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Rußland.

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-ie Ambraser-Sammlung, zwei sebr schöne ebenfalls
süngere Exemplare aus Privatbesitz, befanden sich auf
der Ausstellung im archäolvgischen Theil der ägyptischen
Abtheilung.

Bei den erwähnten Petersburger Gefäßen sind die-
selben eingebrannten Relieffarbm, dieselben Goldorna-
mente. Hat sich irgendwo auf den weiten Gebieten des
russischen Reiches diese technische Ueberliefernng lebendig
erhalten, oder ist es eine bewußte Wiederaufnahme und
Wiedererfindung dieser Technik durch die kaiserliche Fabrik
in Felge archäologischer Anregung? Fast möchten wir
das Letztere glauben, denn wir sahen daneben unler
Anderem auch zwei große Glasvasen von orientalischer
Form lcheide vom Kensingtvn-Museum angekauft), welche
mit wundervollen Laub- und Blumenwindungen, wie sie
die pcrsischen Manuscripte des sechszehnten Jahrhunderts
zeigen, umgeben sind. Offenbar sind die Ornamente
daher entnommen. Jn dieser Meinung einer bewußten
Aufnahme älterer uud oricntalischer Kunstelemente werden
wir dadurch bestärkt, daß die Stroganoff'sche technische
Schule in Moskau neben modernen Blumenzeichnnngen
auch solche ausgestelit hatte, die auf asiatische und mittel-
alterliche Muster zurückgeben, und andere, die persischen
nnd byzantinischen Ursprungs sind, wie wir sie zablreich
in dem großen chromolithograplsirten Werk über dic
rusischen Kleinodien finden.

Wenu das der Fall ist, so ist die russische Industrie
damit auf dem rechten Wege. Heutzutage, wo der alte
Geschmack der europäischen Lultur sinkt, kann sie in
feder Beziebung nichts befferes thun, als die natioualen
 
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