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Tante Pepi.

(Schluß.)

Mehrere Jahre verstrichen. Immer noch gab cs Arbeit
>n Hülle und Fülle, immer noch wußte sich die Tante Pepi
zu behelfen, aber der Koffer war nach und nach fast leer
geworden, zu unterst lagen nur noch die feinen Damast-
Tischtücher und Servietten, ihr höchster Stolz. Volle fünf-
zehn Jahre hatte sic dem Herrn Vetter die Haushaltung
geführt; da starb in hohem Alter der Großvater und die
beiden Töchter, fast schon über die erste Blüthezeit hinaus,
lehrten zurück. Es waren elegante Mädchen und so traten
l>ch die neue und alte Zeit im Contraste gegenüber. Nein, cs
ging nicht mehr in bisheriger Weise! —

Da vertauschte eines Tages die Tante Pepi ihren
großen Koffer mit einem kleinen, that ihre Habseligkeiten
hinein, das alte verbrauchte Arbeitskästchen zu unterst
und bezog ein Häuschen nicht ferne von der Stadt,
gerade so weit, daß der Herr Vetter nach seiner Tages-
arbeit im kleinen Halbchaischeu Herausfähren konnte.

Es war ein nettes, kleines, wohleingerichtctes
Häuschen, nur ebcu groß genug für die Tante Pepi.
In der gewöhnlichen Wohnstube schmetterte und flötete
es von allen Vogelarten, unter dem großen Kachelofen
befand sich ein vergitterter Raum für verschiedenes
Gcthier, die Hennen und Hühner spazierten in dieser
seltsamen Stube aus und ein; die bestgczogcne Katze
schnurrte in der Ecke des alten Sophas und vertrug
sich herrlich mit des VetterS Dachshund. Wenn das
Halbchaischeu den kleinen Berg vor dem Haufe herauf-
rollte, ging die Tante ihm entgegen, hielt den Zaum,
schirrte das Rößlein aus und führte cs in den Stall.
Dann wurde das zweite Zimmer geöffnet, ein weiß-
gedeckter Tisch gab die beste Verheißung und bald
duftete es herrlich vom Wildpret, daneben stand ein Gericht
gedünsteter Aepfel. Jetzt aß auch die Taute von dem köst-
lichen Schmause, cs war eigentlich ihre einzige Mahlzeit. Un-
beschreiblich sind die Speisen, welche sie unter Tags, wenn
die Leute Mittag hielten, aus einem Topfe verzehrte in stets
heiterer Genügsamkeit, aber nur mit Hilfe der Entsagung
reichte ihr kleines Kapital für die Luxusmahlzeit des Abends.

Die Tante Pepi führte auch jetzt ein bcwcgteö geschäf-
tiges Leben. Ihre Nichten und Neffen wußten sie auch im
cinsamstehenden Häuschen aufzufinden; sie hielten fleißig Ein-
kehr, immer nahmen sic etwas mit sich fort, immer hiuter-

1t
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Tante Pepi"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Ente
Besuch
Haus <Motiv>
Wohnzimmer
Stube
Nichte
Neffe
Cousin
Jäger <Motiv>
Dackel
Karikatur
Katze <Motiv>
Tante <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 44.1866, Nr. 1079, S. 81
 
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