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Der Jung war der Frühling, dem war se gewoge,
Un der is' halt als gar geschwind wiedder fort,
Deß Hot se gar oft geklagt zu de Stern'

Un wie s' 'm so treu war' un hätt' 'n so gern.

Do is dann emol aach der Winter kumme
In selbign Wald un Hot g'sehe die Nix,

Juscht wie se so gsunge, so sehnlich betrübt,

Un Hot sich bis über die Ohre verliebt.

Er Hot sich gedenkt, do kann mer jo helfe,

Wann dir um e Schätzche gar e so is,

Un steigt uf se zu. un grüßt se gar schö,

Un will aach 'was sage, 's will aber nit geh.

Die Nix is verschrocke un Hot n mit Zittre,

Mit wahrhaft in Schauer gar groß a'geguckt,

Un is nocher flüchtich, als wie e Gazell'

Im Schilf verschwunde an ihrer Quell'.

Der Winter is uooch, so g schwind er Hot könne,
Un Hot in dem Schilf wie e Eisbär gewühlt,
Doch Alles umsunscht, statt der niedliche Fee,

So jagt er drei Schneegäns' vor sich in die Höh'.

Un wie er's aach macht, un wie oft er is kumme,
Er ficht se halt nimmer sei liebi Nix, —

An deß hot er jetz' im Himmel gedenkt,

Un hot sich in tiefschtn Aerger versenkt.

II. Wie der Winter sei'm gute Freund Hachl rust, dem
Hauptspitzbu, un was die zwee mitenanner ausmache.

Un wie dann der Winter so hockt in Gedanke,

So fallt 'm sei Freund, der Herr Hachl ei,

Den muß ich doch froche, so sacht er bei sich,

Wer weeß, vielleicht hot der 'n Roth for mich.

Do schickt er 'n Schneeballe fort zum Herr Hachl,

Un richtig der kummt; e schönt Figur,

E kuchlicher Glatzkopp, sunscht war schier nix dra,

Der hört halt die Klag' un deß Elend a.

Ja sich! lieber Freund, so sacht der Herr Hachl,

Daß Er so 'me Ding, wie e Nix is, nit g'fallt,

Deß is ganz natürlich, dann in dem Rock,

Do sicht er schun aus wie e Zottlbock.

„Deß Nixche, ich kenn se, die nehmt sich zum liebe
„Was Niedlich's, 'n Kerl, der hübsch un galant,

„Un wann ich nit err', so hot mer eens g'sacht,

„Daß ihr Monsieur Frühling die Cour als macht.

„Do is wenig Hoffnung, doch müßt' ich e Mittl,

„Der Rock macht gar viel, probir' Er's emol,

„Un stehl' Er dem Stutzer e' blumiches Kleed,

„Do werd Er schun sehe, ob's besser geht."

„ „Wahrhaftich, Freund Hachl, deß will ich probire,

„„'S is richtich der Rock macht allzeit de Mann,
„„Adieu lieber Freund!"" „No mach'Er'sfeig'schickt,

„Ich wünsch' 'm vun Herze, daß Alles gut glückt."
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Winter un die Nix"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
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Grafik

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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

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Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Stauber, Carl
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Nixe
Winter <Motiv>
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

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Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 4.1846, Nr. 78, S. 42

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