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Hansens Bekehrung.
(Schwäbisch.)
Huit ist's beim Lindawirth
Gar unterhaltle gwcsa,
Denn der Herr Schreiber hat
Uns 's Zcitingsblatt vorglesa,
Und hat dabei verzählt
Von Russa und Franzosa
Und von Napoleo
Und dene rothe Hosa.
Au hat er sage viel
Vom Türke-Kaiser könna,
Den bin, wiaS Nachbars Hund,
Glattweg da Sultan ncnna.
Dersclbig Sultan häb,
Hat crplizirt der Schreiber,
Im Harem, wie merS hoiß,
G'wiß mehr als 100 Weiber.
Dös hat mi, ehrlich g'sait,
Doch au in d' Näö nei g'stocha,
„Verändering macht Pläsih,
Dau kommet zwoi auf d' Wocha!"
D'rum ist mcrs au rauspsitzt:
„Wia moinet Er, Herr Schreiber?
Der Sultan ist net dumm
Mit seine Hundert Weiber!"
Der sait: „'s kommt no d'rauf a,
I, Hans, möcht's net probira!"
„Warum denn net?" sag i,
„A Johr wär's scho z' prästire!"
Und mit der G'legahoit
Hot's Elfe, Zwölfe gschlage,
Und i hau g'soffa mehr
Als i sonst ka vertrage.
I mcrk's und zahl mei Sach,
Und g'wacklet mehr als g'loffe,
Bin i haim zu mein, Weib,
- DöS haun i wach no tröffe.
Dös hat mi All'ö, »io net
An gnäd'ge Herra g'hoißa,
Und g'schria — so härt's mer's net,
Ma mag weit uma roisa.
„Du Lump, Du schlechter Tropf,
Muaßt all Dei Sach versaufe!
Und i, i armes Weib,
Ka net an Schurz mir kaufe!"
I aber hau ner g'schwätzt,
Und denkt: „Hans, döö war troffa,
Wenn Du crscht — Sultan wärst
Und nau hoimkämst — be soffa."
Hansens Bekehrung.
(Schwäbisch.)
Huit ist's beim Lindawirth
Gar unterhaltle gwcsa,
Denn der Herr Schreiber hat
Uns 's Zcitingsblatt vorglesa,
Und hat dabei verzählt
Von Russa und Franzosa
Und von Napoleo
Und dene rothe Hosa.
Au hat er sage viel
Vom Türke-Kaiser könna,
Den bin, wiaS Nachbars Hund,
Glattweg da Sultan ncnna.
Dersclbig Sultan häb,
Hat crplizirt der Schreiber,
Im Harem, wie merS hoiß,
G'wiß mehr als 100 Weiber.
Dös hat mi, ehrlich g'sait,
Doch au in d' Näö nei g'stocha,
„Verändering macht Pläsih,
Dau kommet zwoi auf d' Wocha!"
D'rum ist mcrs au rauspsitzt:
„Wia moinet Er, Herr Schreiber?
Der Sultan ist net dumm
Mit seine Hundert Weiber!"
Der sait: „'s kommt no d'rauf a,
I, Hans, möcht's net probira!"
„Warum denn net?" sag i,
„A Johr wär's scho z' prästire!"
Und mit der G'legahoit
Hot's Elfe, Zwölfe gschlage,
Und i hau g'soffa mehr
Als i sonst ka vertrage.
I mcrk's und zahl mei Sach,
Und g'wacklet mehr als g'loffe,
Bin i haim zu mein, Weib,
- DöS haun i wach no tröffe.
Dös hat mi All'ö, »io net
An gnäd'ge Herra g'hoißa,
Und g'schria — so härt's mer's net,
Ma mag weit uma roisa.
„Du Lump, Du schlechter Tropf,
Muaßt all Dei Sach versaufe!
Und i, i armes Weib,
Ka net an Schurz mir kaufe!"
I aber hau ner g'schwätzt,
Und denkt: „Hans, döö war troffa,
Wenn Du crscht — Sultan wärst
Und nau hoimkämst — be soffa."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Hansens Bekehrung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 48.1868, Nr. 1193, S. 164
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg