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Die schlimme Grcth.

Es giebt doch nichts Schöneres, als an einem frischen,
klaren Sommermorgen einen Gang durch den Wald. Wie
wohl wird's einem da um's Herz, wie leicht hebt sich der
Fuß, wie froh ist der Muth! Der Weg schwindet unter
den Füßen, Baum und Busch sliegcu nur so vorbei, jetzt ein

Paar tüchtige Flügel, und der Mensch, der arme Erden-
wanderer, schwänge sich auf von dem Boden, an dein er
haftet, hinauf zu jenen lichten Höhen, wo die freie, fröhliche
Vogelwelt jubelt und lärmt, wo reinere Lüfte wehen, hinauf
zu jenem tiefen, unergründlichen Blau, zu den glänzenden
Wolken, welche auch wallen und reisen wie der Mensch,
ja, noch ganz anders als der Mensch , ewig, unaufhaltsam,
im eilenden, rastlosen Zuge, ein Bild des unaufhaltsam ver-
fließenden Lebens, des rastlosen Wandels der endlosen Zeit.
Doch so elastisch der grüne Waldboden ist, so leicht und
schwebend der Fuß des Wanderers über ihn hingleitet, er
klebt an der Erde, und keine Schwinge hebt den trägen Leib
zu jenen Höhen, in die er sehnsüchtig aufblickt. — Aber siehe
da, jetzt hat der Wanderer einen Hügel erreicht, zu dem der
Weg in sanfter Steigung sich langsam hinanzog, und in
raschem Fall senkt dieser sich nun in ein Waldthal voll dunkler
Schatten hinab. Da hält er sich nicht mehr, es reißt ihn
fort, in mächtigen Sprüngen stürmt er hinunter, und während
er springt, erfüllt er die Berge mit lautem Jauchzen.

Das ist der grüne Wald; der Mensch hat keinen besseren
Freund als ihn. -Durch tausend Thore ladet er ihn zu sich
ein, auf tausend Wegen führt er ihn, mit tausend Stimmen
spricht er zu ihm, vernehmlich und verständlich, rauschend
und sausend, bald sanft, bald stark, ganz so, wie des Menschen
Herz, das vielbcwcgte, wechselnde, angesprochen sein will.
So weckt und stimmt er dieses Herz und öffnet cs weiter
und tiefer für jeglichen Eindruck, für jedes Gefühl. Ist cs
gleich nichts Großes, nichts Besonderes, der Wald giebt ihm
doch eine eigene Art, einen eigenen Reiz.

Lieber Leser, Du hast schon vieler Wirthshäuser ausge-
streckte Arme, und blinkende Schilder gesehen, Du bist als
biederer Deutscher auch schon in viele eingctreten und hast

f

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die schlimme Greth"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Schrecken
Wald <Motiv>
Lauf <Motiv>
Lachen <Motiv>
Mädchen <Motiv>
Zopf
Wiese <Motiv>
Lautäußerung
Karikatur
Baum <Motiv>
Natur <Motiv>
Hund <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 44.1866, Nr. 1069, S. 1
 
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