DER SACK
Das jüngste der fünf städtischen Weichbilde
ist der Sack. Es ist ein Binnenareal, das von
den anderen, älteren Siedlungskernen um-
schlossen ist und an keiner Stelle mit der die
Stadt umgebenden Mauer Berührung hatte.
Erst nach der Mitte des 13. Jh. hat sich hier
allmählich ein Gemeinwesen mit städti-
schem Charakter entwickelt. Der Sack wird
im Osten vom Burgbereich, im Norden von
der Neustadt und im Westen und Süden von
der Altstadt umschlossen. Unter dem Namen
„sacco“ wird das neue Weichbild erstmals
1282 erwähnt, und aus der Zeit um 1300
stammt die früheste Stadtrechtsüberliefe-
rung ebenso wie die erste Nachricht von
Ratsherren des Sackes, die zu dieser Zeit in
einem Streit zwischen Kramern des Sackes
und denen der Altenwiek vermittelten. Auf-
grund der Tatsache, daß es sich bei der Ent-
stehung des Sackes um den Zubau eines
bis dahin weitgehend siedlungsfreien Gelän-
des handelt, in dessen Siedlungsstruktur
kaum planend und ordnend eingegriffen
wurde, zeigt das Weichbild sowohl an seinen
äußeren Rändern als auch in der Anordnung
seiner Straßenzüge eine ziemlich unregel-
mäßige Grundrißstruktur. Rückgrat der Be-
siedlung des Sackes ist der gewundene Ver-
lauf einer alten Heerstraße gewesen, die, von
Südwesten kommend, die West-Oststraße
im Bereich des Kohlmarktes kreuzte und
über die Schuhstraße und den Straßenzug
Vor der Burg sowohl eine Verbindung zur
Burg Dankwarderode herstellte als auch im
weiteren Verlauf nach Norden über die nach
dem Weichbild benannte Straße Sack und
weiter über Höhe und Reichsstraße den
Schiffsanlegeplatz in der Neustadt erreichte.
Den einzigen Zugang zur Oker hatte das
Weichbild am Marstall nördlich des Burgbe-
reiches, wo sich am Ruhfäutchenplatz auch
eine Brücke befand, die den Sack mit dem
Hagen verband. In westlicher Richtung war
Distriktkarten der Stadt Braunschweig, Plan Distrikt E (Ausschnitt), Sack, Niedersächsisches Staatsarchiv
Wolfenbüttel, K 523
185
Das jüngste der fünf städtischen Weichbilde
ist der Sack. Es ist ein Binnenareal, das von
den anderen, älteren Siedlungskernen um-
schlossen ist und an keiner Stelle mit der die
Stadt umgebenden Mauer Berührung hatte.
Erst nach der Mitte des 13. Jh. hat sich hier
allmählich ein Gemeinwesen mit städti-
schem Charakter entwickelt. Der Sack wird
im Osten vom Burgbereich, im Norden von
der Neustadt und im Westen und Süden von
der Altstadt umschlossen. Unter dem Namen
„sacco“ wird das neue Weichbild erstmals
1282 erwähnt, und aus der Zeit um 1300
stammt die früheste Stadtrechtsüberliefe-
rung ebenso wie die erste Nachricht von
Ratsherren des Sackes, die zu dieser Zeit in
einem Streit zwischen Kramern des Sackes
und denen der Altenwiek vermittelten. Auf-
grund der Tatsache, daß es sich bei der Ent-
stehung des Sackes um den Zubau eines
bis dahin weitgehend siedlungsfreien Gelän-
des handelt, in dessen Siedlungsstruktur
kaum planend und ordnend eingegriffen
wurde, zeigt das Weichbild sowohl an seinen
äußeren Rändern als auch in der Anordnung
seiner Straßenzüge eine ziemlich unregel-
mäßige Grundrißstruktur. Rückgrat der Be-
siedlung des Sackes ist der gewundene Ver-
lauf einer alten Heerstraße gewesen, die, von
Südwesten kommend, die West-Oststraße
im Bereich des Kohlmarktes kreuzte und
über die Schuhstraße und den Straßenzug
Vor der Burg sowohl eine Verbindung zur
Burg Dankwarderode herstellte als auch im
weiteren Verlauf nach Norden über die nach
dem Weichbild benannte Straße Sack und
weiter über Höhe und Reichsstraße den
Schiffsanlegeplatz in der Neustadt erreichte.
Den einzigen Zugang zur Oker hatte das
Weichbild am Marstall nördlich des Burgbe-
reiches, wo sich am Ruhfäutchenplatz auch
eine Brücke befand, die den Sack mit dem
Hagen verband. In westlicher Richtung war
Distriktkarten der Stadt Braunschweig, Plan Distrikt E (Ausschnitt), Sack, Niedersächsisches Staatsarchiv
Wolfenbüttel, K 523
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