D as kostbare Handtuch.
175
„Rampsenit! O Fürst der Gnade!
Willst Du nicht mit einem Deiner
Sklaven spielen, machst Du sicher
Ach, um einen Kopf mich kleiner!
So Du aber eine Gottheit
Willst zum Spiele freundlich laden,
Hast Du einen würd'gen Partner,
Größer wirst Du dann an Gnaden! —"
„Wahrlich, Präses, bist so dumm nicht! —
Laß mir meinen Gallawagen
Gleich bespannen! Zu Frau Ceres
Will ich in die Hölle jagen! —"
Rampsenit ward in der dunklen
Unterwelt tvohl ausgenommen,
So als wäre ein „Bekannter"
In der Hölle angekommen.
Setzten Rampsenit und Ceres
Sich zum Bretspiel ohne Zaudern,
Hatten bald sich drein verbissen
Ohne nur ein Wort zu plaudern.
Tenn es standen hohe Preise:
Alles, was dem Land entsäckelt
Rampsenit erst kürzlich hatte,
Und, von Ceres selbst gchäckelt
Aus dem schwersten Gold, — ein Handtuch. —
Ramp senit, im Spiel ein Meister,
Weiß die Göttin zu besiegen,
Und das Handtuch an sich reißt er.
Jagt damit sogleich nach Hause,
Läßt des Rathes Präses wecken,
Des Gewinnstes Deutung soll er
Als ein Weiser ihm entdecken.
„Gar nicht schwer ist doch das Räthsel!!
Da in — Unschuld Du, o König,
Deine Hände pflegst zu waschen,
Paßt gewöhnlich Linnen wenig!
Zn dem Wasser, das so kostbar
Wie kein zweites Jemand fände,
Schickt sich auch ein kostbar -—Handtuch,
Dran Du trocknest Deine Hände!! —"
Rampseni t schier wollte lächeln
Ob des Scharfsinns dieses Weisen,
Ueberlcgt sich's aber, — stößt ihm
In das Herz das kalte Eisen. —
„Warst zu klug für einen Dummkopf,
Doch als Rath — zu viel Dich mischend!"
Murmelt Rampsenit, am güld'nen —
Handtuch seine Hände wischend. — —
I)r. Märzroth.
Auslös u n g
des süddeutschen Rebus in Nummer 1089:
„Ein R eh- B us scrl."
175
„Rampsenit! O Fürst der Gnade!
Willst Du nicht mit einem Deiner
Sklaven spielen, machst Du sicher
Ach, um einen Kopf mich kleiner!
So Du aber eine Gottheit
Willst zum Spiele freundlich laden,
Hast Du einen würd'gen Partner,
Größer wirst Du dann an Gnaden! —"
„Wahrlich, Präses, bist so dumm nicht! —
Laß mir meinen Gallawagen
Gleich bespannen! Zu Frau Ceres
Will ich in die Hölle jagen! —"
Rampsenit ward in der dunklen
Unterwelt tvohl ausgenommen,
So als wäre ein „Bekannter"
In der Hölle angekommen.
Setzten Rampsenit und Ceres
Sich zum Bretspiel ohne Zaudern,
Hatten bald sich drein verbissen
Ohne nur ein Wort zu plaudern.
Tenn es standen hohe Preise:
Alles, was dem Land entsäckelt
Rampsenit erst kürzlich hatte,
Und, von Ceres selbst gchäckelt
Aus dem schwersten Gold, — ein Handtuch. —
Ramp senit, im Spiel ein Meister,
Weiß die Göttin zu besiegen,
Und das Handtuch an sich reißt er.
Jagt damit sogleich nach Hause,
Läßt des Rathes Präses wecken,
Des Gewinnstes Deutung soll er
Als ein Weiser ihm entdecken.
„Gar nicht schwer ist doch das Räthsel!!
Da in — Unschuld Du, o König,
Deine Hände pflegst zu waschen,
Paßt gewöhnlich Linnen wenig!
Zn dem Wasser, das so kostbar
Wie kein zweites Jemand fände,
Schickt sich auch ein kostbar -—Handtuch,
Dran Du trocknest Deine Hände!! —"
Rampseni t schier wollte lächeln
Ob des Scharfsinns dieses Weisen,
Ueberlcgt sich's aber, — stößt ihm
In das Herz das kalte Eisen. —
„Warst zu klug für einen Dummkopf,
Doch als Rath — zu viel Dich mischend!"
Murmelt Rampsenit, am güld'nen —
Handtuch seine Hände wischend. — —
I)r. Märzroth.
Auslös u n g
des süddeutschen Rebus in Nummer 1089:
„Ein R eh- B us scrl."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Das kostbare Handtuch"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 44.1866, Nr. 1090, S. 175
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg