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19.

Bestellungen werden in allen Buch- und Klinst- Preis des Bandes (26 Nummern) ^0.70. Bei direktem

Handlungen, sowie von allen Postämtern und lÄTrO; i3| MHSW Bezüge per Kreuzband: für Deutschland und Oesterreich ivvy

Zeitungs-Erpeditionen angenommen. ~ 7.50, für die anderen Länder des Weltpostvereins ^,8—.

Erscheinen wöchentlich ein Mal. Einzelne Nummer 30

Ei» neues Skulpturen-Muse um.

Unsere Bildhauer sind, wenn sie sich einen
profanen Stoff auswählen sollen, meist in großer
Verlegenheit. Amorettennester, Schwanenritter, ge-
fesselte Sklavinen, gebadet habende Damen nn-
bestimmter Kategorie u. dergl., sind bis zum Ueber-
drnß ausgebentet. Auf das Feld der Mythologie
aber wagt sich nicht leicht ein Künstler, wenigstens
kein junger. Thorwaldsen, Canova, Dannecker
konnten selbst mit den Meisterwerken der Antike
eine Concurrenz eingehen, aber ein Bürzelhuber,
ein Stritzelmeier, mögen sie noch so hoffnungsvolle
junge Leute sein, werden die vergleichende Kritik
nicht herausfordern wollen.

Und doch wäre vielleicht gerade auf diesem
Felde etwas zu machen. Man müßte eben die
Antike in einem neuen Geist auffassen, sie so zu
sagen modernisiren. Durch Verschmelzung der naiven
Vergangenheit mit unserer durchaus praktischen Ge-
genwart würde ein gewisser Real-Idealismus
erreicht, mit welchem die Kunst einen enormen
Triumph feiern müßte, einen Triumph, den wir
vor Wem der Bildhauerei vergönnen möchten.
Dieselbe wird vom Staat und vom Publikum
geradezu stiefmütterlich behandelt; sogar Kunst-
vereinsgewinner zucken die Achseln, wenn sie „mit
stoas Plastischem" herauskommen. Zum Glück
müssen alle Leute sterben, und ob Erd- oder Feuer-
bestattung, — man braucht immer etwas von Stein.

Doch bleiben wir beim heitern, wonnevollen
Leben, wie es uns eben aus dem Geist und aus
den Vorwürfen der Antike entgegenlacht, würzen
wir die prosaische Wirklichkeit mit der Poesie der
Götter- und Heldensagen, und umgekehrt.

Von diesem Gesichtspunkte aus erlauben wir uns nun, strebsamen
jungen Talenten einige Sujets vorznschlagen, und auch gleich deren Ausführung,
wie wir uns dieselbe denken, unmaßgeblichst zu skizziren. Wir sind über-
zeugt: ein Skulpturen - Museum, eine ganze Glyptothek, in diesem
Geiste dnrchgeführt, hätte den Reiz der Neuheit für sich, würde großen
Zulauf finden, und könnte auch mit der Abfassung des Katalogs ein Stück
Geld verdient werden.

(Die beifolgenden Abbildungen sind nach Skizzen eines jungen Künstlers,
der zu den höchsten Erwartungen berechtigt. Die flotte, rein malerische Behand-
lung des Nackten, sowie namentlich der Gewänder, genügt vollständig den modernen
Ansprüchen und zeigt durchwegs einen gesunden, selbständigen Naturalismus, der
sich von starrer Nachahmung der Antike fern zu halten iveiß.) —

I. Diana's Jagdunglück.

Diana, von ihrem Gefolge aufmerksam gemacht, daß sie eine Rehgeiß
geschossen, ruft melancholisch aus: „Ich fange an, kurzsichtig zu werden!"


Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ein neues Skulturen-Museum"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Oberländer, Adolf
Entstehungsdatum (normiert)
1881 - 1881
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Göttin <Motiv>
Diana <Göttin>
Jagd
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 75.1881, Nr. 1893, S. 145
 
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