Fliegende Blätter (82.1885 (Nr. 2058-2083))

200 Ein rücksichtsvoller Sohn.

>P|jjmei Frösche, bic im Sumpfe stacken.
Bestrebten sich, recht süß zu quaken;

Doch weil ihr Ruhm noch immer streitig.

So rühmten sic sich gegenseitig.

Der eine rief mit lautem Schall:

Du quakst wie eine Nachtigall!

Der andere beugte d'rauf sein Knie:

Fürwahr, Du bist ein Quakgenie! —

Heut' trotzen sie dem Neid und Haß

Alltäglich quakender Naturen

Und quaken auf dem Froschparnaß

Als anerkannte Dioskuren. x. r.

Ballgcspriich.

Dame:

„Ich habe Ihnen
meine Ansicht über die-
sen Gegenstand nun
mitgctheilt, allein Sie
werden mich wohl nicht
verstanden haben —
es war auch rechter
Kohl, was ich sagte."

Herr:

„O, mein Fräu-
lein, und wenn es
Kohlwäre, auf Ihren
holden Lippen
wird es zu Rosen -
kohl!"

seligkeit?"—Amalie: „Nein!" — Schulinspector: „Und
warum nicht?" — Amalie: „Weil's nicht ewig dauert!"

Vater: „Was, Bruno, Du hast nachsitzen müssen wegen
Mangel eines Entschuldigungsscheins für die gestrige Schul-
versäumniß? Ich habe Dir doch einen solchen geschrieben und
mitgegeben!" — Sohn: „Ja, der war aber so voll ortho-
graphischer Schnitzer, daß ich mich wirklich geuircn mußte, ihn
abzugeben!" _

H v ch st c Glückseligkeit.

Der Herr Schulinspector spricht am Schluß der Prüfung
noch wenige Worte au die aus der Schule zu entlassenden Mädchen
und kommt insbesondere auf das Tanzen zu sprechen. Er erzählt
ihnen, daß manche Mädchen das Tanzen fiir die höchste Glück-
seligkeit halten, dieses Vergnügen aber die Glückseligkeit nicht sei
und fährt, ein Mädchen zur Antwort aufrufend, fort: „Oder hältst
vielleicht Du, Amalie, das Tanzen für die höchste Glück-

Nedaction: I. Schneider in München. — Verlag von Braun <fc Schneider in München.
Kgl. Hof-Buchdruckerei von E. Miihlthalcr in München.

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