Stadt Wetzlar - Ortsteil Steindorf
Ortsübersicht Steindorf, M. 1:10.000
Steindorf
Ortsgeschichte
Steindorf liegt am Rande der flachen Senke des Lahnta-
les unweit des Lahnufers direkt oberhalb der Bahnlinie
Gießen-Weilburg. Der westlichste Stadteil Wetzlars zieht
sich einen kleinen Bergsporn hinauf, auf dessen Höhe die
Kirche errichtet wurde.
Die Besiedelung der Gemarkung Steindorf lässt sich seit
der Hallstadtzeit zwischen 800 und 450 vor Chr. anhand
von Grabungsfunden, Hügel- und Flachgräbern nach wei-
sen.
Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes Steindorf fin-
det sich in einer Urkunde des Klosters Lorsch, in welcher
ein Gütertausch zwischen dem Kloster und Graf Konrad
im Jahr 886 besiegelt wird. Nach dem Aussterben der
Konradiner gingen deren Besitzungen im Umfeld Stein-
dorfs an die Grafen von Gleiberg über.
Neben den Gleiberger Grafen hielt auch das nahe gelege-
ne, im Jahr 1180 gegründete Prämonstratenserinnenklos-
ter Altenberg Besitzungen in Steindorf, was durch ver-
schiedene Schenkungsurkunden belegt ist.
Nachdem die männliche Linie der Grafen von Gleiberg be-
reits im 12. Jahrhundert ausstarb, brachten die erbberech-
tigten Töchter den Besitz zu einem Teil an die Grafen von
Merenberg und zum anderen an die Pfalzgrafen von Tübin-
gen. Letztere verkauften ihren Besitz im Jahr 1264 an den
Landgrafen von Hessen. Der Merenberger Besitz ging im
Jahr 1328 als Mitgift an die Grafen von Nassau-Weilburg.
In den verbleibenden Gleiberger Besitzungen erwarb im
Laufe des 13. Jahrhunderts das Haus Solms immer mehr
Güter und Rechte. Hierzu zählte auch Steindorf.
Im mittleren 13. Jahrhundert wurde das Haus Solms
durch Erbteilung in drei Grafschaften, Burgsolms,
Braunfels und Königsberg, aufgeteilt. Steindorf gehörte
seither zum Herrschaftsbereich der Grafen von Sohns-
Braunfels. Im Jahre 1602 wurde die Grafschaft Solms-
448
Ortsübersicht Steindorf, M. 1:10.000
Steindorf
Ortsgeschichte
Steindorf liegt am Rande der flachen Senke des Lahnta-
les unweit des Lahnufers direkt oberhalb der Bahnlinie
Gießen-Weilburg. Der westlichste Stadteil Wetzlars zieht
sich einen kleinen Bergsporn hinauf, auf dessen Höhe die
Kirche errichtet wurde.
Die Besiedelung der Gemarkung Steindorf lässt sich seit
der Hallstadtzeit zwischen 800 und 450 vor Chr. anhand
von Grabungsfunden, Hügel- und Flachgräbern nach wei-
sen.
Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes Steindorf fin-
det sich in einer Urkunde des Klosters Lorsch, in welcher
ein Gütertausch zwischen dem Kloster und Graf Konrad
im Jahr 886 besiegelt wird. Nach dem Aussterben der
Konradiner gingen deren Besitzungen im Umfeld Stein-
dorfs an die Grafen von Gleiberg über.
Neben den Gleiberger Grafen hielt auch das nahe gelege-
ne, im Jahr 1180 gegründete Prämonstratenserinnenklos-
ter Altenberg Besitzungen in Steindorf, was durch ver-
schiedene Schenkungsurkunden belegt ist.
Nachdem die männliche Linie der Grafen von Gleiberg be-
reits im 12. Jahrhundert ausstarb, brachten die erbberech-
tigten Töchter den Besitz zu einem Teil an die Grafen von
Merenberg und zum anderen an die Pfalzgrafen von Tübin-
gen. Letztere verkauften ihren Besitz im Jahr 1264 an den
Landgrafen von Hessen. Der Merenberger Besitz ging im
Jahr 1328 als Mitgift an die Grafen von Nassau-Weilburg.
In den verbleibenden Gleiberger Besitzungen erwarb im
Laufe des 13. Jahrhunderts das Haus Solms immer mehr
Güter und Rechte. Hierzu zählte auch Steindorf.
Im mittleren 13. Jahrhundert wurde das Haus Solms
durch Erbteilung in drei Grafschaften, Burgsolms,
Braunfels und Königsberg, aufgeteilt. Steindorf gehörte
seither zum Herrschaftsbereich der Grafen von Sohns-
Braunfels. Im Jahre 1602 wurde die Grafschaft Solms-
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