Fliegende Blätter (82.1885 (Nr. 2058-2083))

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Ein gegangen.

Die verkannten Hände.

Student Müller: „Bitte mich zu photographiren, jedoch
von rückwärts!" — Photograph: „Warum baut von riick-
wärts?" — Müller: „Ich möchte mir einen Jux erlauben
und meinen sämmtlichen Gläubigern vor meiner Abreise von
hier eine solche Photographie zum Andenken übersenden."

(Nach acht Tagen.) Photograph: „Teufel, schickt mir da
der Student Müller seine Photographie. Da bin ich schön
eingegangen!"

„Geh', Großmama, zieh' doch Deine alten, ledernen
Handschuhe aus — sie sind Dir ja so viel zu weit!"

Schmeichelhaft.

Dicke Hausfrau (auf einem Hausball zu ihrem Tänzer):
„Bitte, wollen Sie nicht etwas mit dem Tanzen aussetzen und eine
kleine Erfrischung nehmen?"

Herr: „Ich danke wirklich, gnädige Frau! Erst die Pflicht,
dann das Vergnügen!" _

Dresd'ncr Frühlingslied.

bidde, bidde, lieber Lenz,
^WAKomm' bald in unsre Residenz
& T Und mach' de Blümchen schbriesen:
Jetzt is es noch recht beese kalt,

Da kriegt mer Sie den Schnupfen bald —
Hazi, jetzt niußt' ich nießen.

Mach' alle Beeme scheene grin,

Laß' bald uns in de Boomblüth' zieh'n,
Färb' scheckig bund de Wiesen,
lind schick' ooch de Frau Nachtigall —
Mchlwirmchen gießt 's ja überall —
Hazi, jetzt mußt' ich nießen.

Sieh, dort fliegt schon ä junger Staar,
Und hier grißt uns ä Finkenbaar
Mit Liedchen, wundersißen;

Auf jenem Boom 'ne Elster schreit,

Nu iS der Frühling nich mehr weit —
Hazi, jetzt mußt' ich^nießen.

Mikado.

Aus der Jnstruktionsstnndc.

Unteroffizier: „. .Wie oft soll also
der Soldat baden, Plümike?"

Plümicke: „Womöglich so oft wie
möglich!"

Nntcr'm Pantoffcl.

Kellner: „Wünschen der gnä' Herr noch ein Glas Bier?"
Er: „Bitte, wenden Sie sich an meine Frau!"

Redactiom I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München.
Kgl. Hof-Buchdruckerei von E. Mühlthalcr in München.

Hikfil eine Anlage.