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Das Ständchen,
legen sie los. Verschiedene Zu-
hörer hatten sich eingefunden, die
Nachbarschaft profitirt am offenen
Fenster von dem Kunstgenüsse,
auch Herrn Rötels Fenster öffnen
sich, und der Herr Bürgermeister
mit Familie erscheint am offenen
Fenster der hell erleuchteten,
guten Stube. Die ersten Takte
des bekannten Liedes: „Stille
Nacht, heilige Nacht" lassen zwar
manches zu wünschen iiber, aber
die drei Stimmen klingen laut
hinaus in die schweigende Stille,
und wenige Augenblicke später
ist Herr Rötel auf die Straße
herabgeeilt und singt im Quar-
tett init.

Kaum ist das Lied zu Ende,
springt er wieder die Treppen
empor, tritt an's offene Fenster
und dankt mit weithin schallenden
Worten in feuriger Rede dein
Liederkranze für die dargebrachte
Ovation. Die drei Untenstehen-
den antworten mitdem schneidigen
Sängergruße des Schnitzelburger
Liederkranzes, den Rötel diesmal
vom Fenster aus mitsingt, bis
Sängerbrüder, Nachbarschaft und

Zuhörer in ein donnerndes Hoch ausbrechen, und Herr Notel, zu Thränen gerührt über die ihm gewordene Auszeichnung, seiner theuern
Gattin um den Hals fällt.

Aus der guten, alten Zeit.

Landrichter (bei der Gemeinde-Visitation): „Sieht Er denn
auch strenge darauf, daß die Polizüstunde genau eingehalten

wird?" — Gemeindediener: „Da kaamst recht!" — Land-
richter: „Ja, was thut Er, wenn Er nach der Polizeistunde
Bauern antrifft, die noch zechen?" — Gemeindediencr:
„Mittrinka; und wenn s' geh'n, geh' t’ aa." — Landrichter:
„Da Übertritt Er ja selbst die Polizeistunde!" — Gemcinde-
diener: „Da hast recht!"

Himmelsleiter.

Als Gott auf Erden mit der Arbeit fertig war, zerschlug er
die Himmelsleiter, mittelst welcher er bisher niederstieg, in viele,
viele Stücke; für jeden Menschen eines.

Auf diesen Stückchen Himmelsleiter strebt nun der Mensch mit
seiner Kunst dem Göttlichen entgegen nnd kommt ihm je nach Größe
seines Theiles nah.

Ob rasch oder langsam, ein Jeder erklimmt seiner Sproßen
Zahl, doch darüber hinaus kommt Keiner.

Ja so!

„Merkwürdig, das Beste von der Gans kann ich nie essen."
„Ja warum denn nicht?"

„Weil's meine Frau immer ißt!"

Auflösung der räthselhaften Inschrift in voriger
Nummer.

's dritte Bataillon ißt a' Semmclsupp' a lari (leere).

1b*
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Das Ständchen" "Aus der guten, alten Zeit"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Flashar, Max
Ille, Eduard
Entstehungsdatum
um 1885
Entstehungsdatum (normiert)
1880 - 1890
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 82.1885, Nr. 2072, S. 115
 
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