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INNENSTADT

BURGBEZIRK
Der Burgbezirk gehört neben den beiden
Weichbilden Altstadt und Altewiek, dem heu-
tigen Magniviertel, zu den ältesten Siedlungs-
kernen Braunschweigs. Der ehemalige Für-
stensitz der Brunonen und Welfen ist bis
heute das geographische Zentrum der Stadt,
das erstmals 1134 als „castrum Tanquarde-
roth“ urkundlich erwähnt wird und um das
herum sich im 12. und 13. Jh. die wachsende
mittelalterliche Stadt allmählich immer enger
schloß. Unter der Regierung Heinrichs des
Löwen (1129/30-1195) erhielt der Burgbe-
zirk in seinen wesentlichen Elementen die
Gestalt, die er das ganze Mittelalter hindurch
beibehielt: Auf einer Insel, die durch die Oker
und von einem von ihr abzweigenden und im
Halbkreis zu ihr zurückführenden Graben ge-
bildet wurde, errichtete Heinrich der Löwe mit
Burg, Stift, Stiftskirche sowie einem schüt-
zenden Mauerring einen pfalzähnlichen, be-
festigten Platz, von dem für die Stadtwerdung
wichtige Impulse ausgingen und derdem ent-
stehenden Gemeinwesen den nötigen
Schutz gewährte.
Lage und Ausdehnung des mittelalterlichen
Burggebietes sind im heutigen Straßenver-
lauf noch ablesbar: Östlich des Burgplatzes,
etwa dem Verlauf der Münz- bzw. Caspari-
straße folgend, floß bis zu ihrer Kanalisierung
um 1880 die Oker durch die Stadt. Von ihr
zweigte südlich des Domes und des heutigen
Domplatzes der Burggraben ab, der von den
Wegeführungen „Kleine Burg“ und „Vorder
Burg“ überbrückt wurde und über den heuti-
gen Papenstieg und Marstall zur Oker zurück-
führte.
Das südlich und südwestlich dieser ehemali-
gen Burginsel liegende Areal, das heute an-
nähernd den Straßenzug „Kleine Burg“ mit
dem Gelände des dortigen Gymnasiums so-
wie den Domplatz und dessen südliche Be-
bauung umfaßt, gehörte in mittelalterlicher
Zeit ebenfalls der sog. Burgfreiheit an, ein
Gebiet, das, zusammen mit dem eigentlichen
Burgbereich, nicht dem Stadtrecht unterlag.
Auf dieses Gelände mußte man schon um
1400 ausweichen, nachdem der innere Burg-
bereich für weitere Bauten zu eng geworden
war. Hier waren bis in das 19. Jh. hinein der
Propsteihof des St. Blasiusstiftes und einige
Kuriengebäude der Stiftsherren gelegen.
Schon mit der Beseitigung des Burggrabens
am Ende des 18. Jh., endgültig aber mit der
Verrohrung der Oker seit den siebziger Jah-
ren des 19. Jh., verlor der Burgbezirk seinen
wehrhaften Inselcharakter und wurde Teil der
ihn umschließenden Stadt. Ebenso wie die
Bastionen am Rande der Stadt waren die Be-
festigungsanlagen um den Burgbereich im
Stadtzentrum im 18. Jh. funktionslos gewor-
den und entwickelten sich mehr und mehr
zum Hindernis im innerstädtischen Verkehr.
So ist die ehemals durch Mauer, Tore und
Graben von der umgebenden Stadt abge-
schlossene Braunschweiger Burg heute eng
mit dem Stadtgefüge verbunden, und unge-
hindert und unvermittelt erreicht man über die
belebten Straßen den inneren Burgbereich,
den Burgplatz.

Burg Dankwarderorde, 1492, kolorierter Holzschnitt, Stadtbibliothek Braunschweig

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Distriktkarten der Stadt Braunschweig, 1764/66, Plan Distrikt D (Ausschnitt Burgbezirk), Niedersächsi-
sches Staatsarchiv Wolfenbüttel, K 522


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