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Vom Regen in die Traufe.
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Bäuerin: „Sie, tragen S' 'mal de es da ^nauf zur Frau
Vom Regen in die Traufe.
Baronin!" — Baron: „Wie! Sehe ich etwa
aus wie ein Bedienter?" - Bäuerin: „Na,
a' Bedient« sau S' net — der schaut schon nobler
aus wie Sie!"
Milderungsgrund.
Präsident (zum Angeklagten): „Sie sind ge-
ständig, den Einbruch in die Rentamtskasse verübt
zu haben. Haben Sie noch etwas vorzubringen?" —
Angeklagter: „Ich bitte um mildernde Umstände,
weil ich von dem gestohlenen Gelde meine rück-
ständige Steuer bezahlt habe!"
Kleines Miß v erst andniß.
Das im besten Mannesalter stehende und entsetz-
lich vornehme Fräulein von B., welches während des
Essens ihren Tischnachbar, einen Förster, mit fran-
zösischen Redensarten heimgesucht, erhebt sich, als die
Tafel aufgehoben wird, mit den Worten: „Nicht wahr,
Herr Förster, auch Sie sind froh, daß dieses ennuyante
Diner vorüber ist? Ich wenigstens bin furchtbar
katiZnäe!" — „Das Hab' ich lang schon g'merkt,
Gnädige, daß S' fad san — i' geh' auch!"
Aus der Jnstrnrtionsstunde.
Feldwebel (zum Infanteristen Dupke): „Warum
findet die Ernte im Sommer statt? (Dupke schweigt
verlegen.) . . . Kerls, und da sagt so Einer, daß er
auf dem Lande geboren und erzogen wurde! . . .
Damit die Felder für die Herbstmanöver frei
werden!"
Verschiedene Schwärmerei.
Dame: „Nicht wahr, Olga, der junge Bankier
Perlstein hat wirklich reizende Augen?" — Zofe
(schwärmerisch): „Ach, und noch reizendere — Trink-
gelder!"
Aus einer Kritik über „Kabale und Liebe".
„... In den Liebes- und Leidenschaftsscenen war
die Schauspielerin sehr matt; — erst nachdem sie das
Gift genommen, kam sie in ihr richtiges Lebens-
element!" _
Transparent-Inschrift.
In der Residenzstadt eines kleinen Fürstenthums
war ein Prinz geboren worden. Darob herrschte
großer Jubel. Abends war große Illumination, und
ein patriotischer Gemüsehändler hatte an seinem Hause
ein Transparent mit folgender Inschrift angebracht:
„Grütze, Graupen, Linsen,
Wir haben einen Prinzen!
Hirse, Reis und Bohnen,
Wir wollen ihn recht schonen!
Nudeln, Gries und Erbsen,
Er wird uns doch nicht sterbsen?!"
Illustration zu Schillert Parabeln und Räthsel.
Wir stammen, uns'rer sechs Geschwister, Die Mutter ewig ernst und düster,
Von einem wundersamen Paar; Der Vater fröhlich immerdar.
Vom Regen in die Traufe.
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Bäuerin: „Sie, tragen S' 'mal de es da ^nauf zur Frau
Vom Regen in die Traufe.
Baronin!" — Baron: „Wie! Sehe ich etwa
aus wie ein Bedienter?" - Bäuerin: „Na,
a' Bedient« sau S' net — der schaut schon nobler
aus wie Sie!"
Milderungsgrund.
Präsident (zum Angeklagten): „Sie sind ge-
ständig, den Einbruch in die Rentamtskasse verübt
zu haben. Haben Sie noch etwas vorzubringen?" —
Angeklagter: „Ich bitte um mildernde Umstände,
weil ich von dem gestohlenen Gelde meine rück-
ständige Steuer bezahlt habe!"
Kleines Miß v erst andniß.
Das im besten Mannesalter stehende und entsetz-
lich vornehme Fräulein von B., welches während des
Essens ihren Tischnachbar, einen Förster, mit fran-
zösischen Redensarten heimgesucht, erhebt sich, als die
Tafel aufgehoben wird, mit den Worten: „Nicht wahr,
Herr Förster, auch Sie sind froh, daß dieses ennuyante
Diner vorüber ist? Ich wenigstens bin furchtbar
katiZnäe!" — „Das Hab' ich lang schon g'merkt,
Gnädige, daß S' fad san — i' geh' auch!"
Aus der Jnstrnrtionsstunde.
Feldwebel (zum Infanteristen Dupke): „Warum
findet die Ernte im Sommer statt? (Dupke schweigt
verlegen.) . . . Kerls, und da sagt so Einer, daß er
auf dem Lande geboren und erzogen wurde! . . .
Damit die Felder für die Herbstmanöver frei
werden!"
Verschiedene Schwärmerei.
Dame: „Nicht wahr, Olga, der junge Bankier
Perlstein hat wirklich reizende Augen?" — Zofe
(schwärmerisch): „Ach, und noch reizendere — Trink-
gelder!"
Aus einer Kritik über „Kabale und Liebe".
„... In den Liebes- und Leidenschaftsscenen war
die Schauspielerin sehr matt; — erst nachdem sie das
Gift genommen, kam sie in ihr richtiges Lebens-
element!" _
Transparent-Inschrift.
In der Residenzstadt eines kleinen Fürstenthums
war ein Prinz geboren worden. Darob herrschte
großer Jubel. Abends war große Illumination, und
ein patriotischer Gemüsehändler hatte an seinem Hause
ein Transparent mit folgender Inschrift angebracht:
„Grütze, Graupen, Linsen,
Wir haben einen Prinzen!
Hirse, Reis und Bohnen,
Wir wollen ihn recht schonen!
Nudeln, Gries und Erbsen,
Er wird uns doch nicht sterbsen?!"
Illustration zu Schillert Parabeln und Räthsel.
Wir stammen, uns'rer sechs Geschwister, Die Mutter ewig ernst und düster,
Von einem wundersamen Paar; Der Vater fröhlich immerdar.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Vom Regen in die Traufe" "Illustration zu Schiller's Parabeln und Räthseln"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 93.1890, Nr. 2349, S. 39
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg