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'Handlungen, sowie von allen Postämtern und stM ' preis für den Band von 26 Nummern 3 fl. 54 jr *1 • •

Zeitungsexveditionen angenommen. ob. 2 Rthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern 9 fr. ob. 2'/, Sgr.

Ein Wunder.

Es gibt auf der Welt woh! nur wenig Eigenschaften, die
sich nicht auf irgend eine Weise erwerben lassen, wenn man
nur — die nöthigen Mittel dazu hat. Der Häßliche kann sich
bis zu einem gewissen Grade verschönern, der Magere kann sich
durch Beharrlichkeit schließlich wohl auch ein Bäuchlein anmästen
und der Dicke vermag das seinigc durch Karlsbader und andere
Kuren verschwinden zu lassen, den Schielenden opcrirt man, der
Rothkopf wird durch eine gute Haartinktur zum schwarzgelockten
Adonis und dem Kahlen verschafft die kunstreiche Perücke in
den Augen der Welt mindestens zehn Jahre der verlorenen
Jugend wieder.

Aber für eine Klasse gibt es dennoch kein rettendes Hülss-
mittel und die von diesem Unstern Betroffenen seufzen umsonst
nach Hülfe in ihrer Noth. Diese Bedauernswerthen aber sind
— die Kleine»! Streckbetten und ähnliche Versuche, der Klein-
heit abzuhelfen, haben sich nie bewährt; hohe Stiefelabsätze
können die Welt höchstens um einen oder zwei Zoll täuschen
und hohe Hüte bringen gewöhnlich nur die entgegengesetzte Wirk-
ung hervor, da der Kleine, der sich damit schmückt, zu leicht
der Lächerlichkeit verfällt.

Alle diese und noch viele andere ähnliche Erfahrungen
hatte der kleine Gerichtsschreiber Knopf zu seinem großen Leid-
wesen schon machen müssen. Knopf war wenig über vier Fuß
hoch und wurde deßhalb von allen seinen Bekannten auch nicht
anders wie „Knöpfchen" genannt. Trotzdem aber hatte er vor
schon zwölf Jahren gefreit, eine entfernte Verwandte vom Lande,
die noch dazu fast zwei Fuß größer war als Knöpfchen. Die
Ehe war eine ganz glückliche und beschrankte sich fast nur auf
die Freuden der Häuslichkeit, denn der Herr Gerichtsschreiber
vermied cs so viel als möglich, sich an der Seite seiner großen
8rau ans der Promenade oder Straße sehen zu lassen, nach-

dem er bemerkt hatte, daß die Vorübergehenden ihin fast immer
lächelnd nachblickten.

Unzweifelhaft war Knopf seit den zwölf Jahren seiner
Ehe viel gleichgiltiger gegen den Spott und Hohn geworden.

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ein Wunder"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Oberländer, Adolf
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Unterschied
Frauenkleidung
Ungleiches Liebespaar
Spaziergang <Motiv>
Zylinder <Kopfbedeckung>
Ehepaar <Motiv>
Öffentlichkeit
Körpergröße
Männerkleidung
Selbstwertgefühl
Spott
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 53.1870, Nr. 1308, S. 41

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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