Die gehorsamen Ehcmä»ner.
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nach ihrem Befehl und taumelte meinen Kindern etwas
Nor, worüber sie große Freude hatten.
„Auch ich," ließ sich jetzt der Dick vernehmen,
„stieß beim Heimkommen ein wenig an's Tellerbrett.
Meine Frau hörte das und rief mir zornig zu: „Willst
Du nicht lieber gleich die ganze Küchenstellage hernnter-
reißcn, Du Polterer!" Und ich ergriff das Küchen-
regal und riß es sammt Tiegeln und Tellern und
Flaschen und Krügeln von der Wand, daß Alles in
Trümmer ging."
„Ich," sagte der Brand, „summte, als ich
heimkam, ein Liedl für mich hin. Darüber ärgerte,
sich mein Weib und rief: „Brüll' mir doch lieber
mit Deinem Bierbaß alle Eure Kneiplieder vor."
Mit größtem Vergnügen! antwortete ich, und sang ihr
15 Nummern ans unserm Liederbuche vor!"
„Das war hart," bemerkte der Heiner, „da
Hab' ich's weicher gehabt. Ich stieß nämlich bei',» Heimkommen an den
Backtrog mit Brodtcig, den meine liebe Frau mir mitten in den Weg
gestellt hatte. „Tritt nur gleich mit den Füßen in den Teig hinein,"
rief sie zornig und ich gehorchte ihr und trat in den Trog, das; der
Teig überlief."
„Mich hieß," sagte der Sechste, Pichler mit Namen, „meine Frau,
ihr auf den Buckel steigen. Ich nahm eine Leiter und thnt nach ihrem Wunsch,
aber sie hielt nicht still und ich fiel mit
der Leiter ans die Nase!"
„So hättet Ihr Alle nach Eurer
Frauen Willen gethan!" begann Süffle,
und zog sein Gesicht in bedenkliche Falten.
Ich werde wohl demnach die Zeche zahlen
müssen, denn, daß ich's offen gestehe, ich
Hab' nicht gethan, was mich mein Weib
zu thun geheißen hat." — „Was hat
Dein Weib denn von Dir verlangt?"
riefen die Andern im Chorus — „Ich
weiß, keiner von Euch hätt's gethan, was ich hatte thun sollen. Denkt
Euch nur! Als ich heimkam, sagte mein Weib höhnisch zu mir: „Du
hast wieder einen schönen Brand, Süffel-
chcn! An Deiner Stell' ging ich in die
Küche und thät gleich die zwei Eimer
voll Wasser austrinken, — das löscht!"
— Schon wollt' ich thun, wie sie
gesagt, als ich aber die Menge Wasser
sah, da befiel mich ein Entsetzen. Wasser-
trinken? Niemals! rief ich — lieber
zahl' ich morgen die Zeche!" —
Und der Süffle bezahlte die Zeche,
die Andern aber ließen zu seiner Ehr'
ein Dutzend Flaschen kommen und die
gehorsamen Ehemänner tranken auf's
Wohl des ungehorsamen Süffle und seiner würdigen Gemahlin! —
Ein Lieb eso fff er.
Er: „Minuchcn, wenn Du 'ivas Gutes ißt, so freut's mich, und
wenn Ich was Gutes ess', so freut's Dich — das weiß ich. Du sollst
eine Freude haben, nicht Ich — und darum esse Ich den Fisch!"
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nach ihrem Befehl und taumelte meinen Kindern etwas
Nor, worüber sie große Freude hatten.
„Auch ich," ließ sich jetzt der Dick vernehmen,
„stieß beim Heimkommen ein wenig an's Tellerbrett.
Meine Frau hörte das und rief mir zornig zu: „Willst
Du nicht lieber gleich die ganze Küchenstellage hernnter-
reißcn, Du Polterer!" Und ich ergriff das Küchen-
regal und riß es sammt Tiegeln und Tellern und
Flaschen und Krügeln von der Wand, daß Alles in
Trümmer ging."
„Ich," sagte der Brand, „summte, als ich
heimkam, ein Liedl für mich hin. Darüber ärgerte,
sich mein Weib und rief: „Brüll' mir doch lieber
mit Deinem Bierbaß alle Eure Kneiplieder vor."
Mit größtem Vergnügen! antwortete ich, und sang ihr
15 Nummern ans unserm Liederbuche vor!"
„Das war hart," bemerkte der Heiner, „da
Hab' ich's weicher gehabt. Ich stieß nämlich bei',» Heimkommen an den
Backtrog mit Brodtcig, den meine liebe Frau mir mitten in den Weg
gestellt hatte. „Tritt nur gleich mit den Füßen in den Teig hinein,"
rief sie zornig und ich gehorchte ihr und trat in den Trog, das; der
Teig überlief."
„Mich hieß," sagte der Sechste, Pichler mit Namen, „meine Frau,
ihr auf den Buckel steigen. Ich nahm eine Leiter und thnt nach ihrem Wunsch,
aber sie hielt nicht still und ich fiel mit
der Leiter ans die Nase!"
„So hättet Ihr Alle nach Eurer
Frauen Willen gethan!" begann Süffle,
und zog sein Gesicht in bedenkliche Falten.
Ich werde wohl demnach die Zeche zahlen
müssen, denn, daß ich's offen gestehe, ich
Hab' nicht gethan, was mich mein Weib
zu thun geheißen hat." — „Was hat
Dein Weib denn von Dir verlangt?"
riefen die Andern im Chorus — „Ich
weiß, keiner von Euch hätt's gethan, was ich hatte thun sollen. Denkt
Euch nur! Als ich heimkam, sagte mein Weib höhnisch zu mir: „Du
hast wieder einen schönen Brand, Süffel-
chcn! An Deiner Stell' ging ich in die
Küche und thät gleich die zwei Eimer
voll Wasser austrinken, — das löscht!"
— Schon wollt' ich thun, wie sie
gesagt, als ich aber die Menge Wasser
sah, da befiel mich ein Entsetzen. Wasser-
trinken? Niemals! rief ich — lieber
zahl' ich morgen die Zeche!" —
Und der Süffle bezahlte die Zeche,
die Andern aber ließen zu seiner Ehr'
ein Dutzend Flaschen kommen und die
gehorsamen Ehemänner tranken auf's
Wohl des ungehorsamen Süffle und seiner würdigen Gemahlin! —
Ein Lieb eso fff er.
Er: „Minuchcn, wenn Du 'ivas Gutes ißt, so freut's mich, und
wenn Ich was Gutes ess', so freut's Dich — das weiß ich. Du sollst
eine Freude haben, nicht Ich — und darum esse Ich den Fisch!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die gehorsamen Ehemänner (Ein Zecherschwank)"
"Ein Liebesopfer"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)