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134 Französische Erziehung.
„Wie heißt denn du Bübelc?"
„äe ne suis pus Dübele, je suis le fils de mon pere."
„Ah so, und was ist denn dein Vater?"
„C’est Monsieur Hummelbacher, il est Schuhmacher et garde
national chez I Infanterie ä pied."
Skiue aus Amerika.
Skizze aus Amerika.
dieiiste untauglich werden, zu tödten, worauf sie gebraten und
den Häuptlingen zur Speise vorgesetzt werden. Den Tag darauf
erscheinen dann in festlichem Zuge die Kinder und Verwandten
des Verzehrten vor dem Zelte des Häuptlings, der sich mit dem
Fleische ihres Vaters gesättigt, und der älteste Sohn tritt her-
vor und fragt, wie ihm der Vater bekommen habe.
„Ah, Ihr Herr Vater hat mir ausgezeichnet geschmeckt, ha-
ben Sie vielleicht noch einen?" erwiederl der Häuptling, ihm
freundlich auf die Schulter klopfend, und die beglückte Familie
entfernt sich, die Tugenden des Verstorbenen preisend.
i
Die Schenke der Kobolde.
An dem Fuß des Fichtelberges,
In bem schwarzen Tannenwalde,
Wo der Waldbach aus der Spalte
Buschbcwachsner Felsen rast,
Ging der dürre Geisterbanner,
Spinnenfüßig, Dohlenäugig,
Sprach mit Waldmann, sprach mit Moosweib
Auf den Pfaden hochbegrafft.
Seinen Lcdcrsack, den schweren,
Vor dem Wirth, dem rothcn Stoffel,
In der Schenke zur Kartoffel,
Wirst er müd' am Abend hi».
In dem Walde lag das Wirthshaus,
's Storchnest auf dem Ricsenschornslein;
Ueber faulem Strohdach blickte
Es unheimlich durch das Grün.
Keffelflicker, Bcsenbinder,
Scheereuschleifer — wcrthe Gäste,
Waren vom verruf'nen Neste
Oft bei Schnaps und Spiel bedeckt.
In des Waldes finstern Gründen
Schlief der Tullian hier des Maines
Und des Speffart's Rinaldini,
Bis ihn seine Rosa weckt.
Mit dem Irrwisch auf der Wiese
Hatt' der Banner noch zu sprechen,
Und er schlich von Sang nnd Zechen
Heimlich, heimlich aus der Thür.
Unterdessen tastet prüfend
An des Gastes schwerem Sacke
Wirth Rothstoffel in der Kammer
Hin und her voll Neubegier.
Streift die Schnüre mit dem Siegel
Vom Verschluß und löst die Kette —
Hüpfend, flatternd um die Wette
Schwirrt eia Geisterschwarm heraus —
Lärmend, tobend durch die Stube,
Durch die Thür, hinauf die Treppe,
Auf den Boden, in den Keller
Jagt die Schaar durch's ganze Haus.
134 Französische Erziehung.
„Wie heißt denn du Bübelc?"
„äe ne suis pus Dübele, je suis le fils de mon pere."
„Ah so, und was ist denn dein Vater?"
„C’est Monsieur Hummelbacher, il est Schuhmacher et garde
national chez I Infanterie ä pied."
Skiue aus Amerika.
Skizze aus Amerika.
dieiiste untauglich werden, zu tödten, worauf sie gebraten und
den Häuptlingen zur Speise vorgesetzt werden. Den Tag darauf
erscheinen dann in festlichem Zuge die Kinder und Verwandten
des Verzehrten vor dem Zelte des Häuptlings, der sich mit dem
Fleische ihres Vaters gesättigt, und der älteste Sohn tritt her-
vor und fragt, wie ihm der Vater bekommen habe.
„Ah, Ihr Herr Vater hat mir ausgezeichnet geschmeckt, ha-
ben Sie vielleicht noch einen?" erwiederl der Häuptling, ihm
freundlich auf die Schulter klopfend, und die beglückte Familie
entfernt sich, die Tugenden des Verstorbenen preisend.
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Die Schenke der Kobolde.
An dem Fuß des Fichtelberges,
In bem schwarzen Tannenwalde,
Wo der Waldbach aus der Spalte
Buschbcwachsner Felsen rast,
Ging der dürre Geisterbanner,
Spinnenfüßig, Dohlenäugig,
Sprach mit Waldmann, sprach mit Moosweib
Auf den Pfaden hochbegrafft.
Seinen Lcdcrsack, den schweren,
Vor dem Wirth, dem rothcn Stoffel,
In der Schenke zur Kartoffel,
Wirst er müd' am Abend hi».
In dem Walde lag das Wirthshaus,
's Storchnest auf dem Ricsenschornslein;
Ueber faulem Strohdach blickte
Es unheimlich durch das Grün.
Keffelflicker, Bcsenbinder,
Scheereuschleifer — wcrthe Gäste,
Waren vom verruf'nen Neste
Oft bei Schnaps und Spiel bedeckt.
In des Waldes finstern Gründen
Schlief der Tullian hier des Maines
Und des Speffart's Rinaldini,
Bis ihn seine Rosa weckt.
Mit dem Irrwisch auf der Wiese
Hatt' der Banner noch zu sprechen,
Und er schlich von Sang nnd Zechen
Heimlich, heimlich aus der Thür.
Unterdessen tastet prüfend
An des Gastes schwerem Sacke
Wirth Rothstoffel in der Kammer
Hin und her voll Neubegier.
Streift die Schnüre mit dem Siegel
Vom Verschluß und löst die Kette —
Hüpfend, flatternd um die Wette
Schwirrt eia Geisterschwarm heraus —
Lärmend, tobend durch die Stube,
Durch die Thür, hinauf die Treppe,
Auf den Boden, in den Keller
Jagt die Schaar durch's ganze Haus.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Französische Erziehung"
"Skizze aus Amerika"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)