Lett-Schau
3.Be1laae rum ctmmiiagne-irameead
Nummer 120
Sl. März lSlS
4. llriegsjahr
Landkrieg, ll-voot-llrieg und —?
Besserwisser im deutschen Vaterlai^>e gesagt:
„Landkrieg? Er wird nie zum Ziele führen;
denn selbst wenn wir die Russen bis auf die
uns im Einoernehmen ^eben wollen."
Jnzwischen haben wir die Russen zurück-
gedrückr, zwar lange noch nicht auf die Linie
Petersburg—Moskau, aber wir haben nicht nur
Frieden mit ihnen, sondern sie sind sogar unlere
Freunde und zum Teil unsere Bundesgenossen.
den eigentlichen Hungermonaten ins Land, so
dah der stolze Beherrscher der Welt sich ge-
zwungen sieht, ohne alle Scham die armen Neu-
tralen wie ein Strauchdieb um Schrffsraum an-
zufallen. Et, ei, welche Wandlung! Jetzt sagen
krieg und der U-Boot-Krieg werden's gemein-
schaftlich machen" und vergessen dabei den dritten
im Bunde. Mutter und Amme der beiden
andern: D'e Kriegsanleihe.
Wenn die feindlichen Zeitungen jetzt Zeter
Mordio schreien, daß wir auf Grund unseres
Friedens mit Rußland dieses reiche Land ftned-
lich durchd^ängen und im W^ege des Handels-
fältige Zinsen trägt.
Wir stehen vor großen Entscheidungen. Der
endgültige Sieg, der als Gedanke unausrottbar
Umschwung im Westen herbeiführen mie ^im
Osten. Unsere Waffen sind scbarf, unsere U-Boote
liegen aus der Lauer und schnüren dem Eng-
länder die Kehle ab.
Sorgt, daß auch der Dritte im Bunde auf
seinem Posten^sei! Wer selbst nicht Anleihe
Kriegsanleihe, und du kannst sagen, daß du dabei
gewesen bist. Oblt. Fiach.
Nerrogtum ^urland.
rates vom 8. Mär/wurde einmütig^— auch von
den Vertretern des etwa 75 Prozent umsassenden
lettischen Teiles der Bevölkerung — Anschluß
Kurlands an das Deutsche Reich beantragt. Der
Beschluß wurde wie folgt begründet:
„Nur unter monarchischer Leitung und
einer kraftoollen Negierung im engsten An-
schlusse an das Deutsche Reich — dürfen wir
Kurländer eine Heilung der durch den Weltkrieg
bedürfnisse erhoffen.^ Das uns ^vor Augen
stehende Beispiel der bis zur wahnsinnigen
Anarchie ausgearteten russischen Demokratie kann
uns in unserer schon vorhandenen monarchischen
Gesinnung nur noch besestig-'n und kräftigen.
Die von uns ersehnte Personalunion mrt dem
einen dauernden Anschluß an das Deutsche Reich.
Mit Liv- und Estland verbinden uns nicht
nur die bisherigen Schicksale dieser Lande und
die gemeinsamen Leidrn und Erlebnisse von
Jahrhunderten, sondern auch die Gemeinschaft
ZumletztenSturm!
o
o
Manchmal zerprantt und zerschossen,
Nie er in Stücke ging!
Steht nun zum letzten Sturme,
Zubelt der Glocken Schall.
Unser Acker bestellt.
«ösMch-n Lrnt-s-g-n" b""*
Bringt unserm Deutschland die Mahd.
0
V
unseres religiösen Bekenntnisses und der
wertvollsten Güter einer im Grunde gleichariigen
Kulturentwickiung. Auch das gesamte, durch die
völkerverbindende Osrsee bedingte und geförderte
Wirlschaftrleben läßt die Jniereffen der drei
Ostseeländer so ineinandcr verflochten sein, daß
Schmerz und empfindliche Embuße erfolgen
könnte. Geographlsch und geschichtlich ge-
hören Liv-, Est- und Kurland zusammen,
und erscheint dem Landesrale^hocherwünscht,
Reichskanzler, um die Bitte ausz'ffprechen: „SUne
kaiserliche und königliche Majestät wolle Aller-
gnädigst geruhen, für sich und-seine Nachfolger
die Herzogskrone Kurlands geneigtest anzu-
Jn der Antwort des Neichskanzlers heißt es
darauf u. a.:
^„Mit besonderer Freude und Rührung haben
D^e Allerhöchste ^Entlch^idung Seiner^ Majestät
bindnng ^des Herzogsiums Kurland mit dem
Deutscben Reich gerichtet ist.
