Das Gastmahl -er Katzen.
S i e.
ii.;
Während der letzten Verse dieses Liedes, das jedenfalls
einzig in seiner Art ist, sind mehrere zärtliche Blicke und Psoten-
drücke zwischen den jungen Katern und Kitzen gewechselt worden,
was die Urkater und Urkitzen mißbilligend schon bemerkt haben.
Ganz unten an der Tafel flüstert aber trotz der verschiedenen
Sprühaugen, die ihm von Seiten der Alten entgegengebrannt
haben, ein junger Trotzkopf seiner Auserwählten Etwas vor:
Duett.
Gräm dich nicht, mein liebes Hänschen,
Du bleibst ewig mein,
Und ich schwör'S bei meinem Schwänzchen,
Ich bin ewig dein.
Beide.
Nun so reiche mir das Tätzchen
Zu der Treue Bund,
Und mit einem süßen Schwätzchen
Weihe ihn der Mund.
Sie bücken sich nach dem Gesänge unter den Tisch, und
man hört am andern Ende der Tafel einen leisen Kuß. —
Während dem hat schon, auf Verlangen der Gesellschaft, ein
alter Kater die Laute ergriffen, und trägt mit wohllautendem
Sopran der Gesellschaft eine seiner Bravourarie» vor. Er
beginnt:
Arie.
Ich war Kater noch au Jahreu
Zweie zählte kantn ich nur,
Und mir träumten nicht Gefahren,
Folgte meiner Brüder Spur.
Unser Haus gab fette Weide,
(Mächtig war der Ratten Schaar),
Ach da« war mir Herzensfreude,
Täglich fing ich dreizehn Paar.
Einigt alte Katerbarte werden schon jetzt von Thränen der
Rührung befeuchtet. —
Der Sänger fährt fort:
Einstmals wollt' ich jagen gehen,
Lieblich war der Mondenschei»,
Ach, da stürzt' ich aus Versehen
In ein tiefes Loch hinein.
Als nach Hülf' ich nun miaute.
Kam kein Bruderherz daher.
Nein, ihr Freunde, ach ich schaute
Nur der Ratten zahllos Heer.
Sie umstanden jene Grube,
Ach, mein fchancrliches Grab,
Und es warf manch' schnöder Bube
Eierschalen mir herab. ■»-
Und fie pfiffen und sie sangen:
Käterchen, komm doch herauf,
Kannst ja alle, alle fangen,
Wenn du nahst im schnellen Lauf.
Kitzchen, treue Katerliebe
Widmet dir dies Herz,
Sieh' nicht kalt auf meine Trieb«,
Denu das macht mir Schmerz.
Endlich war er mir erschienen
Der Moment, wo Rettung nah.
Als ich mit der Rache Mienen
Meinen Schwager kommen sah.
IS
S i e.
ii.;
Während der letzten Verse dieses Liedes, das jedenfalls
einzig in seiner Art ist, sind mehrere zärtliche Blicke und Psoten-
drücke zwischen den jungen Katern und Kitzen gewechselt worden,
was die Urkater und Urkitzen mißbilligend schon bemerkt haben.
Ganz unten an der Tafel flüstert aber trotz der verschiedenen
Sprühaugen, die ihm von Seiten der Alten entgegengebrannt
haben, ein junger Trotzkopf seiner Auserwählten Etwas vor:
Duett.
Gräm dich nicht, mein liebes Hänschen,
Du bleibst ewig mein,
Und ich schwör'S bei meinem Schwänzchen,
Ich bin ewig dein.
Beide.
Nun so reiche mir das Tätzchen
Zu der Treue Bund,
Und mit einem süßen Schwätzchen
Weihe ihn der Mund.
Sie bücken sich nach dem Gesänge unter den Tisch, und
man hört am andern Ende der Tafel einen leisen Kuß. —
Während dem hat schon, auf Verlangen der Gesellschaft, ein
alter Kater die Laute ergriffen, und trägt mit wohllautendem
Sopran der Gesellschaft eine seiner Bravourarie» vor. Er
beginnt:
Arie.
Ich war Kater noch au Jahreu
Zweie zählte kantn ich nur,
Und mir träumten nicht Gefahren,
Folgte meiner Brüder Spur.
Unser Haus gab fette Weide,
(Mächtig war der Ratten Schaar),
Ach da« war mir Herzensfreude,
Täglich fing ich dreizehn Paar.
Einigt alte Katerbarte werden schon jetzt von Thränen der
Rührung befeuchtet. —
Der Sänger fährt fort:
Einstmals wollt' ich jagen gehen,
Lieblich war der Mondenschei»,
Ach, da stürzt' ich aus Versehen
In ein tiefes Loch hinein.
Als nach Hülf' ich nun miaute.
Kam kein Bruderherz daher.
Nein, ihr Freunde, ach ich schaute
Nur der Ratten zahllos Heer.
Sie umstanden jene Grube,
Ach, mein fchancrliches Grab,
Und es warf manch' schnöder Bube
Eierschalen mir herab. ■»-
Und fie pfiffen und sie sangen:
Käterchen, komm doch herauf,
Kannst ja alle, alle fangen,
Wenn du nahst im schnellen Lauf.
Kitzchen, treue Katerliebe
Widmet dir dies Herz,
Sieh' nicht kalt auf meine Trieb«,
Denu das macht mir Schmerz.
Endlich war er mir erschienen
Der Moment, wo Rettung nah.
Als ich mit der Rache Mienen
Meinen Schwager kommen sah.
IS
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Das Gastmahl der Katzen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)