Aus dem Theaterleben.
Das Vatererbe.
In der Kapell' im Todtenschrein,
Da liegt ein deutscher Held. —
Drei Söhne stehen trüb dabei —
Sein Liebstes auf der Welt. —
Der Erste nahm des Vaters Hand,
Drückt weinend sie so fest;
„Für deutsche Kraft, die du mir gabst.
„Hab' Dank auf's Allerbest'!" —
Der Zweite sprach: „So fahre wohl!
Mein Dank dich ewig preist;
Denn deine Lehren gaben mir
Den ächten deutschen Geist!" —
Der Jüngste trat zum Todtcnschrein,
Warf drauf sich hin vor Schmerz. —
Der hatte 's Beste wohl geerbt:
Ein treues, deutsches Herz. —
C. Schulter.
93
„Aber, bedenken Sie doch, Herr Director, mein Held ist
ein Tyrann, der seines Gleichen sucht." —
„Ach lasse Sie mich doch mit Ihre Tyranne aus, mer will
von dene nir mehr wisse." —
Director. „Ich habe da eine Flugmaschine und einen
Bärenbalg, einen Tamtam und zwei Ehurfürstenstühle gekauft;
morgen kommt noch ein neuer Brunnen, ein Donnerkasten, ein
großes Kuhhorn, mit dem man schrecklich brüllen kann; auf
einen feuerspeienden Berg dürfen Sie auch rechnen. — Dazu
schreiben Sie mir ein Tendenz-Stück! — Nichts als Freiheit,
Gleichheit, Einheit und Holsteinische Frage, daß den Leuten die
Köpfe brennen. Treffen muß es, Schlag auf Schlag! Wenn
Sie zurechtkommen, zahl' ich Ihnen für den Akt einen halben
Preußenthaler — und so muß es sein, daß die Censur nichts
dagegen machen kann."
Das Vatererbe.
In der Kapell' im Todtenschrein,
Da liegt ein deutscher Held. —
Drei Söhne stehen trüb dabei —
Sein Liebstes auf der Welt. —
Der Erste nahm des Vaters Hand,
Drückt weinend sie so fest;
„Für deutsche Kraft, die du mir gabst.
„Hab' Dank auf's Allerbest'!" —
Der Zweite sprach: „So fahre wohl!
Mein Dank dich ewig preist;
Denn deine Lehren gaben mir
Den ächten deutschen Geist!" —
Der Jüngste trat zum Todtcnschrein,
Warf drauf sich hin vor Schmerz. —
Der hatte 's Beste wohl geerbt:
Ein treues, deutsches Herz. —
C. Schulter.
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„Aber, bedenken Sie doch, Herr Director, mein Held ist
ein Tyrann, der seines Gleichen sucht." —
„Ach lasse Sie mich doch mit Ihre Tyranne aus, mer will
von dene nir mehr wisse." —
Director. „Ich habe da eine Flugmaschine und einen
Bärenbalg, einen Tamtam und zwei Ehurfürstenstühle gekauft;
morgen kommt noch ein neuer Brunnen, ein Donnerkasten, ein
großes Kuhhorn, mit dem man schrecklich brüllen kann; auf
einen feuerspeienden Berg dürfen Sie auch rechnen. — Dazu
schreiben Sie mir ein Tendenz-Stück! — Nichts als Freiheit,
Gleichheit, Einheit und Holsteinische Frage, daß den Leuten die
Köpfe brennen. Treffen muß es, Schlag auf Schlag! Wenn
Sie zurechtkommen, zahl' ich Ihnen für den Akt einen halben
Preußenthaler — und so muß es sein, daß die Censur nichts
dagegen machen kann."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Das Vatererbe" "Aus dem Theaterleben"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 4.1846, Nr. 84, S. 93
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg