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Ihr Mütter all' lcs't dies Gedicht,
Laßt En'rc Hausthür' offen nicht.
Dieweil cs Euch ganz unbedingt
Zuweilen großen Schaden bringt!
Allen Müttern zur Warnung.
Ein Dieb vor einer Wohnung steht;
Die Thür ist offen und er geht
Hinein und hat das Bett genommen.
Und geht so leis, wie er gekommen.
Zinn Trödler laust der Dieb im Trab, Ein Polizist geht g'rad' vorbei,
„Herr, kaufen Sie das Bett mir ab!" Der hört des Kindleins Wehgeschrci,
Doch wie er's auseinanderbreit'. Und sagt sofort ganz unverholen:
Da liegt ein Kindlein d'rin und schreit. „Der Lump, der hat das Bett gestohlen!"
Die Mutter kommt die Straß' herab; Der Tändler gibt ihr, sehr erfreut,
Ihr stoßt der Schmerz das Herz fast ab. Das Knäblein, das vor Freud' jetzt schreit;
Da sic den Knaben, den gesunden. Und ihren Jungen, lieb und nett,
Sammt seinem Bettlein nicht gefunden. Nimmt sie nach Hause sammt dem Bett.—
Die Mutter, ein gesprächig' Wesen,
Steht vor dem Hause mit dem Besen;
Der Dieb, er geht an ihr vorbei, —
Sie ratscht und ahnet nichts dabei.
Der Dieb wird schleunigst arretirt
Und auf das Amtsgericht geführt.
Der Strafe kann er nicht entgeh'n.
Und damit ist ihm recht gescheh'n.
Daraus, Ihr Mütter, könnt ersehen:
Laßt nie die Hausthür' offen stehen!
Nicht immer findet man sogleich
Die Kinder wieder — merkt es Euch!
Ihr Mütter all' lcs't dies Gedicht,
Laßt En'rc Hausthür' offen nicht.
Dieweil cs Euch ganz unbedingt
Zuweilen großen Schaden bringt!
Allen Müttern zur Warnung.
Ein Dieb vor einer Wohnung steht;
Die Thür ist offen und er geht
Hinein und hat das Bett genommen.
Und geht so leis, wie er gekommen.
Zinn Trödler laust der Dieb im Trab, Ein Polizist geht g'rad' vorbei,
„Herr, kaufen Sie das Bett mir ab!" Der hört des Kindleins Wehgeschrci,
Doch wie er's auseinanderbreit'. Und sagt sofort ganz unverholen:
Da liegt ein Kindlein d'rin und schreit. „Der Lump, der hat das Bett gestohlen!"
Die Mutter kommt die Straß' herab; Der Tändler gibt ihr, sehr erfreut,
Ihr stoßt der Schmerz das Herz fast ab. Das Knäblein, das vor Freud' jetzt schreit;
Da sic den Knaben, den gesunden. Und ihren Jungen, lieb und nett,
Sammt seinem Bettlein nicht gefunden. Nimmt sie nach Hause sammt dem Bett.—
Die Mutter, ein gesprächig' Wesen,
Steht vor dem Hause mit dem Besen;
Der Dieb, er geht an ihr vorbei, —
Sie ratscht und ahnet nichts dabei.
Der Dieb wird schleunigst arretirt
Und auf das Amtsgericht geführt.
Der Strafe kann er nicht entgeh'n.
Und damit ist ihm recht gescheh'n.
Daraus, Ihr Mütter, könnt ersehen:
Laßt nie die Hausthür' offen stehen!
Nicht immer findet man sogleich
Die Kinder wieder — merkt es Euch!
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Allen Müttern zur Warnung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsdatum
um 1881
Entstehungsdatum (normiert)
1876 - 1886
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 75.1881, Nr. 1895, S. 166
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg