198
Durch lauge Erfahrung bewährte Gehe
Dop pelmopscrin a
Gegen Wunden.
Hast dn dich mit einem Instrument, das von Eisen
oder Stahl, geschnitten, gestochen oder sonst verwundet, so
nimm dasselbe, tauche es in fließendes Wasser, wickle es in
Leinwand, die ans dem Hemd einer Jungfrau geschnitten ist,
und nicht gewaschen sein darf, und vergrabe es so lies als
dein Daumen laug ist, unter die Traufe eines Daches, wel-
ches nach Süden zu liegt. Bleibt das Instrument ungestört
dort liegen, so wirst du dich nie wieder damit schneiden
oder stechen.
Zu verblenden (unsichtbar machen).
Schneide einer jungen Katze, die noch nicht sehen kann
und ganz schwarz ist, den Kopf ab und thue in denselben
zwei Erbsen so hinein, daß sie, wenn sie keimen, zu den Augen
herauswachsen müssen. Dann vergrabe diesen Kopf aus einen
Acker, der mit Gerste bestellt ist, und wenn die Erbsen Früchte
tragen, so wähle die drei besten Schoten aus, lasse dann die
eine von einer schwarzen Ziege fressen, die trächtig ist und
die zweite von einer weißen Kuh, welche ein Kalb hat. Issest
dn nun die dritte selber, so lverden alle drei Schoten unsicht-
bar sein.
Gegen Kr öp fe.
Wer einen Kropf hat uud ihn gern los sein will, be-
gebe sich an einem Montag, welcher der erste Tag eines
Monates und an dem zugleich Vollmond ist, auf einen Kreuz-
weg und erwarte bas Aufgehen des Mondes. Sowie dieser
ganz sichtbar ist, greife er hinter sich, ohne dabei den Mond
aus den Augen zu lassen, erfasse mit der linken Hand einen
Stein, reibe sich den Kopf kreuzweis damit und werfe dann
immittel der 104jährigcn Hexe Walburga
ns H0ch sch0ttland.
mit allen Kräften nach dem Mond. Sotvie nun der Stein
zur Erde niederfällt, bleibt er ans der Erde, der Mond am
Himmel und der Kropf am Halse.
Nur immer Geld im Hanse zu haben.
Man erbettle sich unerkannt bei einer alten Jungfer ein
Geldstück, doch darf dies nicht von Gold sein, am besten ist
ein ungiltiges Kupferstück. Dies trage man in eine Schmiede,
und lasse es, wenn gerade ein Hufeisen für einen Schimmel ;
ans dem Ambos gelegen hat, durch einen einzigen Schlag so
breit schlagen, daß man weder Wappen noch Schrift erkennen
kann. Hierbei muß man sich einen Nagel stehlen, ohne zu
sprechen nach Hause gehen und damit das Geldstück hinter
einer Feueresse auf dem Boden festnageln. So lange es
nun dort bleibt, wird man immer Geld im Hause haben,
sollte es auch nur ein unbrauchbarer Pfennig sein.
Um zu erfahren, wie sich geliebte Abwesende
befinden, verschaffe man sich Papier, welches von einem
Testament abgeschnitten ist, nehme eine linksseitige, schwarze
Gänsefeder (ja keine Stahlfeder) und schreibe mit Tinte aus
einem ererbten Tintenfasse alles auf, was man gern wissen
möchte. Gibt man nun dieses Papier in einem mit richtiger
Adresse versehenen Freicouvert zur Post, und bekommt Ant- >
wort, so erfährt man das Gewünschte.
Um zu machen, daß auch der beste Schütze nichts
trifft, ja daß er nicht einmal das Wild sieht, das in bester
Schußweite vor seiner Büchse ist, braucht man nur in einem
neuen Topfe Thee von Hollunder (Sambuccus nigra), der in
der Johannisnacht gepflückt ist, zu kochen. Kanu man nun
denjenigen, welchem der Waidmann gesetzt werden soll, dazu
bewegen, sich in das Bett zu legen und drei Tassen von
dem Thee zu trinken, der zu besserem Erfolg mit Brannt-
wein versetzt werden kann, so braucht man nur noch dessen
Büchse zu nehmen und selbst auf die Jagd zu gehen; bis
mau wieder zurückgekehrt ist, wird der Zweck vollkommen
erfüllt sein.
Zwei Fragen.
Fragen „Warum lernen so wenig Menschen sich selbst
kennen?"
Antwort: „Weil die meisten fürchten, eine sehr schlechte
Bekanntschaft zu machen."
Frage: „Was ist die Erbsünde?"
Antwort: „Die Erbsünde ist die unlautere Begierde
nach reichen — Erbschaften!"
Durch lauge Erfahrung bewährte Gehe
Dop pelmopscrin a
Gegen Wunden.
Hast dn dich mit einem Instrument, das von Eisen
oder Stahl, geschnitten, gestochen oder sonst verwundet, so
nimm dasselbe, tauche es in fließendes Wasser, wickle es in
Leinwand, die ans dem Hemd einer Jungfrau geschnitten ist,
und nicht gewaschen sein darf, und vergrabe es so lies als
dein Daumen laug ist, unter die Traufe eines Daches, wel-
ches nach Süden zu liegt. Bleibt das Instrument ungestört
dort liegen, so wirst du dich nie wieder damit schneiden
oder stechen.
Zu verblenden (unsichtbar machen).
Schneide einer jungen Katze, die noch nicht sehen kann
und ganz schwarz ist, den Kopf ab und thue in denselben
zwei Erbsen so hinein, daß sie, wenn sie keimen, zu den Augen
herauswachsen müssen. Dann vergrabe diesen Kopf aus einen
Acker, der mit Gerste bestellt ist, und wenn die Erbsen Früchte
tragen, so wähle die drei besten Schoten aus, lasse dann die
eine von einer schwarzen Ziege fressen, die trächtig ist und
die zweite von einer weißen Kuh, welche ein Kalb hat. Issest
dn nun die dritte selber, so lverden alle drei Schoten unsicht-
bar sein.
Gegen Kr öp fe.
Wer einen Kropf hat uud ihn gern los sein will, be-
gebe sich an einem Montag, welcher der erste Tag eines
Monates und an dem zugleich Vollmond ist, auf einen Kreuz-
weg und erwarte bas Aufgehen des Mondes. Sowie dieser
ganz sichtbar ist, greife er hinter sich, ohne dabei den Mond
aus den Augen zu lassen, erfasse mit der linken Hand einen
Stein, reibe sich den Kopf kreuzweis damit und werfe dann
immittel der 104jährigcn Hexe Walburga
ns H0ch sch0ttland.
mit allen Kräften nach dem Mond. Sotvie nun der Stein
zur Erde niederfällt, bleibt er ans der Erde, der Mond am
Himmel und der Kropf am Halse.
Nur immer Geld im Hanse zu haben.
Man erbettle sich unerkannt bei einer alten Jungfer ein
Geldstück, doch darf dies nicht von Gold sein, am besten ist
ein ungiltiges Kupferstück. Dies trage man in eine Schmiede,
und lasse es, wenn gerade ein Hufeisen für einen Schimmel ;
ans dem Ambos gelegen hat, durch einen einzigen Schlag so
breit schlagen, daß man weder Wappen noch Schrift erkennen
kann. Hierbei muß man sich einen Nagel stehlen, ohne zu
sprechen nach Hause gehen und damit das Geldstück hinter
einer Feueresse auf dem Boden festnageln. So lange es
nun dort bleibt, wird man immer Geld im Hause haben,
sollte es auch nur ein unbrauchbarer Pfennig sein.
Um zu erfahren, wie sich geliebte Abwesende
befinden, verschaffe man sich Papier, welches von einem
Testament abgeschnitten ist, nehme eine linksseitige, schwarze
Gänsefeder (ja keine Stahlfeder) und schreibe mit Tinte aus
einem ererbten Tintenfasse alles auf, was man gern wissen
möchte. Gibt man nun dieses Papier in einem mit richtiger
Adresse versehenen Freicouvert zur Post, und bekommt Ant- >
wort, so erfährt man das Gewünschte.
Um zu machen, daß auch der beste Schütze nichts
trifft, ja daß er nicht einmal das Wild sieht, das in bester
Schußweite vor seiner Büchse ist, braucht man nur in einem
neuen Topfe Thee von Hollunder (Sambuccus nigra), der in
der Johannisnacht gepflückt ist, zu kochen. Kanu man nun
denjenigen, welchem der Waidmann gesetzt werden soll, dazu
bewegen, sich in das Bett zu legen und drei Tassen von
dem Thee zu trinken, der zu besserem Erfolg mit Brannt-
wein versetzt werden kann, so braucht man nur noch dessen
Büchse zu nehmen und selbst auf die Jagd zu gehen; bis
mau wieder zurückgekehrt ist, wird der Zweck vollkommen
erfüllt sein.
Zwei Fragen.
Fragen „Warum lernen so wenig Menschen sich selbst
kennen?"
Antwort: „Weil die meisten fürchten, eine sehr schlechte
Bekanntschaft zu machen."
Frage: „Was ist die Erbsünde?"
Antwort: „Die Erbsünde ist die unlautere Begierde
nach reichen — Erbschaften!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Durch lange Erfahrung bewährte Geheimmittel der 104jährigen Hexe Walburga Doppelmopferin aus Hochschottland"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 48.1868, Nr. 1197, S. 198
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg