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Frauenberg

Kulturdenkmäler

1956 wurde auf dem Grundstück ein
bis 1959 (und erneut 1972) erweitertes
Jugendheim der evangelischen Kirche
in Betrieb genommen. Am 27. Septem-
ber 1959 wurde die unter Verwendung
der alten Mauerreste nach Plänen des
Landeskirchenbaurats Maurer (Kassel)
errichtete Kapelle eingeweiht (Grund-
stein: „1958“). Der Neubau orientiert
sich in der Fassadengestaltung, dem
nach Westen abfallenden Schleppdach,
der Lage der Rundfenster und im Grund-
riß an den bestehenden alten, unver-
putzt belassenen Sandsteinmauern. An
der Nordwestecke wurde ein Glocken-
träger angefügt. Für die inzwischen
modernisierte Inneneinrichtung wurde
u. a. auf einen mittelalterlichen Block-
altar aus der Klosterkirche Lippolds-
berg zurückgegriffen. Entwurf der ab-



strakten Glasfenster von Ilse-Lore Bez-
zenberger, Opferstock aus Bronze von
Gerda Spangenberg (beide Kassel).
Die Kapelle, die Relikte des Beinhau-
ses und der zweite Mauerrest sind Kul-
turdenkmale aus geschichtlichen und
künstlerischen Gründen, (g, k)

Mauerrest des Beinhauses mit der
Nische auf der Ostseite und den
beiden Figuren (Fotos von 1990)

Alter Kirchweg/Meisebacher Straße
Christlicher Friedhof
Flur 37, Flurstück 172/7
Der Bad Hersfelder Friedhof birgt eine
große Anzahl erhaltenswerter Grabma-
le aus dem späten 18., dem ganzen 19.
und dem frühen 20. Jahrhundert. Die
älteren befinden sich auf dem Gräber-
feld an der Meisebacher Straße, die
späteren sind auf den jüngeren Feldern
verteilt. Der Friedhof enthält Beispiele
einer Grabstein-Typologie vom Rokoko
bis zur Neuen Sachlichkeit.
Aus historischen und künstlerischen
Gründen bilden die nachfolgend aufge-
führten Grabzeichen, die alte Fried-
hofshalle und die Reste der Einfrie-
dungsmauer eine Sachgesamtheit im
Sinne von §2(1) des Hessischen Denk-
malschutzgesetzes. Für die Gesamt-
fläche des ältesten Friedhofsteils zwi-
schen Meisebacher Straße, Lappenlied
und Altem Kirchweg gelten darüber-
hinaus geschichtliche Schutzgründe als
Gesamtanlage nach § 2 (2) HDSchG.
(g, k, s)
Geschichte des Friedhofes
Die Reichsabtei verfügte über einen ei-
genen Platz für ihre Toten (siehe Seite
147). Der älteste Friedhof für die Ein-
wohner der Marktsiedlung dürfte sich
im Bereich der Kirche auf dem Frauen-
berg befunden haben. Dort hat sich ein
Mauerrest eines spätgotischen Bein-
hauses erhalten. Dieser Friedhof könn-
te nach Bezzenberger noch bis ins 15.
Jahrhundert in Benutzung gewesen
bzw. 1422 wieder in Gebrauch genom-
men worden sein. Eine weitere, spurlos
verschwundene Begräbnisstätte befand


Luftbild von Westen mit
dem Friedhof im Vorder-
grund (1998)

Der Totenhof vor dem
Frauentor auf der Kataster-
karte von 1847/49 (Blatt C)


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