Leitern aussahen: |□ □ □ |. Auch in der Inschrift EW. 392, XVI, Sp. II kommen in Z. 2
und 7 nochmals vsXibsc, vor im Zusammenhang mit einer Arbeit an hölzernen Kassetten-
deckeln. Die Ergänzung in Z. 2 zu einer xap,7tuXYj asAtg ist jedoch völlig hypothetisch, es
kann sich viel eher um eine den „Leitern" ähnliche Kassettenplatte handeln. Einen Balken
oder Träger bedeutet jedenfalls asXig meines Wissens niemals.

Ferner handelt es sich in unserem Fall nicht um hölzerne, sondern um steinerne asAtSsg, die
mit steinernen Balken und mit noch mehreren anderen asXiSsg eine steinerne öpocpyj bildeten.
Denn in unserer Inschrift ist nur wenige Zeilen später (a. O. Z. 21—23) von einem Gerüst
die Rede, das unter einer dpoyq „im Innern" zu ihrer Bemalung durch eyxxutai hergestellt
worden war, und diese Decke kann doch nur die kurz vorher genannte äpocpyj xap,7tuAY] sein.
Da nun die enkaustische Bemalung in witterungsgeschützten Innenräumen nur auf Putz und
Stein stattfand, während die Bemalung der hölzernen Decke z. B. über der Ostcella durch
ycatfsTs erfolgte (EW. 340 XI, Sp. III, Z. 42—45), so muß diese Decke „im Innern" mit
unserer Decke identisch sein und kann nur aus Marmor bestanden haben. Weiter können wir
aus dem Namen der Decke (öcoip) xajJiTiuX^) und aus der Ruine selbst beweisen, wie diese
steinerne Decke gestaltet war und wo allein sie „im Innern" gelegen haben kann.

KajuruXog

Zu diesem Zweck haben wir zunächst zu untersuchen, was unter dem Beiwort xajiTtuXog zu
verstehen ist. In der Inschrift EW. 298, IV und Va, Z. 18 wird ein Stein, dessen Abmessungen
angegeben sind, dessen Name aber fehlt, als xa]i7t6Xog bezeichnet. Ich stimme Caskey zu, wenn

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