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VORWORT

Band XI der Forschungen in Ephesos ist der Publikation von Einzelmonumenten
vorbehalten. Das 1. Faszikel behandelt das sogenannte Hadrianstor, welches schon in der
ersten Grabungsepoche vor dem Ersten Weltkrieg freigelegt wurde. Bearbeiterin ist Frau
Dipl.-Ing. Dr. phil. Hilke Thür. Es hat vieler Arbeit bedurft, die weit verstreuten Archi-
tekturteile zu suchen. Die Autorin konnte auch einen in der Spätantike anzusetzenden
Umbau erkennen.
Wir hoffen, daß auch dieser Band bei den Fachkollegen eine gute Aufnahme finden
wird.
Hermann Vetters

VORWORT DER VERFASSERIN
Die hiermit vorgelegte baugeschichtliche Untersuchung des ,Hadrianstores‘ steht als
Faszikel 1 des Bandes XI der Forschungen in Ephesos am Anfang der geplanten Publika-
tion der Bauten des ,Unteren Embolos‘ (Hadrianstor, Heroon/Byzantinischer Brunnen
und Oktogon). Damit wird nunmehr das schon 1944 in Band V, 1 (Celsusbibliothek) ange-
kündigte Versprechen der Publikation des Torbaues eingelöst.
Grundlage der Arbeit bildeten die Steinaufnahmen, eine Rekonstruktionsskizze und
ein handschriftliches Manuskript des Grabungsarchitekten W. Wilbergs, die dieser bald
nach der Freilegung 1903 anfertigte. Die lediglich exemplarischen Steinaufnahmen — die
aber, höchst anerkennenswert, zu einer im großen und ganzen richtigen Rekonstruktion
führten — konnten nur der Ausgangspunkt der neuen Untersuchung sein. Diese versucht,
den Anforderungen moderner Bauforschung zu genügen.
Die baulichen Reste und die erhaltenen Architekturteile des Tores wurden in den
Jahren 1978—1981 während eines jeweils vier- bis sechswöchigen Aufenthalts in Ephesos
zeichnerisch aufgenommen. Gleichzeitig wurde das gesamte Grabungsgelände nach Bau-
teilen des Tores durchsucht.
Der Torbau ist aus den geringen Resten der Bauinschrift nicht datierbar. Die Aus-
gräber legten wegen der Ähnlichkeit des Obergeschosses mit dem Athener Hadrianstor
eine etwa gleichzeitige Entstehung fest. Diese Datierung mußte durch eine umfassende
stilkritische Analyse der Bauornamentik überprüft werden. In Ephesos sind zahlreiche
Bauten bekannt, die durch ihre Bauinschrift in trajanisch-hadrianische Zeit datiert sind;
sie wurden für einen Vergleich der Bauformen und -Ornamente herangezogen. Der Verfas-
serin bot sich im Winter 1982/83 die Gelegenheit, diesen Teil der Arbeit während eines
siebenmonatigen Aufenthalts am Institute for Advanced Study in Princeton, USA, zu
konzipieren. Dem Institut und vor allem den dort wirkenden Gelehrten, den Herren
Professoren G. Bowersock, Chr. Habicht und H. A. Thompson, sei für ihre Diskussions-
bereitschaft und Hilfe und auch für die Möglichkeit, als ,Begleitperson die Einrichtun-
gen und die Bibliothek des Instituts zu benützen, herzlich gedankt.
 
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