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Dohme, Robert
Kunst und Künstler des Mittelalters und der Neuzeit: Biographien u. Charakteristiken (4,1): Kunst und Künstler der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts — Leipzig, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.36323#0464
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DIE HOLZSCHNITTE FÜR DAS NIBELUNGENLIED.

Situationen, fondern, durch geiflvolle
Herbeiziehung mancher vom Dichter
nicht betonter Motive, geradezu eine
Fortdichtung werden und dadurch eine
Selbftändigkeit der Auffaffung erreichen,
die gerade bei den grofsen, eine Selb-
händigkeit der Erfcheinung beanfpru-
chendenBildern erwünfcht gewefen wäre.
Sehr deutlich tritt dies Verhältnifs bei
dem Bilde hervor, welches über der Ein-
gangsthür des Vorfaals und dement-
fprechend als Titelblatt des Buches die
Eigentümlichkeit des Dichters verfländ-
lich machen foll. In geihvoller Weife
wird darauf hingedeutet, dafs Sage und
Märchen, die ewig jugendliche Sängerin,
welcher hch der reine Blick zurAnfchau-
ung des Irdifchen und Göttlichen öffnet,
und die altersgraue Wieder- und Weiter-
erzählerin, in deren Munde die klaren
Gehalten der Sage oft feltfame und
wunderliche Formen annehmen, die zwei
Quellen des fouverän über ihnen flehen-
den Dichters Und, der zwar benutzt, was
beide bieten, aber es fo umfchafft, wie

He Nixen befragend.
 
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