Ein reicher Mann.
die Hand drückte, und mit ihm wieder zum Spieltisch trat, nach-
dem er die gekauften Bilder in seine Blousentasche gesteckt.
„Auf Schwarz nun/' flüsterte er dem Trunkenen zu, indem
er selbst auf Roth setzte, und ihm eine volle Flasche wieder hinhielt.
„Ja auf Schwarz/' lallte Sippmar, nachdem er hastig
die halbe Flasche ausgeleert und setzte das erhaltene Geld mit
einem Male.
„Das ist zu hoch!" kreischte die Frau am Spieltische.
„Ach was, laß es nur gelten!" rief der Mann mit der
Soldatenmütze ihr bedeutsam zuwinkend.
„Ja es muß gelten!" stammelte Sippmar, sich am Spiel-
tische festhaltend.
„Roth hat gewonnen!" rief die Frau und strich das
Sippmar'sche Geld ein.
Dieser sah, hin- und herwankend, die Frau mit gläsernen
Augen starr an, die übrige Spielgesellschaft hatte sich unter-
deß zerstreut und von den Zeltgassen der Wiese her wirbelte
der Zapfenstreich.
Der Mann mit der Soldatenmütze trank der Spieltisch-
besitzerin lachend zu, und diese schob ihm einen Theil ihrer
Einnahme hin.
„Alles verloren — alles verloren — auch die Bilder —
ich habe heute — wieder kein — Glück — gar kein Glück mehr"
— stammelte Sippmar und taumelte den Weg nach der Stadt zu.
lSchluß folgt.)
Auch ein Vorschlag für die projcctirten Badeanstalten in München.
Herr Haberl. „Wissens Herr Heberl, i glaub allweil, daß mer noch lang kei ordentliche Badanstalt kriegen in
München; wisiens 's Jsarwasser thut's nit, kei anderes hab'n wir nit, un' in d' Canäle da leid's d' Polizei nit, Wissens
wegen dem Anstand — die Münchener können das nit sehen — Wissens — kurz es wär zu ohnanständig."
Herr Heberl. „Schaun's, Herr Haberl, halb Recht Habens schon, aber— schaun's — wegen dem ohnanständig —das
wär leicht z'machen; — Alle Leut genirt so was nit — und für die Strengen — schaun's da könnt ja der Magistrat
große Papierstanitzeln vom e Buchbinder zsammpappe lassen. Schaun's die setzt man dann auf — nachher hat die arme Seel
a Ruah und der Anstand is g'wahrt."
die Hand drückte, und mit ihm wieder zum Spieltisch trat, nach-
dem er die gekauften Bilder in seine Blousentasche gesteckt.
„Auf Schwarz nun/' flüsterte er dem Trunkenen zu, indem
er selbst auf Roth setzte, und ihm eine volle Flasche wieder hinhielt.
„Ja auf Schwarz/' lallte Sippmar, nachdem er hastig
die halbe Flasche ausgeleert und setzte das erhaltene Geld mit
einem Male.
„Das ist zu hoch!" kreischte die Frau am Spieltische.
„Ach was, laß es nur gelten!" rief der Mann mit der
Soldatenmütze ihr bedeutsam zuwinkend.
„Ja es muß gelten!" stammelte Sippmar, sich am Spiel-
tische festhaltend.
„Roth hat gewonnen!" rief die Frau und strich das
Sippmar'sche Geld ein.
Dieser sah, hin- und herwankend, die Frau mit gläsernen
Augen starr an, die übrige Spielgesellschaft hatte sich unter-
deß zerstreut und von den Zeltgassen der Wiese her wirbelte
der Zapfenstreich.
Der Mann mit der Soldatenmütze trank der Spieltisch-
besitzerin lachend zu, und diese schob ihm einen Theil ihrer
Einnahme hin.
„Alles verloren — alles verloren — auch die Bilder —
ich habe heute — wieder kein — Glück — gar kein Glück mehr"
— stammelte Sippmar und taumelte den Weg nach der Stadt zu.
lSchluß folgt.)
Auch ein Vorschlag für die projcctirten Badeanstalten in München.
Herr Haberl. „Wissens Herr Heberl, i glaub allweil, daß mer noch lang kei ordentliche Badanstalt kriegen in
München; wisiens 's Jsarwasser thut's nit, kei anderes hab'n wir nit, un' in d' Canäle da leid's d' Polizei nit, Wissens
wegen dem Anstand — die Münchener können das nit sehen — Wissens — kurz es wär zu ohnanständig."
Herr Heberl. „Schaun's, Herr Haberl, halb Recht Habens schon, aber— schaun's — wegen dem ohnanständig —das
wär leicht z'machen; — Alle Leut genirt so was nit — und für die Strengen — schaun's da könnt ja der Magistrat
große Papierstanitzeln vom e Buchbinder zsammpappe lassen. Schaun's die setzt man dann auf — nachher hat die arme Seel
a Ruah und der Anstand is g'wahrt."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Auch ein Vorschlag für die projectirten Badeanstalten in München"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 16.1852, Nr. 370, S. 76
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg