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VI Die materiellen Hinterlassenschaften als Spiegel der byzantinischen Gesellschaft (?)
Als das vielleicht eindeutigste Ergebnis im Zusammenhang zwischen Typ, Datierung und
Materialzusammensetzung können wohl die wenigen byzantinischen und vor allem die nichtby-
zantinischen Schlüsselringe (Typ IV) genannt werden, die zum Großteil aus Messing bestehen.
Von den zehn mehrheitlich in frühbyzantinische Zeit datierenden Fingerringen mit Mono-
gramm (Typ 1.1) sind insgesamt vier Objekte aus Messing (S 77 [Taf. 19 Farbtaf. 19], S 78
[Taf. 19 Farbtaf. 19], S 79 [Taf. 20 Farbtaf. 19] und S 74 [Taf. 19 Farbtaf. 19]). Auch die Ringe
des Typs 1.2 mit Inschriften und/oder Kreuzen auf der Ringplatte bestehen mehrheitlich aus
Messing, auch wenn ihre Datierung hauptsächlich in mittelbyzantinischer Zeit angesiedelt ist.
Die quantitativ ausgewerteten Objekte des Typs 1.5, der Ringe mit Kreispunktzier, die auf-
grund bekannter Vergleiche sämtlich in die Periode des 9.-12. Jahrhunderts zu verweisen sind,
bestehen entweder aus bleihaltiger Bronze, bleihaltigem Messing oder bleihaltigem Kupfer. Auch
die ähnlich datierten Ringe mit Pentagramm (Typ 1.6), von denen vier Exemplare quantitativ
ausgewertet wurden, zeigen ein ähnliches Bild.
Interessant ist vielleicht auch der Typ 1.9, der Ringe mit nichtverzierter Ringplatte und gezack-
tem Rand beinhaltet, vor allem S 164-S 168 (Taf. 26. 27 Farbtaf. 25), die vermutlich erst ab der
zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts datieren, von denen die beiden ausgewerteten Exemplare
beide aus bleihaltigem Rotguss bestehen.
Betrachtet man den Typ der Fingerringe mit Kastenfassung und Glasperleneinlage (Typ II. 1),
die aufgrund von Parallelen vielleicht in das 11. Jahrhundert oder auch später angesetzt werden
können (S 171-S 180 [Taf. 27 Farbtaf. 25. 26]), so kann bei einem Vergleich der Materialzu-
sammensetzung der einzelnen Ringe festgestellt werden, dass kein einheitliches Material zur
Herstellung dieses Typs verwendet wurde.
Die Fingerringe mit arabischer Inschrift aus osmanischer Zeit (Typ 1.3), aber auch die vermut-
lich dem islamisch/osmanischen Bereich zuordenbaren Ringe mit arabesken Motiven (Typ 1.7)
zeigen ebenfalls ein sehr durchmischtes Bild in ihren Materialzusammensetzungen.
Es bleibt festzuhalten, dass sich bei der Objektgruppe der Fingerringe kein nennenswertes
Ergebnis ablesen lässt. Ausnahme sind wohl die Schlüsselringe, die entweder kaiserzeitlich, spät-
römisch oder frühbyzantinisch zu datieren sind und mehrheitlich aus Messing gefertigt wurden.
VI.4.4 Objektgruppe Ohrringe
Als letzte Objektgruppe werden die Ohrringe auf einen Zusammenhang zwischen Typ und Mate-
rialzusammensetzung überprüft. Insgesamt sind bislang 27 Ohrringe bekannt, die entweder in
früh- oder in mittelbyzantinische Zeit datiert werden können (Diagramm 21).
Typologische Einteilung der Ohrringe:
I Ohrringe aus Runddraht
1.1 Unverzierte Ohrringe
1.2 Verzierte Ohrringe
1.2.1 Verzierter Runddraht
1.2.2 Aufgesteckte Perlen oder Anhänger
1.2.3 Drahtohrringe mit Filigran und Dreiecksverzierung
II Ohrringe mit gebogenem Zierteil, Filigran und Granulation
III Dreiviertelkreisförmige, hohle Ohrringe mit Emailverzierung/Schläfenanhänger
VI Die materiellen Hinterlassenschaften als Spiegel der byzantinischen Gesellschaft (?)
Als das vielleicht eindeutigste Ergebnis im Zusammenhang zwischen Typ, Datierung und
Materialzusammensetzung können wohl die wenigen byzantinischen und vor allem die nichtby-
zantinischen Schlüsselringe (Typ IV) genannt werden, die zum Großteil aus Messing bestehen.
Von den zehn mehrheitlich in frühbyzantinische Zeit datierenden Fingerringen mit Mono-
gramm (Typ 1.1) sind insgesamt vier Objekte aus Messing (S 77 [Taf. 19 Farbtaf. 19], S 78
[Taf. 19 Farbtaf. 19], S 79 [Taf. 20 Farbtaf. 19] und S 74 [Taf. 19 Farbtaf. 19]). Auch die Ringe
des Typs 1.2 mit Inschriften und/oder Kreuzen auf der Ringplatte bestehen mehrheitlich aus
Messing, auch wenn ihre Datierung hauptsächlich in mittelbyzantinischer Zeit angesiedelt ist.
Die quantitativ ausgewerteten Objekte des Typs 1.5, der Ringe mit Kreispunktzier, die auf-
grund bekannter Vergleiche sämtlich in die Periode des 9.-12. Jahrhunderts zu verweisen sind,
bestehen entweder aus bleihaltiger Bronze, bleihaltigem Messing oder bleihaltigem Kupfer. Auch
die ähnlich datierten Ringe mit Pentagramm (Typ 1.6), von denen vier Exemplare quantitativ
ausgewertet wurden, zeigen ein ähnliches Bild.
Interessant ist vielleicht auch der Typ 1.9, der Ringe mit nichtverzierter Ringplatte und gezack-
tem Rand beinhaltet, vor allem S 164-S 168 (Taf. 26. 27 Farbtaf. 25), die vermutlich erst ab der
zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts datieren, von denen die beiden ausgewerteten Exemplare
beide aus bleihaltigem Rotguss bestehen.
Betrachtet man den Typ der Fingerringe mit Kastenfassung und Glasperleneinlage (Typ II. 1),
die aufgrund von Parallelen vielleicht in das 11. Jahrhundert oder auch später angesetzt werden
können (S 171-S 180 [Taf. 27 Farbtaf. 25. 26]), so kann bei einem Vergleich der Materialzu-
sammensetzung der einzelnen Ringe festgestellt werden, dass kein einheitliches Material zur
Herstellung dieses Typs verwendet wurde.
Die Fingerringe mit arabischer Inschrift aus osmanischer Zeit (Typ 1.3), aber auch die vermut-
lich dem islamisch/osmanischen Bereich zuordenbaren Ringe mit arabesken Motiven (Typ 1.7)
zeigen ebenfalls ein sehr durchmischtes Bild in ihren Materialzusammensetzungen.
Es bleibt festzuhalten, dass sich bei der Objektgruppe der Fingerringe kein nennenswertes
Ergebnis ablesen lässt. Ausnahme sind wohl die Schlüsselringe, die entweder kaiserzeitlich, spät-
römisch oder frühbyzantinisch zu datieren sind und mehrheitlich aus Messing gefertigt wurden.
VI.4.4 Objektgruppe Ohrringe
Als letzte Objektgruppe werden die Ohrringe auf einen Zusammenhang zwischen Typ und Mate-
rialzusammensetzung überprüft. Insgesamt sind bislang 27 Ohrringe bekannt, die entweder in
früh- oder in mittelbyzantinische Zeit datiert werden können (Diagramm 21).
Typologische Einteilung der Ohrringe:
I Ohrringe aus Runddraht
1.1 Unverzierte Ohrringe
1.2 Verzierte Ohrringe
1.2.1 Verzierter Runddraht
1.2.2 Aufgesteckte Perlen oder Anhänger
1.2.3 Drahtohrringe mit Filigran und Dreiecksverzierung
II Ohrringe mit gebogenem Zierteil, Filigran und Granulation
III Dreiviertelkreisförmige, hohle Ohrringe mit Emailverzierung/Schläfenanhänger