Campanien.
Striano. S. Marzano. S. Yalentino.
555
1903, 215—217; v. Duhn, Pompeji3, 7; G-abrici, ML. XXII, 377
bis 379, 419—421. Über die fälschlich für einen, mit diesen Grä-
bern in Beziehung stehenden Pfahlbau erklärten Reste die Dis-
kussion RCL. 1908, 459—482; 1909, 265—270; 1910, 3—12 zwi-
schen Pais und Patroni. Der Inhalt ist jenem der Kymäer und
Suessulaner Gräber nahe verwandt; nur ist der Eindruck der Ge-
fäße und auch der Metallsachen ein etwas jüngerer, wenn auch
ältere Formen nicht fehlen, die jedoch feineren leichteren Schwung
der Modellierung gegenüber den älteren Stücken aus Kyme ver-
raten. So die beiden Villanovagefäße aus Striano (Bp:. tav. III, 7, 8)
und ein noch viel eleganteres aus S. Marzano, dessen oberer Teil
stark eingeschwungen und der Bauch auf der Schulter mit leicht
eingedrückter weicher Riefelung geschmückt ist. Häufig sind Töpfe,
bald mit weiter Öffnung, bald oben wieder zusammengezogen, so
daß eine Fäßchenform entsteht, diese besonders in S. Valentino.
Umlaufende Reliefstreifen, Buckel, erst an jüngeren Gefäßen ein-
gepreßte Linearverzierungen, dieselben bald auch aufgemalt, braun
auf grau, flache weiche Riefelung bezeichnen die älteren Stücke,,
deren Farbe meist schwarz., wenigstens dunkel ist, die Arbeit
noch durchweg handgemacht. Jüngere Gefäße, Amphoren, meist
ziemlich klein, Aryballoi in Kugelform, Kannen mit und ohne Drei-
blattmündung, vereinzelt mit stärkster Schwellung in der Mitte, ele-
gantem Hals und Fuß; Askosformen mit zwei oder vier röhren-
förmigen Ausgüssen, diese besonders von S. Valentino, aber auch
von Striano (Bp. tav. III, 6; IV, 2, 5, 7 — hier zeigen die vier
Ausgüsse die Gestalt von vier kleinen Kännchen —), bei vier Aus-
güssen mitunter zwei, bei zweien eins mit einem Sieb verschlossen,
verraten durchweg die Einwirkung griechischer Vorbilder, die denn
auch besonders in protokorinthischen Exemplaren nicht fehlen.
Auch griechische Musterung tritt natürlich auf, wo einheimische
Gefäße fremde nachahmen, braune Strichmalerei auf hellem Grund,
„Metopen-Triglyphenreihen“ (z. B. Bp. tav. IV, 3) usw., lauter
Formen, die ebenso aus Kyme, Suessula, Capua, wie aus der syra-
kusanischen Nekropole del Fusco geläufig sind. Daneben treten
feinwandige Buccherogefäße, seltener, so z. B. ein glänzend schwar-
zer Becher aus S. Valentino: diese bereits für die campanischen
Etrusker in Anspruch nehmen zu wollen (Patroni), wäre m. E.
zu früh. Aus S. Marzano sei ein kleines Saugfläschchen in Kannen-
form 'erwähnt.
Die einfache Bogenfibel mit kurzem Fuß tritt schon stark
zurück gegenüber der Schlangenfibel mit elliptischer Fußscheibe,
die in Kyme und Suessula in die jüngere Schicht gehört. Auch
ist die Fibelmitgabe bei weitem nicht so reichlich. Kleine und
große Ringe, bald mit rundem Querschnitt, bald bandartig, bald
Draht, auch aus Knochen, bilden häufige Beigaben. Auch1 Anhänger-
Striano. S. Marzano. S. Yalentino.
555
1903, 215—217; v. Duhn, Pompeji3, 7; G-abrici, ML. XXII, 377
bis 379, 419—421. Über die fälschlich für einen, mit diesen Grä-
bern in Beziehung stehenden Pfahlbau erklärten Reste die Dis-
kussion RCL. 1908, 459—482; 1909, 265—270; 1910, 3—12 zwi-
schen Pais und Patroni. Der Inhalt ist jenem der Kymäer und
Suessulaner Gräber nahe verwandt; nur ist der Eindruck der Ge-
fäße und auch der Metallsachen ein etwas jüngerer, wenn auch
ältere Formen nicht fehlen, die jedoch feineren leichteren Schwung
der Modellierung gegenüber den älteren Stücken aus Kyme ver-
raten. So die beiden Villanovagefäße aus Striano (Bp:. tav. III, 7, 8)
und ein noch viel eleganteres aus S. Marzano, dessen oberer Teil
stark eingeschwungen und der Bauch auf der Schulter mit leicht
eingedrückter weicher Riefelung geschmückt ist. Häufig sind Töpfe,
bald mit weiter Öffnung, bald oben wieder zusammengezogen, so
daß eine Fäßchenform entsteht, diese besonders in S. Valentino.
Umlaufende Reliefstreifen, Buckel, erst an jüngeren Gefäßen ein-
gepreßte Linearverzierungen, dieselben bald auch aufgemalt, braun
auf grau, flache weiche Riefelung bezeichnen die älteren Stücke,,
deren Farbe meist schwarz., wenigstens dunkel ist, die Arbeit
noch durchweg handgemacht. Jüngere Gefäße, Amphoren, meist
ziemlich klein, Aryballoi in Kugelform, Kannen mit und ohne Drei-
blattmündung, vereinzelt mit stärkster Schwellung in der Mitte, ele-
gantem Hals und Fuß; Askosformen mit zwei oder vier röhren-
förmigen Ausgüssen, diese besonders von S. Valentino, aber auch
von Striano (Bp. tav. III, 6; IV, 2, 5, 7 — hier zeigen die vier
Ausgüsse die Gestalt von vier kleinen Kännchen —), bei vier Aus-
güssen mitunter zwei, bei zweien eins mit einem Sieb verschlossen,
verraten durchweg die Einwirkung griechischer Vorbilder, die denn
auch besonders in protokorinthischen Exemplaren nicht fehlen.
Auch griechische Musterung tritt natürlich auf, wo einheimische
Gefäße fremde nachahmen, braune Strichmalerei auf hellem Grund,
„Metopen-Triglyphenreihen“ (z. B. Bp. tav. IV, 3) usw., lauter
Formen, die ebenso aus Kyme, Suessula, Capua, wie aus der syra-
kusanischen Nekropole del Fusco geläufig sind. Daneben treten
feinwandige Buccherogefäße, seltener, so z. B. ein glänzend schwar-
zer Becher aus S. Valentino: diese bereits für die campanischen
Etrusker in Anspruch nehmen zu wollen (Patroni), wäre m. E.
zu früh. Aus S. Marzano sei ein kleines Saugfläschchen in Kannen-
form 'erwähnt.
Die einfache Bogenfibel mit kurzem Fuß tritt schon stark
zurück gegenüber der Schlangenfibel mit elliptischer Fußscheibe,
die in Kyme und Suessula in die jüngere Schicht gehört. Auch
ist die Fibelmitgabe bei weitem nicht so reichlich. Kleine und
große Ringe, bald mit rundem Querschnitt, bald bandartig, bald
Draht, auch aus Knochen, bilden häufige Beigaben. Auch1 Anhänger-