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Handlungen, sowie von allen Postämtern und I preisfürdenBand oon 26Nummernllfl.54kr.
Aeitungserpeditioncn angenommen. od.2Rthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern 9 kr. oder 2'/,Sgr.
Friese
Upke Teerling besaß so ziemlich Alles, was nach ost-
friesischen Begriffen zum Glück gehört.
Die Natur hatte ihm starke Glieder, Helle Augen, einen
klugen Kopf und ein fröhliches Herz gegeben. Sein Vater
hatte ihm einen guten Namen und ein wohlbestclltes Haus
hinterlasscn, seine Mutter, Frau Gecrtjc, war eifrig bedacht,
das Erbe des Sohnes im besten Staude zu halten und Upke
selbst war fleißig, sparsam und ordentlich wie nur Einer.
Darum stand er auch bei Alt und Jung in Ansehen.
Die Männer nannten ihn einen Burschen von rcchtein Schrot
und Korn, rühmten seine Tüchtigkeit zur See und kamen
überein, daß er über Kurz oder Lang das Lcotsenschild an
probe.
seine Jacke heften würde; die Frauen lobten sein höfliches
Benehmen; die Kameraden sahen zu ihm auf mit einem
Gemisch von Anhänglichkeit, Neid und Bewunderung; die
Mädchen freuten sich über sein blondes Kraushaar, über
seine hünenhafte Gestalt, über seine lustigen Augen, über '
seinen großen Mund sogar, mit den blcndeudweißcn Zähnen
und mehr als Eine seufzte bei dem Gedanken, daß sein
Herz schon vergeben war — denn daß Upke seines Vaters
Schwester Tochter, Annje Tappcrhcld, das hübscheste Mäd-
chen der Insel heirathen wollte, war allgemein bekannt.
Nur noch einmal wollte der junge Mann mit dem
Hamburger Schiffe, auf dem er als Vollmatrose diente,
nach Brasilien fahren. Vorher sollte die Verlobung statt-
finden. Wenn Upke wiederkam sollte geheirathet werden und
er wollte sich dann begnügen, mit des Vaters Kuss zwischen
Holland und der friesischen Küste Dachpfannen, Vließen und
dergleichen zu verschiffen.
Es war der verständigste Lebensplan, der sich denken
läßt. Gott und Menschen mußten ihre Freude daran haben! '
Auch waren Auujc's Eltern sowohl wie Mutter Gccrtje da-
mit einverstanden — und doch war all' dies vernünftige
Glück im Begriff zu Grunde zu gehen und Annjc's Trotz-
kopf war die Klippe, an der es zu scheitern drohte.
Annje Tappcrhcld war ein einziges sehr verzogenes
Töchtcrchcn. Wenn sich die Eltern ja einmal cinfallen ließen,
ihren Willen brechen zn wollen, so standen sofort die fünf
Brüder für 'die bedrohte Selbstständigkeit der Schwester auf '
und wie aus einem Munde erklärten Jan, Wilm, Ficke,
Peter und Rolf: „Ihr sollt sie nicht zwingen!"
Das sagten sie auch jetzt, als Annje sich weigerte, dem
Vetter daö Jawort zu geben.
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Handlungen, sowie von allen Postämtern und I preisfürdenBand oon 26Nummernllfl.54kr.
Aeitungserpeditioncn angenommen. od.2Rthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern 9 kr. oder 2'/,Sgr.
Friese
Upke Teerling besaß so ziemlich Alles, was nach ost-
friesischen Begriffen zum Glück gehört.
Die Natur hatte ihm starke Glieder, Helle Augen, einen
klugen Kopf und ein fröhliches Herz gegeben. Sein Vater
hatte ihm einen guten Namen und ein wohlbestclltes Haus
hinterlasscn, seine Mutter, Frau Gecrtjc, war eifrig bedacht,
das Erbe des Sohnes im besten Staude zu halten und Upke
selbst war fleißig, sparsam und ordentlich wie nur Einer.
Darum stand er auch bei Alt und Jung in Ansehen.
Die Männer nannten ihn einen Burschen von rcchtein Schrot
und Korn, rühmten seine Tüchtigkeit zur See und kamen
überein, daß er über Kurz oder Lang das Lcotsenschild an
probe.
seine Jacke heften würde; die Frauen lobten sein höfliches
Benehmen; die Kameraden sahen zu ihm auf mit einem
Gemisch von Anhänglichkeit, Neid und Bewunderung; die
Mädchen freuten sich über sein blondes Kraushaar, über
seine hünenhafte Gestalt, über seine lustigen Augen, über '
seinen großen Mund sogar, mit den blcndeudweißcn Zähnen
und mehr als Eine seufzte bei dem Gedanken, daß sein
Herz schon vergeben war — denn daß Upke seines Vaters
Schwester Tochter, Annje Tappcrhcld, das hübscheste Mäd-
chen der Insel heirathen wollte, war allgemein bekannt.
Nur noch einmal wollte der junge Mann mit dem
Hamburger Schiffe, auf dem er als Vollmatrose diente,
nach Brasilien fahren. Vorher sollte die Verlobung statt-
finden. Wenn Upke wiederkam sollte geheirathet werden und
er wollte sich dann begnügen, mit des Vaters Kuss zwischen
Holland und der friesischen Küste Dachpfannen, Vließen und
dergleichen zu verschiffen.
Es war der verständigste Lebensplan, der sich denken
läßt. Gott und Menschen mußten ihre Freude daran haben! '
Auch waren Auujc's Eltern sowohl wie Mutter Gccrtje da-
mit einverstanden — und doch war all' dies vernünftige
Glück im Begriff zu Grunde zu gehen und Annjc's Trotz-
kopf war die Klippe, an der es zu scheitern drohte.
Annje Tappcrhcld war ein einziges sehr verzogenes
Töchtcrchcn. Wenn sich die Eltern ja einmal cinfallen ließen,
ihren Willen brechen zn wollen, so standen sofort die fünf
Brüder für 'die bedrohte Selbstständigkeit der Schwester auf '
und wie aus einem Munde erklärten Jan, Wilm, Ficke,
Peter und Rolf: „Ihr sollt sie nicht zwingen!"
Das sagten sie auch jetzt, als Annje sich weigerte, dem
Vetter daö Jawort zu geben.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Friesenprobe"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)