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159

Aus bem Honorationsstübchen.

goß in Strömen — wie da im Straßenkoth eine Nase ans-
finden -— daß sie dort lag, war nach des Burschen Aussage
j gewiß; indeß der Arzt muß das Unmögliche wenigstens ver-
suchen — also machten wir uns, begleitet von meinem
Kutscher, bewaffnet mit ein paar guten Laternen, allsvgleich
auf den Weg; der Ort war erreicht und auch der Kampf- j
platz erkannt, aber wie ich vorausgesehn, war in dem grau- :
liehen Kothe keine Möglichkeit einer näheren Nach-
forschung vorhanden — rathlos standen wir und
ich wollte dem armen Kerl schon den Rath geben,
sich nächsten Tags zeitig beim Herrn Landrichter zu
melden, der immer einige Nasen von der hohen
Regierung herabgelangt in Vorrath hat, da griff
ich mechanisch nach meiner Dose und wie ich meiner
Gewohnheit, nach den Tabak zu Boden fallen ließ
— meine gewöhnliche Mischung Tiroler Rapps
und Galizier — da hörten wir ein mehrmaliges
lautes Niesen. — „Helf Gott, Herr Doktor/' sagte
mein Kutscher, „des is a Seltenheit bei Ihnen." —

„Ich habe nicht genießt." — „I a nit," erwiderte
er, „und er kann nit, denn er hat ja kei Nas'n —
am End' war's die Nasen allani — Jesses, was ,
is des?" rief er hart an den Boden leuchtend —

„was hupft denn da?" — „Hazi," ertönte es —

1 „ntci Seel 's is richti — „hazi" und nochmal hazi

— 's is d' Nas'n —• Sö Habens anfkitzell mit Jhrn Tabak"

— und so war's auch — jubelnd wurde sie eingefangen
und gleich an Ort und Stelle wieder an ihren Platz ange-
näht, wobei nur der Umstand einige Schwierigkeit machte,
daß sie während der Operation gar nicht mit Niesen auf-
hören wollte.

Da habt Ihr den Nutzen des Tabakschnupfens!

Räthselhaftc Inschrift.

Ein gewandter Käufer.

Bauer : „Herr, kauft mir dös Holz ab, 's ist halbet g'schenkt!"
Hetr: „Gut, so fahre mir die geschenkte Hälfte gleich an
mein Haus; die andere wird dann schon Wer kaufen!"

Rettung in der Roth.

„Denken Sie sich, neulich lvill ich Herrn Teile be-
suchen und bin schon im Hofe vor dem Hause; da kommt
plötzlich sein Phplax auf mich zugerennt, der, wie Sie
wissen, so gut abgerichtet ist. Daß der nichts Gutes im
sinne hat, sehe ich gleich und bin vor Angst einen Augen-
blick ganz verblüfft. Schon ist er mir ganz hart auf dem
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Aus dem Honoratiorenstübchen" "Ein gewandter Käufer" "Räthselhafte Inschrift"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Mann <Motiv>
Nahrungsaufnahme
Körperteil <Motiv>
Wortspiel
Suche
Gemeiner Mann <Motiv>
Schnupftabak
Wiederfinden
Nacht <Motiv>
Nase <Motiv>
Niesen <Physiologie>
Schelm
Verkaufsgespräch
Angebot
Inschrift
Karikatur
Herr
Brunnen <Motiv>
Holz <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 44.1866, Nr. 1088, S. 159

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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