| ©DUO.
Versammelte er alle seine Leute und ging an die Untersuchung
j des culossalen Kopfes.
„Es wird ein Unglück geben/' jammerte Monsieur Pepi»,
! „Bovo läßt sich das nicht so mir nichts, dir nichts gefallen."
Alle standen jedoch sprachlos vor Staunen, als Benvenuto
ein schönes junges Weib aus dem Kopfe seines Mars hcrvorzog.
„Das ist ja Marguerite, die verloren geglaubte Marguerite
Barrot," schrie endlich Pepin ans, während der große Meister,
welcher seit seinem Siege über Bologna und die Alten immer
in bester Laune war, in ein lautes Gelächter ausbrach.
„Das ist also unser Bovo," rief er, „nun ich muß ge-
stehen, daß dies wirklich ein guter Geist ist und ein guter Leib
dazu. Wer von Euch hat den guten Einfall gehabt, diese
, Venus in dem Kopfe des Mars zu verbergen und den noch
besseren, sie zu seiner Geliebten zu wählen?"
„Ich, großer Cellini," rief Ascanio, sich ihm zu Füßen
werfend, „auf Deine Güte und Großmuth vertrauend, denn die
Du hier siehst, ist mein angetrantes Weib."
„Nun ich vergebe Euch," sprach Benvenuto," und wäre
es nur, weil Ihr ein gar so schönes Paar seid. Aber Ihr
habt wohl noch nicht Hochzeit gehalten, was?"
„Nein, Meister," sagte Marguerite rasch.
„Um so besser, geht also hin und holt Euere Eltern ein
und sagt ihnen, Benvenuto Cellini, der die Alten aus dem !
- Felde geschlagen und den Bologna dazu, lade sie zu einer
zweiten Hochzeit zu Cana."
Noch denselben Abend vereinigte das heiterste Fest Alle in dem
Castell Cellini's und unter anderen Toasten wurde auch einer ans I
den launigen Ehestifter ansgcbracht, den munteren Kobold Bovo.
Räthsclhaftc Inschrift. 155
(Auflösung in nächster Nummer.)
Rechtfertigung.
Richter: „Sie sind angeklagt, einem Schuhmacher ans offener Landstraße ein Paar Stiefel gestohlen zu haben!" —
| Angeklagter: „Ich Hab' die Stiefel nicht gestohlen, — ich Hab' sie gefunden!" — Richter (zornig): „Was? gefunden! Ihr J
habt sie dem Schuhmacher, der an einem Baum an der Straße schlief — weggestohlcn!" — Angeklagter: „Nein, ich Hab' wirklich !
nichts gethan, was gegen das Gesetz ist. Ich Hab' den schlafenden Schuster und die Stiefel gefunden, den Schuster liegen gelassen /
! und die Stiefel mitgenommen, — das kann mir doch kein Mensch verargen!"
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Versammelte er alle seine Leute und ging an die Untersuchung
j des culossalen Kopfes.
„Es wird ein Unglück geben/' jammerte Monsieur Pepi»,
! „Bovo läßt sich das nicht so mir nichts, dir nichts gefallen."
Alle standen jedoch sprachlos vor Staunen, als Benvenuto
ein schönes junges Weib aus dem Kopfe seines Mars hcrvorzog.
„Das ist ja Marguerite, die verloren geglaubte Marguerite
Barrot," schrie endlich Pepin ans, während der große Meister,
welcher seit seinem Siege über Bologna und die Alten immer
in bester Laune war, in ein lautes Gelächter ausbrach.
„Das ist also unser Bovo," rief er, „nun ich muß ge-
stehen, daß dies wirklich ein guter Geist ist und ein guter Leib
dazu. Wer von Euch hat den guten Einfall gehabt, diese
, Venus in dem Kopfe des Mars zu verbergen und den noch
besseren, sie zu seiner Geliebten zu wählen?"
„Ich, großer Cellini," rief Ascanio, sich ihm zu Füßen
werfend, „auf Deine Güte und Großmuth vertrauend, denn die
Du hier siehst, ist mein angetrantes Weib."
„Nun ich vergebe Euch," sprach Benvenuto," und wäre
es nur, weil Ihr ein gar so schönes Paar seid. Aber Ihr
habt wohl noch nicht Hochzeit gehalten, was?"
„Nein, Meister," sagte Marguerite rasch.
„Um so besser, geht also hin und holt Euere Eltern ein
und sagt ihnen, Benvenuto Cellini, der die Alten aus dem !
- Felde geschlagen und den Bologna dazu, lade sie zu einer
zweiten Hochzeit zu Cana."
Noch denselben Abend vereinigte das heiterste Fest Alle in dem
Castell Cellini's und unter anderen Toasten wurde auch einer ans I
den launigen Ehestifter ansgcbracht, den munteren Kobold Bovo.
Räthsclhaftc Inschrift. 155
(Auflösung in nächster Nummer.)
Rechtfertigung.
Richter: „Sie sind angeklagt, einem Schuhmacher ans offener Landstraße ein Paar Stiefel gestohlen zu haben!" —
| Angeklagter: „Ich Hab' die Stiefel nicht gestohlen, — ich Hab' sie gefunden!" — Richter (zornig): „Was? gefunden! Ihr J
habt sie dem Schuhmacher, der an einem Baum an der Straße schlief — weggestohlcn!" — Angeklagter: „Nein, ich Hab' wirklich !
nichts gethan, was gegen das Gesetz ist. Ich Hab' den schlafenden Schuster und die Stiefel gefunden, den Schuster liegen gelassen /
! und die Stiefel mitgenommen, — das kann mir doch kein Mensch verargen!"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Räthselhafte Inschrift" "Rechtfertigung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 60.1874, Nr. 1504, S. 155
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg