Fliegende Blätter (3.1846 (Nr. 49-72))

Rtd-cti°n : Casp. Braun Ls Ar. Schneider. - München, Verlag von Braun & Schneider. —Druck v. Dp. C. Wolf in München

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Herr Petermann auf der
Jagd.

„In mein Revier kommt der Pe-
termann nimmer, das weiß ich gewiß. —
Ich hab'n alleweil allein 'nausgehen
lassen, und da hat er Spatzen, Emmer-
linge und andres kleines Gezeug der-
schoffen und das wenig genug, weil er
Alles hergefehlt hat. — Nu war vor
zwei Jahren so gar viel Raubzeug da,
und da Hab' ich mir einen Auf gekauft,
hat zwei Carolin gekostet und ist a schöner
großer Vogel gewesen. Die Aufhütten
war gleich gebaut, und schon 's erste Mal,
wie ich draußen hocke, da find die Nebel-
geier nur so her gefahren.

WaS das fatal ist, wenn'S Einem auch gar zu nah kömmt!

Am sellen Tage ist der Petermann
auch draußen gewesen und hat drei
Spatzen derschossen gehabt. Wie'S Dun-
nerwetter will, steht der Petermann von
Weitem den Auf, hat aber von der Auf-
hütten so viel gewitzt, wie das GlaS
da. Holla, denkt der Petermann, das
ist a Mal a recht großer Vogel und
bürscht stch meiner Seele bis hinter die
Hütten, legt an — paff liegt der
Auf um zwei Carolin unten am
Stempen und ist auf der Stelle
hin. —

Ich fahr' wie der Satan mit
dem Knicker zur Thür naus und
will den Malefizlumpen derstechen,
der mir mein' Auf derschießt, da
steht der Petermann vor mir und
sagt: „Den hätten wir derwischt."

Jetzt habn aber ich derwischt
und habn nauS complimentirt bis
über's Revier. — Die zwei Ca-
rolin hat er zwar gezahlt, aber
mir darf er nimmer kommen! —
Solche Schützen, die könnten einen
aufrichten!"