XV
VORWORT DER GRABUNGSLEITERIN
Mit der in den Jahren 1975 bis 1983 erfolgten Freilegung der Wohneinheit 7 krönte Hermann VETTERS,
langjähriger Grabungsleiter in Ephesos, sein Lebenswerk. Ihm ist es zu verdanken, dass das Hanghaus 2
vollständig ausgegraben sowie eine Schutzdachkonstruktion geplant und errichtet wurde, begleitend dazu
Konservierungsmaßnahmen für die Schmuckoberflächen ergriffen und auch die wissenschaftlichen Bear-
beitungen des Monuments eingeleitet wurden. Wie die Ausgrabung selbst, so stellten auch alle anderen
initiierten Maßnahmen die beteiligten Personen vor große Herausforderungen, sodass es nicht erstaunt, dass
die vollständige Überdachung des Hanghauses 2 erst im Jahr 1999 erfolgen und anstatt punktueller Konser-
vierungsmaßnahmen eine ständige Ruinenwartung implementiert werden konnte und die wissenschaftliche
Auswertung bis heute andauert.
Die Quellenlage für die Wohneinheit 7 ist ungleich besser als für andere Bereiche des Hanghauses 2.
So wurde beispielsweise der Zerstörungsbefund im Peristylhof im Vergleich zu anderen Wohneinheiten
detailliert dokumentiert, was die Auswertung erheblich erleichtert. Wie in der archäologischen Forschungs-
landschaft durchaus noch immer üblich, wurden zwar als außergewöhnlich erachtete Einzelfunde publiziert,
der Gesamtbefund allerdings blieb unveröffentlicht. Es ist dem bewährten Hanghaus-Team am Institut für
Kulturgeschichte der Antike an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften unter der Leitung von
Elisabeth Rathmayr zu verdanken, dass 30 Jahre nach der Freilegung eine kontextuelle Bearbeitung des
Befunds unter Berücksichtigung aller Materialgruppen erfolgen konnte.
Die methodischen und daraus resultierenden inhaltlichen Einschränkungen liegen in der Grabungsge-
schichte begründet, denn zweifelsohne entsprechen die Grabungs- und Dokumentationsmethoden trotz der
Bemühungen heutigen Ansprüchen nicht und dementsprechend eingeschränkt muss die Aussagekraft und
ebenso hypothetisch die Interpretation mancher interessanter Befunde bleiben. Dank des großen Engage-
ments der Bearbeiterinnen und Bearbeiter ist es aber fraglos gelungen, der lückenhaften und bisweilen
widersprüchlichen Evidenz so viel Information wie möglich abzugewinnen und eine diskussionswürdige
Gesamtinterpretation des Hauses vorzulegen. Dies gilt vor allem für die weitreichenden Analysen von
Elisabeth Rathmayr zu Fragen von Besitzverhältnissen im Hanghaus 2 und den Funktionen der Wohnein-
heit 7 vor dem Hintergrund des Kaiserkults in Ephesos. Ich bin überzeugt, dass ihre mutigen Überlegungen
den Anstoß zu weiteren Diskussionen geben werden! Zugleich möchte ich es aber nicht verabsäumen, mei-
nen persönlichen Dank auszusprechen, und zwar an Rene Ployer, der nach meinem beruflichen Wechsel
die Auswertung der von mir geleiteten Grabungen übernommen hat, sowie an Alice Waldner für ihre
detaillierte Keramikanalyse, die das chronologische Gerüst für alle weiteren Interpretationen darstellt.
Natürlich stehen hinter den Akteuren - wie immer - Institutionen, die wissenschaftliche Arbeit erst
ermöglichen. Dies gilt auch für die Hanghaus-Forschung, die ohne das langjährige Engagement der Öster-
reichischen Akademie der Wissenschaften und die finanzielle Unterstützung durch den Fonds zur Förderung
der wissenschaftlichen Forschung nicht denkbar wäre. Das Österreichische Archäologische Institut hat nicht
nur vor Jahrzehnten die Kosten für die Ausgrabung des Hanghauses 2 getragen, sondern bietet mit den
rechtlichen Grundlagen und seiner Infrastruktur die Basis aller Arbeiten in Ephesos. Es sind aber die türki-
schen Behörden, allen voran das Ministerium für Kultur und Tourismus, die durch die jährliche Erteilung
der Grabungslizenz die Forschungen erst ermöglichen. Ihnen allen sei aufrichtig dafür gedankt, dass sie in
Zeiten großer politischer und wirtschaftlicher Umwälzungen Ephesos die Treue halten!
