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Sie schaffet rastlos, opfert, duldet,
Versöhnet jeden Lebensstreit,
Und kommt ein Unglück unverschuldet,
Sie trügt es mit Ergebenheit.
Sie ist der gute Geist des Hauses,
Sein Heil und Ehre, Schmuck und Zier.
Der Wohlgeschmack des schlichten
Schmaußes,
Das Wohlbehagen kommt von ihr.
Die Hütten macht zu Paradiesen,
Zur Königsburg des Bürgers Bau —
Aus Herzensgrund sei sie gepriesen
Im deutschen Haus die deutsche Frau!
4j|||a sie noch Wäsche in die Vorstadt trug,
«§3? Wer hatte wohl des armen Mädchens
$ * acht?
Zwar ihre dunkeln Augen blickten klug
Und reizend war ihr Mund, wenn sie gelacht.
Auch sang sie oft für sich mit heiter'm Sinn,
Doch, das; man d'rum sie lobte — Gott
behüte!
Wer kümmert sich um eine Wäscherin?
Und doch war damals ihre schönste Blüthe.
Und jetzt — als Primadonna allverchrt,
Gefeiert als die erste Künstlerin —
Brillanten, Blumen, was ihr Herz begehrt,
Man streut es ihr mit vollen Händen hin;
Den Fürsten selbst nach ihrer Laune lenkt
Sie willenlos — als Herrin seines Thrones.
Und doch — Therese oft in Thränen denkt
Der armen Mutter und des Nachbarsohnes.
Nur ihre Mutter und ein Nachbarsohn,
Die freuten sich, so oft Therese sang,
Es rührte sie der wunderbare Ton,
Der aus des Mädchens reinem Herzen drang.
Therese lachte, hing die Wäsche auf
Und sang dazu — zuweilen hielt sie inne —
Und schaute lang' zum Firmament hinaus,
Als ob sie eines Räthsels sich besinne.
Zu ihr in Freuden, wie in Schmerzen
Vertrauend, wärmster Liebe voll,
Ausrichten sich der Kinder Herzen,
Sie lehret Jedes, was es soll.
Wie sie mit klugem Sinne meistert
Den Gang des Hauses, Magd und
Knecht!
Von ihrem heil'gen Amt begeistert
Wirkt sic und adelt ihr Geschlecht.
Wo sie nicht ist, da stockt das Leben,
Und freudig sproßt es, wenn sie nah.
Rach Innen nur geht all' ihr Streben,
Was außen, ist für sie nicht da.
(Fortsetzung folgt.)
Sie schaffet rastlos, opfert, duldet,
Versöhnet jeden Lebensstreit,
Und kommt ein Unglück unverschuldet,
Sie trügt es mit Ergebenheit.
Sie ist der gute Geist des Hauses,
Sein Heil und Ehre, Schmuck und Zier.
Der Wohlgeschmack des schlichten
Schmaußes,
Das Wohlbehagen kommt von ihr.
Die Hütten macht zu Paradiesen,
Zur Königsburg des Bürgers Bau —
Aus Herzensgrund sei sie gepriesen
Im deutschen Haus die deutsche Frau!
4j|||a sie noch Wäsche in die Vorstadt trug,
«§3? Wer hatte wohl des armen Mädchens
$ * acht?
Zwar ihre dunkeln Augen blickten klug
Und reizend war ihr Mund, wenn sie gelacht.
Auch sang sie oft für sich mit heiter'm Sinn,
Doch, das; man d'rum sie lobte — Gott
behüte!
Wer kümmert sich um eine Wäscherin?
Und doch war damals ihre schönste Blüthe.
Und jetzt — als Primadonna allverchrt,
Gefeiert als die erste Künstlerin —
Brillanten, Blumen, was ihr Herz begehrt,
Man streut es ihr mit vollen Händen hin;
Den Fürsten selbst nach ihrer Laune lenkt
Sie willenlos — als Herrin seines Thrones.
Und doch — Therese oft in Thränen denkt
Der armen Mutter und des Nachbarsohnes.
Nur ihre Mutter und ein Nachbarsohn,
Die freuten sich, so oft Therese sang,
Es rührte sie der wunderbare Ton,
Der aus des Mädchens reinem Herzen drang.
Therese lachte, hing die Wäsche auf
Und sang dazu — zuweilen hielt sie inne —
Und schaute lang' zum Firmament hinaus,
Als ob sie eines Räthsels sich besinne.
Zu ihr in Freuden, wie in Schmerzen
Vertrauend, wärmster Liebe voll,
Ausrichten sich der Kinder Herzen,
Sie lehret Jedes, was es soll.
Wie sie mit klugem Sinne meistert
Den Gang des Hauses, Magd und
Knecht!
Von ihrem heil'gen Amt begeistert
Wirkt sic und adelt ihr Geschlecht.
Wo sie nicht ist, da stockt das Leben,
Und freudig sproßt es, wenn sie nah.
Rach Innen nur geht all' ihr Streben,
Was außen, ist für sie nicht da.
(Fortsetzung folgt.)
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Lebensbilder aus der Frauenwelt"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)