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nicht gewachsen gewesen zu sein, so daß
der Herzog zunächst im Frühjahr 1803 den
Hannoverschen Ingenieur-Offizier Müller als
Leiter des Baudepartements berief, dem
nach dessen plötzlichem Tod noch im glei-
chen Jahr Peter Joseph Krähe nachfolgte.
Das für das Stadtbild Braunschweigs außer-
ordentlich bedeutsame Projekt der Neuge-
staltung der umfangreichen Wallflächen be-
durfte einer einheitlichen Gesamtplanung
und eines entsprechend erfahrenen und in

der Abwicklung großer Projekte vertrauten
Architekten. Noch im Winter 1803 entwarf der
als Kammer- und Klosterrat eingestellte
Krähe den Gesamtplan für einen die ganze
Stadt einfassenden polygonalen Promena-
denring als Abfolge einer Reihe gerade ver-
laufender, meist mit einer doppelten Baum-
reihe bestandener Straßen, deren Gelenkstel-
len an den Knickpunkten als geometrisch ge-
staltete Plätze ausgebildet sind. Entlang des
von diesem Promenadenring erschlossenen

neuen Terrains reihten sich Parks und 75
großzügig geschnittene Privatgrundstücke,
die zunächst als Gärten genutzt, aber bereits
für eine spätere exklusive Wohnbebauung
vorgesehen wurden. Zu diesem Generalplan
gehörte auch die Umwandlung der alten
Stadtein- und -ausgänge in moderne Toran-
lagen, verbunden mit neuen Brückenbauten
über den Stadtgraben, die sowohl als archi-
tektonisch ansprechende Entrees in die
Stadt zu fungieren hatten als auch in der


Plan der Stadt Braunschweig mit der Promenade, 1826 (Mertens/Moderhack, 1981)

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