Schneider, Reinhold; Weißenmayer, Martina; Landesamt für Denkmalpflege Hessen [Hrsg.]; Landesamt für Denkmalpflege Hessen [Mitarb.]; Weißenmayer, Martina [Mitarb.]: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Hessen: Stadt Wetzlar ([Darmstadt]: Theiss, 2004)

Stadt Wetzlar - Ortsteil Dutenhofen

Ortsübersicht Dutenhofen, Orthofoto, M. 1:10.000


Lahn blieben jedoch bis 1703 in gemeinsamer Verwal-
tung der wechselnden Rechtsnachfolger.
Im Jahr 1265 verkaufte der Pfalzgraf von Tübingen seine
Güter an den Landgrafen von Hessen. 1333 fielen die Be-
sitzungen der Merenberger durch Heirat an Graf Johann
von Nassau-Weilburg.
Der 30-jährige Krieg hinterließ auch in Dutenhofen seine
Spuren. Spanische Truppen besetzten in den Jahren um


Bahnhofstraße etwa 1930

1620 die Wetterau und richteten große Schäden durch
Plünderungen und kriegerische Aktivitäten an. Im Jahr
1632 schlug König Gustav Adolf von Schweden sein
Hauptquartier in Dutenhofen auf.
Das bis in das frühe 18. Jahrhundert von Hessen und Nas-
sau gemeinschaftlich verwaltete Gebiet des Hüttenbergs,
zu welchem auch Dutenhofen gehörte, wurde im Jahr
1703 geteilt und Dutenhofen fiel Hessen-Darmstadt zu.
Während des 19. Jahrhunderts befand sich Dutenhofen im
Grenzland zwischen Preußen und dem Großherzogtum
Hessen und beherbergte eine Zollstation. Diese befand
sich mit großer Wahrscheinlichkeit in der Gießener Straße
an der Abzweigung zur Grohgasse. Die gesamte Infra-
struktur des Dorfes war auf eine große Zahl Durchreisen-
der eingestellt, wie an den sechs Gasthäusern, die aus dem
19. und frühen 20. Jahrhundert belegt sind, abzulesen ist.
Mit der Zollunion zwischen Preußen und dem Großher-
zogtum Hessen im Jahr 1828 und der daraus folgenden
Auflösung der Zollstation verlor Dutenhofen seine wich-
tigste Einnahmequelle und fast alle Gasthäuser mussten
schließen.

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