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mi'mze, welche dem Betrag von ungefähr 3 Mark heutigen Geldes
entsprach, während der ungefähr gleichzeitig anfgekvmmene Thaler
1 '/z Gulden betrng. Ein solcher Gulden wurde in 15 Batzen, 30 Allms,
60 Kreuzer, 240 Pfennige und 480 Heller eingetheilt.

Uebrigens gingen, ivie es den Verhältnissen des alten deutschen
Reiches entsprach, einzelne Fürsten ihren eigenen Weg. So Fried-
rich IV von der Pfalz, der in der Absicht, der eingerissenen Münz-
verschlechterung zn steuern, seine Münzedikte vom 27. Juni 1608 und
4. Jnni 1609 erließ, welche in den von Professor Pithopoens ge-
führten Annalen der Universität tol. 82 a nnd 83 b im Auszug ent-
halten sind. Dort verordnete der Churfürst, das; in der Münze der
von ihm gegründeten Stadt Mannheim folgende Stücke geprägt werden
sollten: sogen. Mannheimer Gulden zu 26 Albus, theils mit dem
Stempel „1 sl.", theils nüt „XXVI AlbuS," ferner
Halbe Gulden mit „XIII Albus",

Viertels „ „ VI Albus, IV Pfennig,

Achtels „ „ III „ 11

einfache Albus mit diesem R'amen, und halbe Albus mit „IV Xnm"
(mornm) d. h. Pfennig oder auch 8 ä. d. h. Denare, Heller. Seine
Nachfolger setzten aber dieses System nicht fort. Jn der sog. Kipper-
und Wipperzeit (1620—23) ließ Friedrich V. 24- und 12-Kreuzer-
sti'lcke ('^5, i/z fl.) und kleine Kupfermüilzchen zu 1 Kreuzer oder 4 Pfennig
mit diesen Bezeichnungen schlagen. Nach dem 30jährigen Krieg suchte
Karl Ludwig von Neuem eiuige Ordnung i» das Akünzivesen seines
Landes zu bringen, indem er, ivohl in Erinnerung an seinen Groß-
vater, hauptsächlich Gulden zu 60 Kreuzer, aber auch halbe und Viertels-
gnlden und Batzen schlagen ließ. Diese Gulden hatten genau das
gleiche Gewicht (20 Gramm) wie die Gulden Friedrichs IV, welches
auch dasjenige des hentigen Preußischen Thalers ist.

Exemplare aller hier erwähnten Münzen sind in der Mays'schen
Sammlung zu finden.

Aber nicht allein in Geld bestand der Dienstlohn, sondern außer
diesem, wenigstens in den bei weitem meisten Fällen, — abgesehen von
Kost und Wohnung, die sich von selbst verstandeii —, in Naturalien,
nämlich einer Anzahl von Ellen Tuch, mehreren Paaren Schuhe und
 
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