Wien, März 2014
Sabine Ladstätter
VORWORT DER GRABUNGSLEITERIN
Mit der in den Jahren 1975 bis 1983 erfolgten Freilegung der Wohneinheit 7 krönte Hermann VETTERS,
langjähriger Grabungsleiter in Ephesos, sein Lebenswerk. Ihm ist es zu verdanken, dass das Hanghaus 2
vollständig ausgegraben sowie eine Schutzdachkonstruktion geplant und errichtet wurde, begleitend dazu
Konservierungsmaßnahmen für die Schmuckoberflächen ergriffen und auch die wissenschaftlichen Bear-
beitungen des Monuments eingeleitet wurden. Wie die Ausgrabung selbst, so stellten auch alle anderen
initiierten Maßnahmen die beteiligten Personen vor große Herausforderungen, sodass es nicht erstaunt, dass
die vollständige Überdachung des Hanghauses 2 erst im Jahr 1999 erfolgen und anstatt punktueller Konser-
vierungsmaßnahmen eine ständige Ruinenwartung implementiert werden konnte und die wissenschaftliche
Auswertung bis heute andauert.
Die Quellenlage für die Wohneinheit 7 ist ungleich besser als für andere Bereiche des Hanghauses 2.
So wurde beispielsweise der Zerstörungsbefund im Peristylhof im Vergleich zu anderen Wohneinheiten
detailliert dokumentiert, was die Auswertung erheblich erleichtert. Wie in der archäologischen Forschungs-
landschaft durchaus noch immer üblich, wurden zwar als außergewöhnlich erachtete Einzelfunde publiziert,
der Gesamtbefund allerdings blieb unveröffentlicht. Es ist dem bewährten Hanghaus-Team am Institut für
Kulturgeschichte der Antike an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften unter der Leitung von
Elisabeth Rathmayr zu verdanken, dass 30 Jahre nach der Freilegung eine kontextuelle Bearbeitung des
Befunds unter Berücksichtigung aller Materialgruppen erfolgen konnte.
Die methodischen und daraus resultierenden inhaltlichen Einschränkungen liegen in der Grabungsge-
schichte begründet, denn zweifelsohne entsprechen die Grabungs- und Dokumentationsmethoden trotz der
Bemühungen heutigen Ansprüchen nicht und dementsprechend eingeschränkt muss die Aussagekraft und
ebenso hypothetisch die Interpretation mancher interessanter Befunde bleiben. Dank des großen Engage-
ments der Bearbeiterinnen und Bearbeiter ist es aber fraglos gelungen, der lückenhaften und bisweilen
widersprüchlichen Evidenz so viel Information wie möglich abzugewinnen und eine diskussionswürdige
Gesamtinterpretation des Hauses vorzulegen. Dies gilt vor allem für die weitreichenden Analysen von
Elisabeth Rathmayr zu Fragen von Besitzverhältnissen im Hanghaus 2 und den Funktionen der Wohnein-
heit 7 vor dem Hintergrund des Kaiserkults in Ephesos. Ich bin überzeugt, dass ihre mutigen Überlegungen
den Anstoß zu weiteren Diskussionen geben werden! Zugleich möchte ich es aber nicht verabsäumen, mei-
nen persönlichen Dank auszusprechen, und zwar an Rene Ployer, der nach meinem beruflichen Wechsel
die Auswertung der von mir geleiteten Grabungen übernommen hat, sowie an Alice Waldner für ihre
detaillierte Keramikanalyse, die das chronologische Gerüst für alle weiteren Interpretationen darstellt.
Natürlich stehen hinter den Akteuren - wie immer - Institutionen, die wissenschaftliche Arbeit erst
ermöglichen. Dies gilt auch für die Hanghaus-Forschung, die ohne das langjährige Engagement der Öster-
reichischen Akademie der Wissenschaften und die finanzielle Unterstützung durch den Fonds zur Förderung
der wissenschaftlichen Forschung nicht denkbar wäre. Das Österreichische Archäologische Institut hat nicht
nur vor Jahrzehnten die Kosten für die Ausgrabung des Hanghauses 2 getragen, sondern bietet mit den
rechtlichen Grundlagen und seiner Infrastruktur die Basis aller Arbeiten in Ephesos. Es sind aber die türki-
schen Behörden, allen voran das Ministerium für Kultur und Tourismus, die durch die jährliche Erteilung
der Grabungslizenz die Forschungen erst ermöglichen. Ihnen allen sei aufrichtig dafür gedankt, dass sie in
Zeiten großer politischer und wirtschaftlicher Umwälzungen Ephesos die Treue halten!
Wien, März 2014
Sabine Ladstätter