Fliegende Blätter (16.1852 (Nr. 361-384))

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Geschichtelcher vom Herr Diaier zc.

Des Ding war gut; ich sitz do ganz geduldig zwee Monat,
bis endlich die Assise angehe, wo mein Prozeß vorkumme soll.

Des is aach so e angenehme Errungenschaft, mit dene
Schwurgericht do. Da schleppe sie mich in 'nen großmächtige
Saal, setze mich ns e ganz apparte Bank; vor mir die Herrn
Richter, nebe mir e Vertheidiger, und vis a vis da sitze so
e Dutzend Dickköpf, des sind die Schirrt die mich verurtheile
solle, nachdem sich vorher noch der Herr Staatsanwalt alle
Mühe gegebe hot, mich als e wahres Scheusal darzustelle.
Des muß ich sage, den Staatsanwalt Hab' ich ufm Zug.
Wenn mir der gerade amol so beim Mineraliensammle unter-
käm, ich weeß nit, ob ich em nit e paar hübsche Exemplar
uf de Buckel schmeiße thät. Des is Ihne e bissiger Mann,

hat er nit als mit Ploretarier unn Wühler unn Tumul-
tuante un dergleiche Jnvektive rumgeworfe, und zuletzt hat
er noch ganz gemüthlich de Antrag gestellt, man soll mich
uf e Jahr ins Arbeitshaus stecke. Warum nit gar? Hab ich
gschrien, ich Hab so so viel Arbeit! Wolle Sie mich nit gleich
gar hinrichte lasse, Wege so eme einfältige paar Plastersteener?
Ruhig, Angeklagter, der Herr Vertheidiger hat das Wort.
Was da, sag ich, ich brauch keen Vertheidiger, ich kann mich
schun selbst verdefendire, sag ich. Wie möge Sie denn so
e Gschrei mache um die lumpige Steener do? Hab ich gesagt;
ich schenk Ihne dafür mei ganze Mineraliensammlung, sag ich,
da könne Sie e ganze Straß dermit plaschtere, Hab ich gesagt.

(Schluß folgt.)

Außerordentliche Tragkraft eines Blattes der Victoria regia.

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Redaktion: Caspar Braun und Frirdr. Schneider. — München, Verlag von Braun & Schneider.
Kgl. Hof- und Univeriitäts-Buchdruckerei von vr. C. Wolf & Sobn in München.