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Stadt Wetzlar - Ortsteil Blasbach

Ortsübersicht Blasbach, M. 1:10.000


Blasbach

Ortsgeschichte
Der Ort Blasbach liegt nordwestlich von Wetzlar in ei-
nem schmalen Tal, dem Blasbachtal, das sich mit zuneh-
mender Höhe öffnet. Das Dorf ist bis heute landwirt-
schaftlich geprägt und hat sich auch nach der Eingemein-
dung nach Wetzlar, aufgrund seiner abgeschlossenen La-
ge, seinen eigenständigen Charakter bewahren können.
Die Talaue des Blasbachtals war nachweislich bereits im
5. Jahrhundert besiedelt und Teil der Girmeser Mark. Be-
sondere Bedeutung in diesem Raum erlangte im 8. Jahr-
hundert das 764 gegründete Kloster Lorsch. Eine Schen-
kungsurkunde im Lorscher Codex aus dem Jahr 787 be-
stätigt die Besiedlung. Hierin verschreibt Eberhardt von
Blasbach dem Kloster Lorsch eine Eigenkirche mit Hof-
gut.
Im Hochmittelalter hielt das Kloster Schiffenberg ver-
schiedene Rechte in diesem Bereich. So bestätigte eine
von Erzbischof Albero ausgestellte Schenkungsurkunde
aus dem Jahr 1150, dass ein Adelbert dem Kloster 90
Leibeigene übereignete, die aus 14 verschiedenen Orten
an Lahn, Dill und aus der Wetterau, darunter auch Blas-
bach, kommen.
Zu dieser Zeit gehörte der Mittellahngau, der früher dem
Herrschaftsbereich der Konradiner zugeordnet war, den
Grafen von Gleiberg. Das Haus der Gleiberg starb jedoch
schon gegen Ende des 12. Jahrhunderts in männlicher Li-

nie aus und wurde unter zwei Töchtern aufgeteilt. Ein
Teil der Grafschaft gelangte durch Heirat an die Herren
von Merenberg und nach deren Aussterben an das Haus
Nassau-Weilburg, ein anderer Teil über die Pfalzgraf-
schaft Tübingen an die Landgrafen von Hessen.
Das inzwischen erstarkte Haus Solms erwarb etwa zur
gleichen Zeit umfangreichen Besitz im gesamten westli-
chen und nordwestlichen Bereich um Wetzlar, unter an-
derem auch Blasbach. Im mittleren 13. Jahrhundert er-
folgte die Teilung des Hauses Solms in drei Zweige.
Blasbach gehörte fortan zum Herrschaftsbereich des Gra-
fen von Solms-Braunfels. 1242 trat mit dem Ritter Sieg-
fried von Blasbach ein möglicher Lehnsmann des Solm-
ser Grafen urkundlich in Erscheinung, dessen Besitzun-
gen noch im 19. Jahrhundert in Flurnamen wie „Junker-
wies“, „auf der Hofstatt“ und „Hinter m Ritterberg“ ab-
lesbar sind.
Im Jahre 1359 verpfändete Heinrich VI. von Solms-
Braunfels seine Rechte an Braunfels sowie seinen Zehn-
ten an Dillheim, Blasbach und Lohe für 2500 Pfund Hel-
ler an Johann von Nassau-Weilburg. Weitere Zehntrechte
in Blasbach, die aus den Dillzehnten herrührten, hielt der
Landgraf von Hessen, der mit den Grafen von Nassau-
Weilburg um die Vorherrschaft im Lahn-Dill-Gebiet kon-
kurrierte.

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