Nachdem der kurländische Landesrat im
September v. I. und durch den jetz'gm B schluß
erneut den Willen zur Wiedererrichtung des
der Ausführung dieses Wunsches^nichts mehr im
Wege. S. M. haben mich Allerhöchst beaustragt,
im Namen des Deutschen Rercks das wieder-
Liri wort an die elsässer und
Lothringer.
welscher Sitte^ welscher Arb und welschen Volkes
umzufälschen, erteilt der Kaiserliche Siatthalter
in einem Maueranschlag an die Elsässer und
Lothringer:
Elsaß-Lothringer!
Frankreich will das Schwert nicht nieder-
die sranzösischen Staatsmänner bei einer Kund-
gebung in der Sorbonne zu Paris am 1. März
ihr Kriegsziel, die Eroberung Elsaß-Lothnngens,
unter völllger Verkennung der Kriegslage von
neuem erklärt.
Jahrzehntelang hat Frankreich aus verletzter
Eitelkeir^ den Rachekrieg vorbereitet, heute will
Nicht Liebe zum^ elsaß-Iothrtngischen Volke,
Rachsucht ist die Triebfeder seines Handelns.
Unter dem Vorwand, für Freiheit und Gerechtig-
keit zu kämpfen, verbergen Frankreich und seine
Bundesgenossen ihre herrschsüchtigen Ziele.
Wohl ist der Krieg hart, und die Leiden
unseres Landes, an dessen Grenzen die Kriegs-
furie tobt, sind schwer. Unerjchütterlich ader
und hart wie Eisen ist der Wille des deutlchen
Volkes, am Besrande des Reichs nicht rütieln
zu lassen und Elsaß-Lothringen niemals preis-
zugeben.
Elsaß-Lothringer! Deutsch ist Euer Stamm,
deutsch Eure Sprache, Eure Sitte und Art. Ein
Naub an deulschem Land und Gut war die
Einverleibung el>aß-lothnngischer Gebretsteile in
Frankreich im 17. und 18. Jahrhundert. Von
3.Be1laae rum ctmmiiagne-irameead
Nummer 120
Sl. März lSlS
4. llriegsjahr
Landkrieg, ll-voot-llrieg und —?
Besserwisser im deutschen Vaterlai^>e gesagt:
„Landkrieg? Er wird nie zum Ziele führen;
denn selbst wenn wir die Russen bis auf die
uns im Einoernehmen ^eben wollen."
Jnzwischen haben wir die Russen zurück-
gedrückr, zwar lange noch nicht auf die Linie
Petersburg—Moskau, aber wir haben nicht nur
Frieden mit ihnen, sondern sie sind sogar unlere
Freunde und zum Teil unsere Bundesgenossen.
den eigentlichen Hungermonaten ins Land, so
dah der stolze Beherrscher der Welt sich ge-
zwungen sieht, ohne alle Scham die armen Neu-
tralen wie ein Strauchdieb um Schrffsraum an-
zufallen. Et, ei, welche Wandlung! Jetzt sagen
krieg und der U-Boot-Krieg werden's gemein-
schaftlich machen" und vergessen dabei den dritten
im Bunde. Mutter und Amme der beiden
andern: D'e Kriegsanleihe.
Wenn die feindlichen Zeitungen jetzt Zeter
Mordio schreien, daß wir auf Grund unseres
Friedens mit Rußland dieses reiche Land ftned-
lich durchd^ängen und im W^ege des Handels-
fältige Zinsen trägt.
Wir stehen vor großen Entscheidungen. Der
endgültige Sieg, der als Gedanke unausrottbar
Umschwung im Westen herbeiführen mie ^im
Osten. Unsere Waffen sind scbarf, unsere U-Boote
liegen aus der Lauer und schnüren dem Eng-
länder die Kehle ab.
Sorgt, daß auch der Dritte im Bunde auf
seinem Posten^sei! Wer selbst nicht Anleihe
Kriegsanleihe, und du kannst sagen, daß du dabei
gewesen bist. Oblt. Fiach.
Nerrogtum ^urland.
rates vom 8. Mär/wurde einmütig^— auch von
den Vertretern des etwa 75 Prozent umsassenden
lettischen Teiles der Bevölkerung — Anschluß
Kurlands an das Deutsche Reich beantragt. Der
Beschluß wurde wie folgt begründet:
„Nur unter monarchischer Leitung und
einer kraftoollen Negierung im engsten An-
schlusse an das Deutsche Reich — dürfen wir
Kurländer eine Heilung der durch den Weltkrieg
bedürfnisse erhoffen.^ Das uns ^vor Augen
stehende Beispiel der bis zur wahnsinnigen
Anarchie ausgearteten russischen Demokratie kann
uns in unserer schon vorhandenen monarchischen
Gesinnung nur noch besestig-'n und kräftigen.
Die von uns ersehnte Personalunion mrt dem
einen dauernden Anschluß an das Deutsche Reich.
Mit Liv- und Estland verbinden uns nicht
nur die bisherigen Schicksale dieser Lande und
die gemeinsamen Leidrn und Erlebnisse von
Jahrhunderten, sondern auch die Gemeinschaft
ZumletztenSturm!
o
o
Manchmal zerprantt und zerschossen,
Nie er in Stücke ging!
Steht nun zum letzten Sturme,
Zubelt der Glocken Schall.
Unser Acker bestellt.
«ösMch-n Lrnt-s-g-n" b""*
Bringt unserm Deutschland die Mahd.
0
V
unseres religiösen Bekenntnisses und der
wertvollsten Güter einer im Grunde gleichariigen
Kulturentwickiung. Auch das gesamte, durch die
völkerverbindende Osrsee bedingte und geförderte
Wirlschaftrleben läßt die Jniereffen der drei
Ostseeländer so ineinandcr verflochten sein, daß
Schmerz und empfindliche Embuße erfolgen
könnte. Geographlsch und geschichtlich ge-
hören Liv-, Est- und Kurland zusammen,
und erscheint dem Landesrale^hocherwünscht,
Reichskanzler, um die Bitte ausz'ffprechen: „SUne
kaiserliche und königliche Majestät wolle Aller-
gnädigst geruhen, für sich und-seine Nachfolger
die Herzogskrone Kurlands geneigtest anzu-
Jn der Antwort des Neichskanzlers heißt es
darauf u. a.:
^„Mit besonderer Freude und Rührung haben
D^e Allerhöchste ^Entlch^idung Seiner^ Majestät
bindnng ^des Herzogsiums Kurland mit dem
Deutscben Reich gerichtet ist.
Nachdem der kurländische Landesrat im
September v. I. und durch den jetz'gm B schluß
erneut den Willen zur Wiedererrichtung des
der Ausführung dieses Wunsches^nichts mehr im
Wege. S. M. haben mich Allerhöchst beaustragt,
im Namen des Deutschen Rercks das wieder-
Liri wort an die elsässer und
Lothringer.
welscher Sitte^ welscher Arb und welschen Volkes
umzufälschen, erteilt der Kaiserliche Siatthalter
in einem Maueranschlag an die Elsässer und
Lothringer:
Elsaß-Lothringer!
Frankreich will das Schwert nicht nieder-
die sranzösischen Staatsmänner bei einer Kund-
gebung in der Sorbonne zu Paris am 1. März
ihr Kriegsziel, die Eroberung Elsaß-Lothnngens,
unter völllger Verkennung der Kriegslage von
neuem erklärt.
Jahrzehntelang hat Frankreich aus verletzter
Eitelkeir^ den Rachekrieg vorbereitet, heute will
Nicht Liebe zum^ elsaß-Iothrtngischen Volke,
Rachsucht ist die Triebfeder seines Handelns.
Unter dem Vorwand, für Freiheit und Gerechtig-
keit zu kämpfen, verbergen Frankreich und seine
Bundesgenossen ihre herrschsüchtigen Ziele.
Wohl ist der Krieg hart, und die Leiden
unseres Landes, an dessen Grenzen die Kriegs-
furie tobt, sind schwer. Unerjchütterlich ader
und hart wie Eisen ist der Wille des deutlchen
Volkes, am Besrande des Reichs nicht rütieln
zu lassen und Elsaß-Lothringen niemals preis-
zugeben.
Elsaß-Lothringer! Deutsch ist Euer Stamm,
deutsch Eure Sprache, Eure Sitte und Art. Ein
Naub an deulschem Land und Gut war die
Einverleibung el>aß-lothnngischer Gebretsteile in
Frankreich im 17. und 18. Jahrhundert. Von