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Einleitung



Die Brühlsbacher Warte auf dem Stoppelberg


Der Bismarckturm auf dem Lahnberg


Der gesamte Bereich der Burg soll im 14. Jahrhundert weitgehend voll-
ständig ausgebaut gewesen sein.
Seit dem 13. Jahrhundert finden sich verschiedene Burgmannenfamilien
auf dem Kaismunt. Zunächst hatten die Herren von Münzenberg die Burg
als Mannlehen inne, später im 15. Jahrhundert versuchten die Grafen von
Solms im Zuge ihres Territorienausbaus auch in den Besitz des Kaismunt
zu gelangen, um eine feste Position im direkten Vorfeld der Stadt Wetz-
lar, ihres Dauergegners in unzähligen Fehden, zu erhalten. Sie verloren
die Burg jedoch an die Grafen von Nassau-Weilburg und im 16. Jahrhun-
dert ging sie an die Landgrafen von Hessen über. Im Zuge einer Bestands-
aufnahme, die letztere erstellen ließen, waren die verschiedenen Besitzer-
wechsel der beiden vorangegangenen Jahrhunderte an der Burg nicht
spurlos vorübergegangen. Die Anlage wird als stark verfallen beschrie-
ben. Die Mehrzahl der Häuser verfügte schon im 16. Jahrhundert nicht
mehr über Dächer und auch der Turm war um 1609 weitgehend verfallen.
Rund um die Kuppe des Kaismunt zeigen noch heute Mauerreste die frü-
here Ausdehnung des Burgbereiches an. Größere Reste finden sich noch
am stadtseitigen Burgtor und am Bergfried. Noch heute führt der anstei-
gende Weg durch ein rundbogiges Tor, über dem sich die Überbleibsel ei-
nes Torturms erheben. Dem Tor vorgelagert sind Fundamente der ehema-
ligen Ringmauer, die den Zugang zum Tor einige Meter weit flankieren.
Größtes Relikt der alten Reichsburg ist jedoch der ehemalige Bergfried,
dessen untere zwei Geschosse noch weitgehend erhalten sind. In einigen
Bereichen ist hier noch die Außenschale des ehemals zweischaligen Mau-
erwerks vorhanden. Ein regelmäßiges Mauerwerk aus Buckelquadern
prägt noch die Optik des Turms. Nur wenige schmale Schießscharten
durchbrechen das Handquadermauerwerk des staufischen Burgturms, der
noch immer einen dominanten Punkt in der Stadtsilhouette bildet (g,s).
Die Feldwarten
Bismarckturm (Flur 32, Flurstück 32)
Brühlsbacher Warte (Flur 41, Flurstück 39)
Die Brühlsbacher Warte hat einen Durchmesser von 4 m und eine Höhe
von 13 m. Der Zugang zum Turm lag in einer Höhe von ca. 4,8 m. Oben
wurde der Turm mit einer Plattform abgeschlossen, die über eine Wendel-
treppe zu erreichen war. Die ehemals von einem Wall und Graben umge-
bene Warte wurde 1912 umgebaut, wobei ein hölzerner Aufbau auf der
Plattform ergänzt wurde.
Die Garbenheimer Warte entsprach in etwa der Brühlsbacher Warte.
Auch sie wurde inzwischen weitgehend verändert. In den Jahren
1900/1901 erfolgte der Umbau zum heutigen Bismarckturm, wobei sie
um etwa 2,5 m verkürzt wurde. Historisierende Zubauten prägen heute
die Optik des im Kern mittelalterlichen Rundturms, dessen Mauerwerk
bis zum rundbogigen Kranzgesims erhalten blieb. (g,s)

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