106 Vor
Das ging durch Felsen und durch Wald,
Fernab von Pfaden und Stegen,
Und sträubend streckten die Fichten ihm
Die grünen Arme entgegen.
Er aber rang sich trotzig durch.
Umlugend allenthalben -
Er sucht nach einer weißen Maid
Auf einer grünen Alben!
Und als er kam zum höchsten Grat,
Jauchzt er hinaus in's Weite
tausend Jahren.
Und jauchzend klang ein and'rer Ruf,
Der ward ihm zum Geleite.
Zwei off'ne Arme harren sein.
Der Gipfel ist erklommen,
„Heia! —> Gott grüß dich, Hiltegnnd,
Run ist mein Lenz gekommen!"
Hruhkied.
Es trutzte Chunrat: „Hiltegnnd,
Des; mußt du dich wohl bequemen
Und hieltst du im Arm mich hundert Stund
Mich solltest du nimmer zähmen!
Frei will ich zieh'n, wie Hirsch und Reh,
Und trutzig will ich bleiben.
Viel lieber weil' ich um Berg' und Sec
Als neben holden Weiben."
Da lächelt leis schon Hiltegnnd:
„„Es ist mir oft gediehen.
Daß in der Mondnacht Hirsch und Reh
Vor meine Hütte ziehen.
Und weiden gar aus meiner Hand
Auch sonder Arg und Bangen;
Den scheuen Specht im Tannengrnnd
Hab' ich gelockt und gefangen.
Und zähm' ich dich nicht in meinem Arm,
Dann sei dir, wilder Geselle,
Wohl hundert Stunden mein Arm versagt
Dann zähm' ich dich wohl schnelle!""
Da küßt' er sic auf den rothen Mund,
Der war wie ein süßer Bronnen
Und lachend rief er: „Hiltegnnd,
Fürwahr, du hast gewonnen!"
Iieöerzier.
„Die ßvnuc Feder, dort auf dem Gebälk,
Chunrat, die sei dein eigen!
Trag' sie zu HKnpten,. die wird nicht welk
Gleich Blümlcin und grünen Zweigen.
Einst stieß ein wilder Geier herab.
Ein Lämmlein mir wegzutragen.
Er hatte die eisernen Fänge schon
In's weiße Vließ geschlagen: —
Da schoß ich herzu, wie selber ein Weih —
Nun wollte der Schalk sich wenden.
Ich aber brach ihm die Fittig' entzwei
Und erwürgt' ihn mit beiden Händen.
Und spotten sie dein' im Thalc drnnt'.
Daß Minne dich bezwungen —
Dann sag': Mein Gespiel' ist Hiltegnnd,
Die mit dem Geier gerungen!"
Das ging durch Felsen und durch Wald,
Fernab von Pfaden und Stegen,
Und sträubend streckten die Fichten ihm
Die grünen Arme entgegen.
Er aber rang sich trotzig durch.
Umlugend allenthalben -
Er sucht nach einer weißen Maid
Auf einer grünen Alben!
Und als er kam zum höchsten Grat,
Jauchzt er hinaus in's Weite
tausend Jahren.
Und jauchzend klang ein and'rer Ruf,
Der ward ihm zum Geleite.
Zwei off'ne Arme harren sein.
Der Gipfel ist erklommen,
„Heia! —> Gott grüß dich, Hiltegnnd,
Run ist mein Lenz gekommen!"
Hruhkied.
Es trutzte Chunrat: „Hiltegnnd,
Des; mußt du dich wohl bequemen
Und hieltst du im Arm mich hundert Stund
Mich solltest du nimmer zähmen!
Frei will ich zieh'n, wie Hirsch und Reh,
Und trutzig will ich bleiben.
Viel lieber weil' ich um Berg' und Sec
Als neben holden Weiben."
Da lächelt leis schon Hiltegnnd:
„„Es ist mir oft gediehen.
Daß in der Mondnacht Hirsch und Reh
Vor meine Hütte ziehen.
Und weiden gar aus meiner Hand
Auch sonder Arg und Bangen;
Den scheuen Specht im Tannengrnnd
Hab' ich gelockt und gefangen.
Und zähm' ich dich nicht in meinem Arm,
Dann sei dir, wilder Geselle,
Wohl hundert Stunden mein Arm versagt
Dann zähm' ich dich wohl schnelle!""
Da küßt' er sic auf den rothen Mund,
Der war wie ein süßer Bronnen
Und lachend rief er: „Hiltegnnd,
Fürwahr, du hast gewonnen!"
Iieöerzier.
„Die ßvnuc Feder, dort auf dem Gebälk,
Chunrat, die sei dein eigen!
Trag' sie zu HKnpten,. die wird nicht welk
Gleich Blümlcin und grünen Zweigen.
Einst stieß ein wilder Geier herab.
Ein Lämmlein mir wegzutragen.
Er hatte die eisernen Fänge schon
In's weiße Vließ geschlagen: —
Da schoß ich herzu, wie selber ein Weih —
Nun wollte der Schalk sich wenden.
Ich aber brach ihm die Fittig' entzwei
Und erwürgt' ihn mit beiden Händen.
Und spotten sie dein' im Thalc drnnt'.
Daß Minne dich bezwungen —
Dann sag': Mein Gespiel' ist Hiltegnnd,
Die mit dem Geier gerungen!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Vor tausend Jahren"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)