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Herzog Christophs
Gertraud bestimmt, der gewinnt sie. Seid Ihr nun bereit,
Frieden zu halten, so will ich Euch die Prob verkünden."
„Ich bin bereit," sagte Herr Florian mit einem fürchter-
lichen Blick auf seine Nebenbuhler, „obschon ich nicht alle Zeit
im Sinne gehabt — alle Unterthänigkeit für Euch, -Herr
Herzog — mit einem Diener im Solde zu streiten."
„Habt Euch nicht zu schämen," sprach Christoph, „denn er
ist von der Stunde an mein erster Förster." — Herr Florian
wollte sich vor Zorn und Schrecken in die Haare fahren, Phi-
lipp dem Herzog in unbändiger Freude zu Füßen fallen. Der
winkte ihm aber ab, und da sich nun Zunrith und Philipp
auch bereit erklärt hatten, sprach der fürstliche Schiedensrichter:
„An der hohen Mauer drüben liegt der große, schwarze
Stein. An derselben Mauer ließ ich heute drei Nägel ein-
schlagen zu verschiedener Höhe. Wer den Stein am weitesten
Wurf und Sprung.
wirft und zum höheren Nagel springt, so daß er ihn mit der
Ferse herabschlägt, der führt Hans Heidelolfs Töchterlein zum
Traualtar. Also will es Gertraud und jetzt habt Jhr's ver-
nommen. Heute um die vierte Nachmittagsstunde findet der
Kampf statt'"
„Viktoria!" rief Philipp, gnädigster Herr Herzog, dann
ist die Gertraud ja freilich mein!"
„Das frägt sich, Herr Förster!" wendete Kunrath ein.
„Wie, Ihr wolltet mich hinspringen und werfen?" lachte
Philipp.
„Das wird sich zeigen," entgegnete der Kaufherr.
„Und Ihr, wohlweiser Herr," sprach Christoph, sich zu
Herrn Florian wendend, „was seid Ihr zu thun gesonnen?"
folgt.)
«Schluß
Der kitzliche Handwerksbursch.
Herzog Christophs
Gertraud bestimmt, der gewinnt sie. Seid Ihr nun bereit,
Frieden zu halten, so will ich Euch die Prob verkünden."
„Ich bin bereit," sagte Herr Florian mit einem fürchter-
lichen Blick auf seine Nebenbuhler, „obschon ich nicht alle Zeit
im Sinne gehabt — alle Unterthänigkeit für Euch, -Herr
Herzog — mit einem Diener im Solde zu streiten."
„Habt Euch nicht zu schämen," sprach Christoph, „denn er
ist von der Stunde an mein erster Förster." — Herr Florian
wollte sich vor Zorn und Schrecken in die Haare fahren, Phi-
lipp dem Herzog in unbändiger Freude zu Füßen fallen. Der
winkte ihm aber ab, und da sich nun Zunrith und Philipp
auch bereit erklärt hatten, sprach der fürstliche Schiedensrichter:
„An der hohen Mauer drüben liegt der große, schwarze
Stein. An derselben Mauer ließ ich heute drei Nägel ein-
schlagen zu verschiedener Höhe. Wer den Stein am weitesten
Wurf und Sprung.
wirft und zum höheren Nagel springt, so daß er ihn mit der
Ferse herabschlägt, der führt Hans Heidelolfs Töchterlein zum
Traualtar. Also will es Gertraud und jetzt habt Jhr's ver-
nommen. Heute um die vierte Nachmittagsstunde findet der
Kampf statt'"
„Viktoria!" rief Philipp, gnädigster Herr Herzog, dann
ist die Gertraud ja freilich mein!"
„Das frägt sich, Herr Förster!" wendete Kunrath ein.
„Wie, Ihr wolltet mich hinspringen und werfen?" lachte
Philipp.
„Das wird sich zeigen," entgegnete der Kaufherr.
„Und Ihr, wohlweiser Herr," sprach Christoph, sich zu
Herrn Florian wendend, „was seid Ihr zu thun gesonnen?"
folgt.)
«Schluß
Der kitzliche Handwerksbursch.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der kitzliche Handwerksbursch"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)