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X Mosaiken
1 PERISTYLHOF 38b (TAF. 419; 432)
Die dreiseitige Form des Peristylhofes geht auf die Errichtungszeit der Wohneinheit zurück. Während sich
demnach im Süden zu keiner Zeit ein Stylobat und Umgang befanden, sind die N- und die O-Halle seit
damals in ihrem Grundriss erhalten. Der W-Umgang wurde hingegen nach der Aufgabe der WE nach der
Zerstörung im 3. V. des 3. Jhs. n. Chr. großteils von direkt auf dem Schutt errichteten Mauern überbaut.
38b, O-Umgang
Der Mosaikboden ist in diesem Abschnitt bis auf eine Fehlstelle in der NO-Ecke zur Gänze erhalten. Klein-
flächige Ausrisse, die mit Horozanmörtel geschlossen wurden, befinden sich vor den Schwellen zu den
Räumen 38a und 32e. Ein horizontaler Riss, der - wie auch die Niveauverwerfungen - durch Erdbebenstöße
hervorgerufen sein muss, durchzieht den Boden auf der Höhe des Raumes 38d. Vereinzelt befinden sich auf
der Mosaikoberfläche Brandspuren. Obwohl unter dem Mosaik nicht gegraben worden ist, lässt sich seine
Bettung an der Ausrissstelle im Nordosten der Halle erkennen (Taf. 451 Abb. 1); der Aufbau entspricht der
vitruvianischen Beschreibung von statumen - rudus - nucleus1'. Auf dem gewachsenen Fels liegt eine ca.
15 cm starke Schicht aus locker vennörtelten Bruchsteinen, darüber eine ebenso dicke Lage aus graurosa
Mörtel mit kleinen Steinchen. Es folgt eine ca. 5 cm starke Schicht aus feinem rosa Mörtel, über der die
Setzschicht der Tesserae aus weißem Kalkmörtel anschließt. Die weißen, gelben und roten Tesserae sind
unregelmäßig zugeschnitten und messen durchwegs 1,2-1,5 cm entlang ihrer Kanten; auch die schwarzen
Steinchen besitzen meist abgeschrägte Umrisse, sind aber generell etwas kleiner (1-1,2 cm).
Dekor
An den Stylobat (Taf. 56 Abb. 112 und 114) sowie an die Schwellen vor den Räumen 38d (Taf. 64 Abb. 132)
und 38f (Taf. 451 Abb. 2) ist das Mosaik mit jeweils einer Leiste weißer Tesserae angesetzt, auf die übrigen
Mauern sowie die Schwellen nach 32e laufen die Steinchen schräg zu. Die weiße Außenzone ist im Westen
0.08 m, im Süden 0.89 m und im Osten 0.81 m breit und mit jeweils einer Reihe schwarzer Kreuzsterne
(Rep 106’2), die den Umrissen des Musterfeldes folgen, geschmückt, die weißen Steinchen sind im Fisch-
grätmuster verlegt. Das Musterfeld besitzt eine allseitige Umrahmung aus einer zweireihigen weißen und
einer vierreihigen schwarzen Leiste; im Norden schließt daran direkt ein weiteres Feld mit geometrischem
Muster an, das in die Dekorzone der N-Halle übergeht. Das langgestreckte Rechteckfeld (7.89 x 1.47 m)
des O-Umgangs zeigt einen Rapport aus einem orthogonalen Quadrat-Rechteckraster, über den Kreise (D
54 cm) so geblendet sind, dass zwischen ihnen kontrastierende Spulenelemente entstehen (R 144e). Recht-
ecke und kleine Quadrate (20 x 20 cm) sind weiß, die Spulen schwarz, und nur durch eine kleine weiße
Fläche an der dünnsten Stelle unterbrochen. Die großen Quadrate des Feldes (38 x 38 cm) sind alternierend
ockergelb und rot gefärbt. Das Feld enthält von Norden nach Süden 13 x 2 Quadrate. In jedem von ihnen
1 Vitr. 7, 1.
2 Die mit »Rep« bzw. »R« versehenen Nummern in Klammern beziehen sich auf die Muster- und Motivkataloge »Repertoire
graphique du decor geometrique dans la mosaique antique (1973)« bzw. »Le decor geometrique de la mosa’ique romaine I2
(2002); II (2002)«.
