An der Neustadtmühle 3, ehern. Turm der Neustäd-
ter Wasserkunst
alterlicher Zeit durchgängig eine Wasser-
mühle befunden hat (An der Neustadtmühle
3). Nach Abbruch des Tores 1793 und der
Umgestaltung des Wallbereiches in den er-
sten Jahrzehnten des 19. Jh. ist ab 1848 eine
neue Mühle gebaut worden, die als „amerika-
nische Dampfmühle moderner Bauart“ so-
wohl mit Wasser- als auch mit Dampfkraft ar-
beiten konnte und ab 1850 ihren Betrieb auf-
nahm. Von dem als dreigeschossigen Mas-
sivbau aus Bruch- und Werksteinen errichte-
ten Mühlengebäude ist heute nur noch die
wiederaufgebaute, äußere Hülle erhalten,
nachdem bereits 1909 die technische Ausrü-
stung des 19. Jh. erneuert worden war. Das
langgestreckte, heute als Jugend- und Frei-
zeitheim dienende, schmucklose Gebäude
liegt mit seiner südöstlichen Traufseite direkt
am Bosselgraben, von dem aus durch heute
vermauerte, aber im hohen Sockel des Müh-
lenbaues noch erkennbare Durchlässe die
Mahlwerke angetrieben wurden.
Nordwestlich des Mühlengebäudes steht, in
die Bruchsteineinfriedung des Grundstückes
integriert, ein alter, ca. 10 m hoher Turm über
quadratischem Grundriß, der heute mit ei-
nem neuen, flachen Zeltdach gedeckt und
im Innern ebenfalls als Jugendfreizeitheim
eingerichtet ist. Dieser Turm mit abgetrepp-
tem Bogenfries zwischen Ecklisenen auf al-
len vier Seiten, Schlitzöffnungen sowie einer
zugemauerten Rundbogenöffnung auf der
Nordseite ist die äußere Hülle der 1529 von
Barward Tafelmaker hier installierten Wasser-
kunst für das Gebiet der Neustadt. Der Turm
wird im Süden von geböschten Stützmauern
abgefangen, zwischen denen der Eingang
liegt, der ebenso wie die quadratischen Fen-
ster erst für die neue Nutzung eingebrochen
wurde.
Mühle und Wasserkunst lagen bis zur Entfe-
stigung der Stadt Ende des 18. Jh. auf dem
Wall zwischen dem inneren und dem äuße-
ren Graben. Der Zugang von der Stadt er-
folgte über eine aus Bruch- und Hausteinen
gemauerte zweibogige Brücke, die, wenn
auch heute verkürzt und verbreitert, im Kern
noch vorhanden ist und möglicherweise aus
der Zeit des Umbaues des Neustadttores,
1569, stammt. Die dem Mühlengebäude zu-
gewandte Nordostflanke der Brücke zeigt
noch das grobe Mauerwerk und einen von
ehemals zwei segmentbogigen Durchlässen,
der den heute nur noch schmalen Neustadt-
mühlengraben überspannt. Der Ansatz des
vermauerten zweiten Bogens, der wohl erst
mit dem Neubau der Dampfmühle und der
damit verbundenen neuen Uferbefestigung
um 1850 zugesetzt wurde, ist ebenfalls noch
gut erkennbar. Gegen Ende des 19.Jh.
scheint die Fahrbahn nach Südwesten ver-
breitert worden zu sein, wohl gleichzeitig mit
der Errichtung des Fundamentes des um die
Jahrhundertwende hier errichteteten Wohn-
hauses. Die Erweiterung besteht aus einer
sehr flachbogigen Betonkonstruktion mit ei-
nem Eisengeländer, dessen Grundform -
Quadrat mit Diagonalen und eingeschriebe-
nem Kreis - bei Gittern in Braunschweig
schon seit dem frühen 19. Jh. auftritt.
