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Auf, zur Gründung eines Vereins „für heilgymnastische Tafelfreuden"!
wird, wohl keiner weiteren Andeutung über das Wesen dieser
epochemachenden Vereinigung.
Selbstverständlich ist's auch, daß bei den Verciusvcrfamm-
lungeu, von denen die Damen keineswegs ausgeschlossen sind.
Lüttster Gang: Straßburger Günsclcber-Pastetc.
Freiübung mit Hanteln im Gewicht von zehn Kilo-
gramm. Zeichen des Voressenden: Pastete in die Rechte —
Hantel in die Linke;, erster Bissen dreimalige Knie-
beuge; zweiter Bissen: dreimalige Rückenbeuge; Kom-
mando zum Wechseln: Pastete in die Linke - Hantel in
die Rechte; dritter Bissen rc.
Sechster Gang: Getrüffelter Fasan mit Sauer-
kohl.
Magenschlag des Präsidenten: Teller mit Kohl und
Sauce wird mit der linken Hand, die Gabel mit der
rechten ergriffen; Fasanenschenkel im Munde. Zweiter
Magenschlag: Aufschwung an dem hinter jedem Platz der
Tafel befindlichen Reck. Drittes Zeichen: während des Kohl-
genusses: Armwelle vor- und rückwärts; dann Bauch-
welle bis zur Abnagung des letzten Fasanenknochens. Zum
Kompot: Rücken welle.
Siebenter Gang: Gefrorenes — Tutti-frutti.
Schwingen am Trapez, auf welchem die Eis schalen
befestigt sind. Der Speise-Gymnast schwingt — den Löffel
in der Rechten — von Trapez zu Trapez, von jedem Teller
das gewünschte Quantum der betreffenden Eis-Sorte nehmend
und verschluckend.
Lichter Gang: Butter und Käse — Dessert; -
Cigarren.
Kür-Speisen und -Rauchen an allen Gerüthen,
bis drei kräftige Schlüge des Vorsitzenden auf den
Unterleib das Zeichen zur Beendigung der Tafel geben.
Es bedarf nach Mittheilung dieses Programm-Schemas'
für das bevorstehende Stiftungsfest, welches ebenso, wie alle
sonstigen Vereinsessen, auf einem Turnplatz, oder, bei un-
günstiger Witterung, in gedeckter Turnhalle abgehalten
beide Geschlechter in der den Zwecken und Zielen dieser
sanitären Schöpfung einzig und allein angemessenen Turner-
tracht erscheinen.*)
Haben die Verfechter der sogenannten „naturgemäßen
Lebensweise" vielfach auch das bekannte Jägcr'sche Motto: „Wer
weise, wählt Wolle", aus ihr Banner geschrieben: wir werden
stehen, springen, hüpfen und fallen mit der Devise:
„Lustige Leveleute lieben Leinwand!^'
Und somit: Vorwärts in den Geerkampf für das
„orthopädische Menu" zu endlichem Siege der hcilgym-
nastischen Tafelfreuden — und „Gesegnete Mahl-
zeit am Barren!"
*) Da bei dem w e i b l i ch e n T u r n c o st n m auch dem modernen Geschmack Rech-
nung getragen ist, wird es gewiß in den weitesten Kreisen viel Freunde gewinnen.
Uichard Schmidt-Labanis.
I)r. Mokel in Afrika.
In Afrika, von uns aus süd-
lich
Sipt Doktor Mokel ganz ge-
müthlich
Auf einem Baum und thut
sich gütlich.
Lang ruht er in des Baumes
Zweigen,
Da, wie er will herunter-
steigen,
Sich in der Näh' zwei Löwen
zeigen.
Auf, zur Gründung eines Vereins „für heilgymnastische Tafelfreuden"!
wird, wohl keiner weiteren Andeutung über das Wesen dieser
epochemachenden Vereinigung.
Selbstverständlich ist's auch, daß bei den Verciusvcrfamm-
lungeu, von denen die Damen keineswegs ausgeschlossen sind.
Lüttster Gang: Straßburger Günsclcber-Pastetc.
Freiübung mit Hanteln im Gewicht von zehn Kilo-
gramm. Zeichen des Voressenden: Pastete in die Rechte —
Hantel in die Linke;, erster Bissen dreimalige Knie-
beuge; zweiter Bissen: dreimalige Rückenbeuge; Kom-
mando zum Wechseln: Pastete in die Linke - Hantel in
die Rechte; dritter Bissen rc.
Sechster Gang: Getrüffelter Fasan mit Sauer-
kohl.
Magenschlag des Präsidenten: Teller mit Kohl und
Sauce wird mit der linken Hand, die Gabel mit der
rechten ergriffen; Fasanenschenkel im Munde. Zweiter
Magenschlag: Aufschwung an dem hinter jedem Platz der
Tafel befindlichen Reck. Drittes Zeichen: während des Kohl-
genusses: Armwelle vor- und rückwärts; dann Bauch-
welle bis zur Abnagung des letzten Fasanenknochens. Zum
Kompot: Rücken welle.
Siebenter Gang: Gefrorenes — Tutti-frutti.
Schwingen am Trapez, auf welchem die Eis schalen
befestigt sind. Der Speise-Gymnast schwingt — den Löffel
in der Rechten — von Trapez zu Trapez, von jedem Teller
das gewünschte Quantum der betreffenden Eis-Sorte nehmend
und verschluckend.
Lichter Gang: Butter und Käse — Dessert; -
Cigarren.
Kür-Speisen und -Rauchen an allen Gerüthen,
bis drei kräftige Schlüge des Vorsitzenden auf den
Unterleib das Zeichen zur Beendigung der Tafel geben.
Es bedarf nach Mittheilung dieses Programm-Schemas'
für das bevorstehende Stiftungsfest, welches ebenso, wie alle
sonstigen Vereinsessen, auf einem Turnplatz, oder, bei un-
günstiger Witterung, in gedeckter Turnhalle abgehalten
beide Geschlechter in der den Zwecken und Zielen dieser
sanitären Schöpfung einzig und allein angemessenen Turner-
tracht erscheinen.*)
Haben die Verfechter der sogenannten „naturgemäßen
Lebensweise" vielfach auch das bekannte Jägcr'sche Motto: „Wer
weise, wählt Wolle", aus ihr Banner geschrieben: wir werden
stehen, springen, hüpfen und fallen mit der Devise:
„Lustige Leveleute lieben Leinwand!^'
Und somit: Vorwärts in den Geerkampf für das
„orthopädische Menu" zu endlichem Siege der hcilgym-
nastischen Tafelfreuden — und „Gesegnete Mahl-
zeit am Barren!"
*) Da bei dem w e i b l i ch e n T u r n c o st n m auch dem modernen Geschmack Rech-
nung getragen ist, wird es gewiß in den weitesten Kreisen viel Freunde gewinnen.
Uichard Schmidt-Labanis.
I)r. Mokel in Afrika.
In Afrika, von uns aus süd-
lich
Sipt Doktor Mokel ganz ge-
müthlich
Auf einem Baum und thut
sich gütlich.
Lang ruht er in des Baumes
Zweigen,
Da, wie er will herunter-
steigen,
Sich in der Näh' zwei Löwen
zeigen.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Auf, zur Gründung eines Vereines für 'heilgymnastische Tafelfreuden'!"
"Dr. Mokel in Afrika"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1885
Entstehungsdatum (normiert)
1880 - 1890
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)