X Mosaiken
1 PERISTYLHOF 38b (TAF. 419; 432)
Die dreiseitige Form des Peristylhofes geht auf die Errichtungszeit der Wohneinheit zurück. Während sich
demnach im Süden zu keiner Zeit ein Stylobat und Umgang befanden, sind die N- und die O-Halle seit
damals in ihrem Grundriss erhalten. Der W-Umgang wurde hingegen nach der Aufgabe der WE nach der
Zerstörung im 3. V. des 3. Jhs. n. Chr. großteils von direkt auf dem Schutt errichteten Mauern überbaut.
38b, O-Umgang
Der Mosaikboden ist in diesem Abschnitt bis auf eine Fehlstelle in der NO-Ecke zur Gänze erhalten. Klein-
flächige Ausrisse, die mit Horozanmörtel geschlossen wurden, befinden sich vor den Schwellen zu den
Räumen 38a und 32e. Ein horizontaler Riss, der - wie auch die Niveauverwerfungen - durch Erdbebenstöße
hervorgerufen sein muss, durchzieht den Boden auf der Höhe des Raumes 38d. Vereinzelt befinden sich auf
der Mosaikoberfläche Brandspuren. Obwohl unter dem Mosaik nicht gegraben worden ist, lässt sich seine
Bettung an der Ausrissstelle im Nordosten der Halle erkennen (Taf. 451 Abb. 1); der Aufbau entspricht der
vitruvianischen Beschreibung von statumen - rudus - nucleus1'. Auf dem gewachsenen Fels liegt eine ca.
15 cm starke Schicht aus locker vennörtelten Bruchsteinen, darüber eine ebenso dicke Lage aus graurosa
Mörtel mit kleinen Steinchen. Es folgt eine ca. 5 cm starke Schicht aus feinem rosa Mörtel, über der die
Setzschicht der Tesserae aus weißem Kalkmörtel anschließt. Die weißen, gelben und roten Tesserae sind
unregelmäßig zugeschnitten und messen durchwegs 1,2-1,5 cm entlang ihrer Kanten; auch die schwarzen
Steinchen besitzen meist abgeschrägte Umrisse, sind aber generell etwas kleiner (1-1,2 cm).
Dekor
An den Stylobat (Taf. 56 Abb. 112 und 114) sowie an die Schwellen vor den Räumen 38d (Taf. 64 Abb. 132)
und 38f (Taf. 451 Abb. 2) ist das Mosaik mit jeweils einer Leiste weißer Tesserae angesetzt, auf die übrigen
Mauern sowie die Schwellen nach 32e laufen die Steinchen schräg zu. Die weiße Außenzone ist im Westen
0.08 m, im Süden 0.89 m und im Osten 0.81 m breit und mit jeweils einer Reihe schwarzer Kreuzsterne
(Rep 106’2), die den Umrissen des Musterfeldes folgen, geschmückt, die weißen Steinchen sind im Fisch-
grätmuster verlegt. Das Musterfeld besitzt eine allseitige Umrahmung aus einer zweireihigen weißen und
einer vierreihigen schwarzen Leiste; im Norden schließt daran direkt ein weiteres Feld mit geometrischem
Muster an, das in die Dekorzone der N-Halle übergeht. Das langgestreckte Rechteckfeld (7.89 x 1.47 m)
des O-Umgangs zeigt einen Rapport aus einem orthogonalen Quadrat-Rechteckraster, über den Kreise (D
54 cm) so geblendet sind, dass zwischen ihnen kontrastierende Spulenelemente entstehen (R 144e). Recht-
ecke und kleine Quadrate (20 x 20 cm) sind weiß, die Spulen schwarz, und nur durch eine kleine weiße
Fläche an der dünnsten Stelle unterbrochen. Die großen Quadrate des Feldes (38 x 38 cm) sind alternierend
ockergelb und rot gefärbt. Das Feld enthält von Norden nach Süden 13 x 2 Quadrate. In jedem von ihnen
1 Vitr. 7, 1.
2 Die mit »Rep« bzw. »R« versehenen Nummern in Klammern beziehen sich auf die Muster- und Motivkataloge »Repertoire
graphique du decor geometrique dans la mosaique antique (1973)« bzw. »Le decor geometrique de la mosa’ique romaine I2
(2002); II (2002)«.