An der Neustadtmühle, Bogenbrücke, wohl 1569
184
ter Wasserkunst
alterlicher Zeit durchgängig eine Wasser-
mühle befunden hat (An der Neustadtmühle
3). Nach Abbruch des Tores 1793 und der
Umgestaltung des Wallbereiches in den er-
sten Jahrzehnten des 19. Jh. ist ab 1848 eine
neue Mühle gebaut worden, die als „amerika-
nische Dampfmühle moderner Bauart“ so-
wohl mit Wasser- als auch mit Dampfkraft ar-
beiten konnte und ab 1850 ihren Betrieb auf-
nahm. Von dem als dreigeschossigen Mas-
sivbau aus Bruch- und Werksteinen errichte-
ten Mühlengebäude ist heute nur noch die
wiederaufgebaute, äußere Hülle erhalten,
nachdem bereits 1909 die technische Ausrü-
stung des 19. Jh. erneuert worden war. Das
langgestreckte, heute als Jugend- und Frei-
zeitheim dienende, schmucklose Gebäude
liegt mit seiner südöstlichen Traufseite direkt
am Bosselgraben, von dem aus durch heute
vermauerte, aber im hohen Sockel des Müh-
lenbaues noch erkennbare Durchlässe die
Mahlwerke angetrieben wurden.
Nordwestlich des Mühlengebäudes steht, in
die Bruchsteineinfriedung des Grundstückes
integriert, ein alter, ca. 10 m hoher Turm über
quadratischem Grundriß, der heute mit ei-
nem neuen, flachen Zeltdach gedeckt und
im Innern ebenfalls als Jugendfreizeitheim
eingerichtet ist. Dieser Turm mit abgetrepp-
tem Bogenfries zwischen Ecklisenen auf al-
len vier Seiten, Schlitzöffnungen sowie einer
zugemauerten Rundbogenöffnung auf der
Nordseite ist die äußere Hülle der 1529 von
Barward Tafelmaker hier installierten Wasser-
kunst für das Gebiet der Neustadt. Der Turm
wird im Süden von geböschten Stützmauern
abgefangen, zwischen denen der Eingang
liegt, der ebenso wie die quadratischen Fen-
ster erst für die neue Nutzung eingebrochen
wurde.
Mühle und Wasserkunst lagen bis zur Entfe-
stigung der Stadt Ende des 18. Jh. auf dem
Wall zwischen dem inneren und dem äuße-
ren Graben. Der Zugang von der Stadt er-
folgte über eine aus Bruch- und Hausteinen
gemauerte zweibogige Brücke, die, wenn
auch heute verkürzt und verbreitert, im Kern
noch vorhanden ist und möglicherweise aus
der Zeit des Umbaues des Neustadttores,
1569, stammt. Die dem Mühlengebäude zu-
gewandte Nordostflanke der Brücke zeigt
noch das grobe Mauerwerk und einen von
ehemals zwei segmentbogigen Durchlässen,
der den heute nur noch schmalen Neustadt-
mühlengraben überspannt. Der Ansatz des
vermauerten zweiten Bogens, der wohl erst
mit dem Neubau der Dampfmühle und der
damit verbundenen neuen Uferbefestigung
um 1850 zugesetzt wurde, ist ebenfalls noch
gut erkennbar. Gegen Ende des 19.Jh.
scheint die Fahrbahn nach Südwesten ver-
breitert worden zu sein, wohl gleichzeitig mit
der Errichtung des Fundamentes des um die
Jahrhundertwende hier errichteteten Wohn-
hauses. Die Erweiterung besteht aus einer
sehr flachbogigen Betonkonstruktion mit ei-
nem Eisengeländer, dessen Grundform -
Quadrat mit Diagonalen und eingeschriebe-
nem Kreis - bei Gittern in Braunschweig
schon seit dem frühen 19. Jh. auftritt.
An der Neustadtmühle, Bogenbrücke, wohl 1569
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