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warf, aus welcher zwar Alle durch schnell herbeieilende Schiffe
gerettet wurden, der Wasserbaudircctor aber so wie der Stadt-
baudirector sich eine so starke Erkältung zugezogen hatten,
daß Beide bis zum nächsten Frühjahr Bett und Zimmer-
Hüten mußten.

Glücklicher Weise hatte, als sich dieß zutrug, kein Mensch
die Stelle der Brücke passirt, unter welcher der Einsturz ge-
schehen war, aber die Einsenkung, welche sofort entstanden,
war bald darauf, als noch ein stehen gebliebener Thcil des
Pfeilers und mit diesem auch der Bogen nachstürzte, zum
weit aufklaffendcir Risse geworden; die Brücke mußte gesperrt
und alle Passage auf derselben unterbrochen werden, bis eine
Jnterimsverbindung für die Fußgänger hergestellt und eine
Pontonbrücke für das Fuhrwerk geschlagen worden war.

Der Bau begann, aber ehe man noch weit genug her-
j aus war, kam der Winter mit strengem Frost und der nur
langsam aus dem Grunde sich erhebende Bau litt nicht un-
bedeutend unter dem im Februar nach schwerem Eisgänge
entstehenden Hochwasser, und als der Mai in'S Land gekom-
men und die Brücke wieder wie früher dem Verkehre übergeben
werden konnte, da sah eines Morgens der Rathsmaurermeister
die Rechnungen des Brückenbaues' beim Bauinspector Roller
liegen und sprach, als dieser sie ihm zeigte und dabei fragte:

I „Ra,, Schmiedel, wie viel hätte man ersparen können, wenn
man im Juli vorigen Jahres bei zwei Ellen unter Null
den beschädigten Pfeiler rcparirt hätte?"

„Je nu," cntgcgnete Sckmiedel, „wie ich schon gesagt,
mit 800 bis 1000 Rthlr. wäre damals, der ganze Bau gut
i imb dauerhaft hergestellt worden."

„Und jetzt kostet derselbe 87,000 Rthlr.," sprach Roller,

; die Rechnungen ärgerlich hinwerfeud.

„Dafür weiß man aber auch nun, wie weit der Fiscus
und der Stadtrath beim Brückenbau betheiligt ist und das
ist schon 86,000 Rthlr. werth," rief lachend der Raths-
Maurermeister und entfernte sich.

Gut und Besser.

Soldat: „Geistesgegenwärtig muß der Manu
beim Erstürmen der Schanzen sein, das ist gut."

Civil: „Gar nicht gegenwärtig ist noch besser."
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Eine Brückenbaugeschichte" "Gut und Besser"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Stein <Motiv>
Soldat <Motiv>
Fluss <Motiv>
Wortspiel
Einsturz
Bauinspektor
Kriegsteilnehmer
Sturz <Motiv>
Boot <Motiv>
Anwesenheit
Sachverständiger
Brücke <Motiv>
Brückenpfeiler
Zivilbevölkerung
Gespräch <Motiv>
Karikatur
Geistesgegenwart
Satirische Zeitschrift
Elbe

Literaturangabe

Rechte am Objekt

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Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 40.1864, Nr. 983, S. 148

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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