(100 6tr. von einem Menschen). Da könnte man also auch
leicht graben und schaufeln! Im Mittelpunkte könnte man
wahrscheinlich auch auf den Lauf der Erde einwirken, und ich
erinnere mich noch eines Bildes, das ich einst sah, wo im
Mittelpunkt der Erde ein greiser, weißer Mann saß, der ver-
mittelst einer Drehmaschine die ganze Erde drehte, so daß sie
gleichförmig um die Sonne rollt.
Nach diesem Mittelpunkte, wel-
cher 859'/- Meilen von uns ent-
fernt zu sein pflegt, müßte natür-
lich auch der Tunnel gehn. Fände
man nun bis zum Mittelpunkte
keine Unterwelt, o so würden man-
che Religionsansichten erschüttert
werden. Grübe man nun im Lause
der Jahrhunderte gar hinaus nach
Amerika, so hätte man wenigstens
den Vortheil: daß man binnen
wenigen Stunden oder Tagen von
Europa nach Amerika könnte, eine
Strecke von etwa 1800 Meilen.
Der aus diesem 200 Ouadrat-Fuß weiten Tunnel hcraus-
geschaffte Schutt könnte am schönsten neben ihm thurmartig !
anfgehäuft werden. Würde man eine» solchen
Erdthurm, von großen Steinen eingefaßt, un-
ten 1000 Quadrat-Fuß haltend, nach oben
immer ein Bischen schmäler merdeno, auffüh-
ren (den Schutt bei großer Höhe des Thurms
mit Luftballonen hinaufführen), so könnte man
ein Riesendenkmal der teutschen Heldengröße,
würdig unsrer Höhe, stiften, höchst lehrreich in
wiffenschaftlicher Beziehung zur Erkenntniß
unsrer Atmosphäre, der Gewitter, zu Beob-
achtungen des Mondes, der Sterne, zur
endlichen Lösung der Frage: wie hoch die
Lust sei, wie hoch Wolken gehen, zum immer-
währenden Genuß des Sonnenscheins (venn
die Wolken reichen nicht sehr hoch) zu me-
teorologischen Beobachtungen u. s. w.
87
Und welchen Gewinn könnte man wieder von Denen erhalten,
welche ven Erdtunnel und den Riesenthurm besuchen wollten?
Schon eine kleine Abgabe würde viel eintragen.
Und wie segensreich würde eine solche Beschäftigung sein,
wenn man blos arme Personen hiezu verwenden würde. Nicht
blos die 3000 Arbeiter fänden hier Abhülfe von ihrer Armuth,
sondern noch wenigstens 500 ganz arme Personen könnten hier
ihr Glück machen, als Wirthe, Kutscher, Beherberget der vie-
len Fremden u. s. w.
Hier könnte man eine kleine Stadt für lauter ganz Arme
bauen, die alle bald wohlhabend würden, schon durch den Zu-
sammenfluß von Fremden aus allen Ländern der Erde, schwarzen
und weißen, rothen und braunen, gelben und grauen, rosenrothen
und schwarzrolhen Menschen, Fürsten, Königen und Millionären!
die sich hier auch zum Theil ansäffig machen würden, und so,
wie es schon in Amerika geschieht, eine Weltstadt gründen.
Und welche Süßigkeit und welcher namenlose Jubel würden
diese kühne Arbeit krönen, wenn man wirklich eine untere
Erde und irdische, d. h. aus irdischen Stoffen bestehende,
Menschen ähnliche Bewohner der Unterwelt entdeckte! wenn
diese selbst Wohnung machten in dieser Tunnelstadt unter den
Bewohnern der Oberwelt, zum erstenmal unsre Länder im Ju-
bel bereisten und wir die ihrigen!
So seien denn alle Souverai ne, alle freien Städte
und Kantone ersucht, ein solches Unternehmen, das'keinen
Pfennig kostet, mit Papiergeld ohne allen Widerspruch ausge-
führt werden kann, mit edlem christlichen Gottvertrauen, wel-
ches ja Menschen so stark machen kann zum Bergeversetzen! —
rasch zu beginnen. Viele tausend Arme werden hiedurch wohl-
habend gemacht, das Land umher von Fremden überfiuthet,
und dem Werke eine Krone aufgesetzt, alle Länder überstrahlend;
die Entdeckung einer Unterwelt würde namenlos wichtig sein.
vr. R.
Baut man denn nicht Kanäle, Riesendämmc, große Straßen
viele 100 Stunden lang? warum sollte man denn nicht einmal
einen Riesendamm gerade empor höher und höher bauen?
leicht graben und schaufeln! Im Mittelpunkte könnte man
wahrscheinlich auch auf den Lauf der Erde einwirken, und ich
erinnere mich noch eines Bildes, das ich einst sah, wo im
Mittelpunkt der Erde ein greiser, weißer Mann saß, der ver-
mittelst einer Drehmaschine die ganze Erde drehte, so daß sie
gleichförmig um die Sonne rollt.
Nach diesem Mittelpunkte, wel-
cher 859'/- Meilen von uns ent-
fernt zu sein pflegt, müßte natür-
lich auch der Tunnel gehn. Fände
man nun bis zum Mittelpunkte
keine Unterwelt, o so würden man-
che Religionsansichten erschüttert
werden. Grübe man nun im Lause
der Jahrhunderte gar hinaus nach
Amerika, so hätte man wenigstens
den Vortheil: daß man binnen
wenigen Stunden oder Tagen von
Europa nach Amerika könnte, eine
Strecke von etwa 1800 Meilen.
Der aus diesem 200 Ouadrat-Fuß weiten Tunnel hcraus-
geschaffte Schutt könnte am schönsten neben ihm thurmartig !
anfgehäuft werden. Würde man eine» solchen
Erdthurm, von großen Steinen eingefaßt, un-
ten 1000 Quadrat-Fuß haltend, nach oben
immer ein Bischen schmäler merdeno, auffüh-
ren (den Schutt bei großer Höhe des Thurms
mit Luftballonen hinaufführen), so könnte man
ein Riesendenkmal der teutschen Heldengröße,
würdig unsrer Höhe, stiften, höchst lehrreich in
wiffenschaftlicher Beziehung zur Erkenntniß
unsrer Atmosphäre, der Gewitter, zu Beob-
achtungen des Mondes, der Sterne, zur
endlichen Lösung der Frage: wie hoch die
Lust sei, wie hoch Wolken gehen, zum immer-
währenden Genuß des Sonnenscheins (venn
die Wolken reichen nicht sehr hoch) zu me-
teorologischen Beobachtungen u. s. w.
87
Und welchen Gewinn könnte man wieder von Denen erhalten,
welche ven Erdtunnel und den Riesenthurm besuchen wollten?
Schon eine kleine Abgabe würde viel eintragen.
Und wie segensreich würde eine solche Beschäftigung sein,
wenn man blos arme Personen hiezu verwenden würde. Nicht
blos die 3000 Arbeiter fänden hier Abhülfe von ihrer Armuth,
sondern noch wenigstens 500 ganz arme Personen könnten hier
ihr Glück machen, als Wirthe, Kutscher, Beherberget der vie-
len Fremden u. s. w.
Hier könnte man eine kleine Stadt für lauter ganz Arme
bauen, die alle bald wohlhabend würden, schon durch den Zu-
sammenfluß von Fremden aus allen Ländern der Erde, schwarzen
und weißen, rothen und braunen, gelben und grauen, rosenrothen
und schwarzrolhen Menschen, Fürsten, Königen und Millionären!
die sich hier auch zum Theil ansäffig machen würden, und so,
wie es schon in Amerika geschieht, eine Weltstadt gründen.
Und welche Süßigkeit und welcher namenlose Jubel würden
diese kühne Arbeit krönen, wenn man wirklich eine untere
Erde und irdische, d. h. aus irdischen Stoffen bestehende,
Menschen ähnliche Bewohner der Unterwelt entdeckte! wenn
diese selbst Wohnung machten in dieser Tunnelstadt unter den
Bewohnern der Oberwelt, zum erstenmal unsre Länder im Ju-
bel bereisten und wir die ihrigen!
So seien denn alle Souverai ne, alle freien Städte
und Kantone ersucht, ein solches Unternehmen, das'keinen
Pfennig kostet, mit Papiergeld ohne allen Widerspruch ausge-
führt werden kann, mit edlem christlichen Gottvertrauen, wel-
ches ja Menschen so stark machen kann zum Bergeversetzen! —
rasch zu beginnen. Viele tausend Arme werden hiedurch wohl-
habend gemacht, das Land umher von Fremden überfiuthet,
und dem Werke eine Krone aufgesetzt, alle Länder überstrahlend;
die Entdeckung einer Unterwelt würde namenlos wichtig sein.
vr. R.
Baut man denn nicht Kanäle, Riesendämmc, große Straßen
viele 100 Stunden lang? warum sollte man denn nicht einmal
einen Riesendamm gerade empor höher und höher bauen?
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Durchbohrung der Erdkugel"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 4.1846, Nr. 83, S. 87
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg