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Jjob 32, 8. Ein Licht Gottes iſt die Seele des Menſchen, er-
forſchend alle Kammern des Innern. — —
5. Das Göttliche iſt jedem Menſchen eingeboren, und
darin beſteht ſeine höchſte Würde. Aber es iſt nur gleichſam
im Keime uns angeboren, und es bedarf ebenſo einer immer
höheren Entwicklung, wie es deren Fä0ig ME Da CGult-
liche iſt uns eingeboren und M DE Cn
haftigkeit.
Mein Gott, die Seele, die dır mir gegeben haſt, rein iſt ſie,
du haſt ſie erſchaffen. (Gebetbuch) Gott hat den Menſchen
einfach erſchaffen, ſie aber ſuchen allerlei Klügeleien. Kohel. 7, 29.
Midrasch Rabbah zu Deuter. 28, 6: „Geſegnet ſei bei deinem
Kommen und bei deinem Gehen — das heißt! Dein Austritt
aus der Welt ſei gleich deinem Eintritt in die Welt: wie dieſer
ohne Sünde, ſei auch jener ohne Sünde.“ So wie Gott rein
iſt, ſo iſt die Seele rein. Berachot 104.
Alſo die Schlechtigkeit im Menſchen iſt etwas Entartetes,
Unnatürliches.
Nicht im Widerſpruche mit dieſer Lehre ſteht I. M. 8, 21:
Denn der Trieb des menſchlichen Herzens iſt böſe von ſeiner
Jugend an (nicht von Geburt an), ferner B L 7 58
Solche Stellen weiſen nur darauf hin, wie nahe es uns liegt
zu ſündigen, wie leicht wir dazu hingetrieben werden.
Verkehrt iſt das Menſchenherz und ſchwach, wer kann es er-
gründen? Jerem. 17, 9. Heil dem Menſchen, der ſtets fürchtet
Zu ſündigen); wer ſein Herz verhärtet, fällt ins Verderben.
CSpr —
Die Erregbarkeit der Sinne bringt uns in die Verſuchung.
zu ſündigen. Obwohl die Sinne für unſere Lebenszwecke
unentbehrlich ſind, ſo ſind ſie doch die Vermittler der Sünde,
indem ſie uns leicht nicht nur zu den erlaubten Genüſſen,
ſondern auch zu den unerlaubten hinleiten. Der Anreiz dazu
aber kommt von den Dingen außer uns.
Du ſollſt nicht gelüſten. (Letztes Bundeswort) Die Frommen
haben ihr Herz in ihrer Macht, die Gottloſen ſind in der Macht
ihres Herzens. (Beresch. Rabbah zu 1. M. 27, 41)
In den Erzählungen von Adam und Eva ſowie von
Kain und Abel ſtellt uns die Thora dar, wie der Menſch
Jjob 32, 8. Ein Licht Gottes iſt die Seele des Menſchen, er-
forſchend alle Kammern des Innern. — —
5. Das Göttliche iſt jedem Menſchen eingeboren, und
darin beſteht ſeine höchſte Würde. Aber es iſt nur gleichſam
im Keime uns angeboren, und es bedarf ebenſo einer immer
höheren Entwicklung, wie es deren Fä0ig ME Da CGult-
liche iſt uns eingeboren und M DE Cn
haftigkeit.
Mein Gott, die Seele, die dır mir gegeben haſt, rein iſt ſie,
du haſt ſie erſchaffen. (Gebetbuch) Gott hat den Menſchen
einfach erſchaffen, ſie aber ſuchen allerlei Klügeleien. Kohel. 7, 29.
Midrasch Rabbah zu Deuter. 28, 6: „Geſegnet ſei bei deinem
Kommen und bei deinem Gehen — das heißt! Dein Austritt
aus der Welt ſei gleich deinem Eintritt in die Welt: wie dieſer
ohne Sünde, ſei auch jener ohne Sünde.“ So wie Gott rein
iſt, ſo iſt die Seele rein. Berachot 104.
Alſo die Schlechtigkeit im Menſchen iſt etwas Entartetes,
Unnatürliches.
Nicht im Widerſpruche mit dieſer Lehre ſteht I. M. 8, 21:
Denn der Trieb des menſchlichen Herzens iſt böſe von ſeiner
Jugend an (nicht von Geburt an), ferner B L 7 58
Solche Stellen weiſen nur darauf hin, wie nahe es uns liegt
zu ſündigen, wie leicht wir dazu hingetrieben werden.
Verkehrt iſt das Menſchenherz und ſchwach, wer kann es er-
gründen? Jerem. 17, 9. Heil dem Menſchen, der ſtets fürchtet
Zu ſündigen); wer ſein Herz verhärtet, fällt ins Verderben.
CSpr —
Die Erregbarkeit der Sinne bringt uns in die Verſuchung.
zu ſündigen. Obwohl die Sinne für unſere Lebenszwecke
unentbehrlich ſind, ſo ſind ſie doch die Vermittler der Sünde,
indem ſie uns leicht nicht nur zu den erlaubten Genüſſen,
ſondern auch zu den unerlaubten hinleiten. Der Anreiz dazu
aber kommt von den Dingen außer uns.
Du ſollſt nicht gelüſten. (Letztes Bundeswort) Die Frommen
haben ihr Herz in ihrer Macht, die Gottloſen ſind in der Macht
ihres Herzens. (Beresch. Rabbah zu 1. M. 27, 41)
In den Erzählungen von Adam und Eva ſowie von
Kain und Abel ſtellt uns die Thora dar, wie der Menſch