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Die Gletscher-Fee.

Wer Andern eine Grube gräbt rc. rc.

ohne daß es jedoch der Kutscher bemerkt hat. Bummel geht
weiter; cs dauert aber nicht lange, da entdeckt er, daß er sich
total verlaufen. „Was bleibt mir übrig", sagt er, „ich
muß mir wieder eine Droschke nehmen." Gesagt, gethan.
Als er ein Stück gefahren ist und sich wieder orientirt hat,
fühlt er abermals Gewissensbisse, und weil es ihm das erste
Mal so gut geglückt ist, springt er wieder heraus und fällt

Da streckt sich aus krystall'nem Thor
Ein süßer, schneeig weißer Leib —

Aus rothen Lippen tönt's hervor:

„Komm' — mache mich zu Deinem Weib!"

Den Knaben überläuft es kalt —

Wohl denkt er seiner Sennerin;

Doch zieht es ihn mit Allgewalt
In ihre weißen Arme hin.

„Wer bist Du?" ruft er, ,,thu' mir's kund!"

Eiskalt umschlingt sie ihn, die Fee
Der Gletscher und auf heißem Mund
Preßt sie — „ein kaltes ©i§ = Baiser!"

» 0. I.

Wer Ander'« eine Grube gräbt rc. rc.

Student Bummel, der vor Kurzem in eine große Uni-
versitätsstadt übergesiedelt ist, verläßt spät Nachts das Wirths-
haus. Da er merkt, daß er gehörig bekueipt ist, nimmt er
eine Droschke. Kaum sitzt er d'rin, da füllt ihm ein, daß er
nur mehr zehn Mark hat, mit denen er noch drei Tage
auskommen muß; die Droschke bis zu seiner Wohnung kostet
aber mindestens drei Mark.

„Teufel", sagt er, „so viel darfst du nicht ausgeben!"
öffnet kurz enschlossen leise die Wagenthür und springt hinaus.

dabei noch auf einen Lehmhaufen, aus dem er sich nur müh-
sam herausarbeiten kann. Nach mehrstündigem Umherirren
kommt er endlich in seine Wohnung.

Als er am nächsten Morgen aufwacht, weiß er absolut
nicht, lvie er nach Hause gekommen. Da fällt sein Blick auf
seine über und über beschmutzten Kleider. Er stürzt zu seiner
Hose, zieht sein Portemonnaie heraus, zählt nach — und richtig
fehlt ihm gerade der Betrag für zwei Nachtdroschkcn vom Wirths-
haus bis zu seiner Wohnung.

„Herrgott, jetzt geht mir ein Licht auf!" sagt er; „Hab'
ich die beiden Kutscher vor'm Einsteigen bezahlt, in meinem
Dusel ganz darauf vergessen, und so, statt den Kutscher, beide
Mal' mich selbst um das Fahrgeld geprellt!"

^^Nestützt auf seinen Alpenstock,

4M Lehnt nind' der Bub' am Gletschereis,
o! Entkommen ist der Gcmsenbock —

Wie machte ihm ^e^Zagd so heiß!
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die Gletscher-Fee" "Wer Ander'n eine Grube gräbt etc."
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Nagel, Ludwig von
Entstehungsdatum
um 1885
Entstehungsdatum (normiert)
1880 - 1890
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 82.1885, Nr. 2066, S. 66
 
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